In ihrem neuen Buch stellen Spitzenkoch Holger Stromberg und Bewegungs-Doc Helge Riepenhof ein ganzheitliches Programm für ein herzgesundes Leben vor, mit dem jeder selbst etwas tun kann – und zwar mit Genuss und Spaß! Holger Stromberg bietet ein breites Rezeptportfolio, das die Gefäße jung hält und den Blutdruck senkt. Helge Riepenhof stärkt das Herz-Kreislauf-System mit effektiven Übungen. So das Versprechen auf dem Einband…

Herzgesundheit mit Genuss und Spaß

Herzkrankheiten sind in Österreich noch immer Todesursache Nummer eins. 2019 entfiel ein Drittel aller Todesursachen in Österreich auf diese. Vor allem Bluthochdruck, Arterienverkalkung, Herzschwäche sowie Herz- und Gehirninfarkte dominieren die traurige Statistik. Aber auch wenn ein Herzinfarkt sich nicht tödlich auswirkt, so bringt er doch erhebliche Einschränkungen mit sich. Wobei sich alle Experten einig sind, dass Bewegung und Ernährung der Schlüssel zu einem gesunden Herzen sind – und das bis ins hohe Alter.

Ernährungsumstellung ist besser als Medikamente

„Ein sehr großer Anteil aller chronischen Erkrankungen bei uns entsteht aufgrund einer falschen Ernährungsweise und zu wenig Bewegung im Alltag. Deshalb ist eine Umstellung auf „herzgesund“ oft wirkungsvoller als Medikamente. Heute weiß man, dass man mit einer ärztlich gesteuerten Ernährungstherapie viele Risikofaktoren des metabolischen Syndroms oder einen frühen Typ-2-Diabetes sogar verhindern kann. Besteht die Krankheit länger, kann sich der weitere Verlauf deutlich verbessern“, so Autor und Arzt Helge Riepenhof.

Für die Herzgesundheit ist vor allem eine ausgewogene Ernährung ausschlaggebend. Die wichtigste Regel lautet hier nach Dr. Riepenhof mehr Vollkornprodukte und mehr Gemüse. Obst, Nüsse und Omega-3-Fettsäuren kommen erst an zweiter Stelle. Andererseits sollte auf verschiedene Lebensmittel verzichtet werden. Studien weisen laut den Experten darauf hin, dass man nicht mehr als 5 Gramm zuckergesüßte Getränke, 4 Gramm verarbeitetes Fleisch wie Wurst, 1 Prozent des Energiebedarfs aus Transfettsäuren, sowie nicht mehr als einen Teelöffel Salz pro Tag zu sich nehmen sollte. Diese Mengen sind so gering, dass sofort klar wird, dass wir Limonaden, Wurst, Pommes und Chips am besten komplett meiden sollten. Dasselbe gilt für Fertiggerichte, denn sie enthalten normal große Mengen an Zucker, Salz und Transfett. Trotzdem ist schön zu hören, dass wir 20 % unserer Ernährung sündigen dürfen, um uns nicht zu sehr unter Druck zu setzen

Metabolisches Syndrom

Als metabolisches Syndrom wird das gemeinsame Auftreten bestimmter Symptome oder Erkrankungen bezeichnet. Dazu zählen Fettleibigkeit, Fettstoffwechselstörung, Bluthochdruck und Glukosetoleranzstörung bzw. Diabetes-Typ-2. Weil diese Risikofaktoren vor allem in der westlichen Welt stark zunehmen, wird das metabolische Syndrom auch als Wohlstandssyndrom bezeichnet.

Mehr Infos zum Thema Diabetes findest du in unserem ausführlichen Artikel.

„Eine Ernährungsumstellung funktioniert, wenn der Geschmack zufriedengestellt wird.“

Sternekoch Holger Stromberg

Auch wenn unser Herz hart im Nehmen ist und einiges verzeiht, vorsorglich auf die Herzgesundheit zu achten sollte uns allen ein Anliegen sein, um gesund zu altern. Helge und Holger haben hier schon mal die wichtigsten Punkte für ein gesundes Herz zusammengefasst:

– Hören Sie auf Ihr Herz und tun Sie jeden Tag etwas Gutes für sich. Das ist die beste Stressbekämpfung.

– Nehmen Sie regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen beim Arzt Ihres Vertrauens wahr.

– Vermeiden Sie Risikofaktoren wie Rauchen, zu viel Alkohol, Bewegungsmangel, Übergewicht, Stress und zu viel Salz.

– Essen Sie ballaststoffreich und entzündungshemmend.

Viele Tipps, nicht alle neu

Für viele ist eine erfolgreiche Ernährungsumstellung schwierig, da diese mit einer Geschmacksumstellung einhergeht und oft mit Verzicht gleichgesetzt wird. Holger Stromberg betont aber, dass „eine Ernährungsumstellung funktioniert, wenn der Geschmack zufriedengestellt wird“. Auch hier setzt das Buch an und gibt Tipps, wie man die ersten Schritte ohne großen Verzicht hinbekommt. Toll: Der einfache Tipp, ungesunde Fette durch gesunde auszutauschen. So fliegt das Schmalz aus dem Kühlschrank und wird durch Raps und Olivenöl ersetzt. Es sind die kleinen Schritte, die zählen. Nicht so toll: Viele andere der Ernährungstipps hat man vorher schon unzählige Male gehört und sie werden dadurch nicht besser, sondern wirken platt. Die meisten Empfehlungen sind für Anfänger, wer tiefer eintauchen will, für den hält der Buchladen des Vertrauens wesentlich ausführlichere Werke zu Intervallfasten, ketogener oder veganer Ernährung in petto. Das Highlight dieses Buches sind aber die Rezepte. Wer einmal Strombergs Focaccia mit Süßkartoffeln und Sauerteig probiert hat, ist sich sicher, dass herzgesunde Ernährung nichts mit Verzicht zu tun hat.

Bewegung, aber bitte richtig

Für ein starkes Herz ist Bewegung unerlässlich. Wichtig für Menschen mit Herzschwäche ist, dass das Training nicht den Blutdruck erhöht. So ist zu Beispiel Maximalkrafttraining mit schweren Gewichten nicht ratsam. Um trotzdem Muskeln aufzubauen und Körperfett zu reduzieren, sollte man auf Übungen zurückgreifen, die deutlich unter der Maximalkraft liegen. Das bedeutet nicht an die Grenzen zu gehen und Pausen zwischen einzelnen Übungen einzulegen. Nach Dr. Riepenhof ist Stressmanagement, neben körperlichem Training und Ernährung, ebenfalls ein wichtiger Punkt, um dem Organ zu mehr Gesundheit zu verhelfen. Übungen wie Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training und Meditation sind wirkungsvolle Begleitmaßnahmen zum Herzschutz. Denn mit diesen Techniken schafft man sich immer wieder Erholungsinseln, die Körper und Geist in Balance halten.

Die Fitnessübungen, die im Buch vorgestellt werden, sind durchdacht, und kommen ohne Hilfsmittel aus, so dass sie zuhause gut ausgeführt werden können. Trotzdem sollte es in digitalen Zeiten Online-Videos der Übungen geben und ganze Trainingsroutinen zusammengestellt werden. Mit den einzelnen Übungen, so effektiv sie auch sind, geht leider ganz schnell die Motivation verloren. Hier hätte man innovativer sein können. Und wer wirklich nachhaltig etwas fürs Herz-Kreislauf-System tun will, kommt an einem professionellen Fitnesstrainer kaum vorbei. Der kann im besten Fall eruieren, was einen motiviert und genau in diese Richtung arbeiten, denn sich beim Training daheim quälen und dann kaum Ergebnisse sehen, macht keinen Spaß. Aber als ersten Impuls kann man die Übungen auf jeden Fall gelten lassen und der Grundgedanke ist gut gemeint.

Es gibt viele Bücher zur Herzgesundheit auf dem Markt. Trotzdem haben sich Sternekoch Holger Stromberg und der bekannte Sportmediziner und Chefarzt Helge Riepenhof daran gemacht, ein möglichst praxisnahes Buch zu dem Thema zu veröffentlichen, in dem das Tun im Vordergrund steht. Anstatt auf über 181 Seiten über Herzgesundheit zu philosophieren, finden sich hier neben den wichtigsten Infos, tolle Rezepte und praktische Fitnessübungen, wobei die Rezepte das eigentliche Juwel des Buches sind, einfach und lecker zugleich. Wer sich mit dem Thema Herzgesundheit intellektuell auseinandersetzen will und wirklich alle Wissensaspekte in gebundener Form vorfinden möchte, der wird hier nicht glücklich. Das Buch ist für Anpacker gedacht, die wirklich etwas für sich tun wollen. Die Fitnesstipps werden den Leser zwar nicht lange bei der Stange halten, vermitteln aber dass beides, Ernährung und Bewegung, den gleichen Stellenwert haben sollte. Wer Unterstützung sucht, um kulinarisch aktiv zu werden und seine Ernährung erfolgreich umzukrempeln, ist mit dem Werk bestens bedient und wird noch lange Zeit aus vollstem Herzen damit glücklich sein.

Wer mit Genuss herzgesund essen möchte, der kommt an dem Buch nicht vorbei!

Sind Sie an Herzgesundheit interessiert? Dann spielen Sie mit und gewinnen Sie mit der SALZBURGERIN eine Ausgabe „Gemeinsam für ein starkes Herz“. 

Teilnahme auf www.diesalzburgerin.at/gewinnspiele
Teilnahmeschluss: 18.07.2023

Text: Dominic Schafflinger
Fotos: Coco Lang, Claudia Timmann, Herausgeber

2023-05-04T13:14:38+02:00

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