Vorsicht vor Betrugsmaschen!
In einer digitalisierten Welt, in der Technologie nahtlos in unser tägliches Leben integriert ist, haben auch Betrüger ihre Methoden verfeinert, um ahnungslose Opfer auszunutzen. Die zunehmende Verbreitung von Betrugsmaschen über Telefon, E-Mail, SMS und Messaging-Dienste wie WhatsApp ist ein alarmierender Trend, dem viele Menschen zum Opfer fallen. Doch warum sind diese Phishing-Angriffe so verbreitet?
Telefon- und Internetbetrug ist permanent auf dem Vormarsch. Mehr und mehr nutzen die Betrüger auch gefälschte lokale Telefonnummern, geben sich selbst als Security-Abteilungen von großen Konzernen wie Amazon aus, oder behaupten sogar, selbst von der Betrugsbekämpfung der Polizei zu sein. Auch die Qualität betrügerischer E-Mails sowie Kurznachrichten nimmt stetig zu. Diese richten sich an Unternehmen und Privatpersonen gleichermaßen. Zu wissen, wie die Tricks der Betrüger funktionieren ist der beste Schutz, nicht mehr auf sie hereinzufallen.
Gründe für das zunehmende Phishing:
Den Tätern geht es letztendlich immer um eines: Geld. Die verfügbaren Daten, auf die Betrüger über das Internet zugreifen können, ermöglichen es, eine immer größere Anzahl an potenziellen Opfern zu erreichen. Die digitalen Medien bieten dabei noch zwei weitere Vorteile. Einerseits ermöglicht die Anonymität des Internets es Betrügern, ihre Identität zu verschleiern und unerkannt zu bleiben. Andererseits bieten die fortschreitende Technologie und die breite Verfügbarkeit von Kommunikationsmitteln wie Telefon und Messaging-Dienste den Betrügern eine ideale Plattform, um potenzielle Opfer zu kontaktieren und zu täuschen. Die Rechnung dieser Verbrecher ist denkbar einfach: Je mehr Menschen Sie kontaktieren, desto mehr fallen auf die Masche rein, denn der Prozentsatz an Gutgläubigen bleibt immer derselbe, egal ob man den Scam bei 100 Menschen oder 10.000 Menschen anwendet.
„Die echte Polizei ruft Sie nicht an und fordert Geld von Ihnen, erkundigt sich über Ihr Vermögen oder möchte dieses sicherstellen! Die echte Polizei kommt nach telefonischen Ankündigungen nicht zu Ihnen nach Hause, um Ihr Vermögen mitzunehmen! Wenn Sie den Verdacht eines Betrugs haben, dann verständigen Sie über Notruf die Polizei, Sie können dabei nie etwas falsch machen.“
Chefinspektor Hans Wolfgruber von der Landespolizeidirektion kennt alle Tricks der Betrüger.
Die gängigen Betrugsmethoden im Überblick:
Die Täter nutzen verschiedenste Tricks, um ihre Opfer zu manipulieren und sie dazu zu bringen, Geld oder persönliche Informationen preiszugeben.
Zu den häufigsten Betrugsmethoden gehören der Enkel/Nichten-Trick, bei dem sich Betrüger als Familienmitglieder ausgeben, sowie der falsche Kriminal- oder Europolpolizist, der ahnungslose Bürger davon überzeugt, dass seine Konten zur Geldwäsche von Verbrechern gekapert wurden und nun anbietet, das Geld gemeinsam mit der Polizei in Sicherheit zu bringen, meist auf ein Konto in Übersee. Wo es dann natürlich für immer weg ist. Chefinspektor Hans Wolfgruber von der Landespolizeidirektion versichert: „Die echte Polizei ruft Sie nicht an und fordert Geld von Ihnen, erkundigt sich über Ihr Vermögen oder möchte dieses sicherstellen! Die echte Polizei kommt nach telefonischen Ankündigungen nicht zu Ihnen nach Hause, um Ihr Vermögen mitzunehmen! Wenn Sie den Verdacht eines Betrugs haben, dann verständigen Sie über Notruf die Polizei, Sie können dabei nie etwas falsch machen.“
Lottogewinne sind ein beliebter Trick, um an die persönlichen Daten zu kommen, inklusive Bankverbindung. Oft sollen auch Bearbeitungsgebühren überwiesen werden, damit der große Gewinn ausbezahlt werden kann.
Anrufe von Apple und Amazon scheinen aktuell Hochkonjunktur zu haben. Opfer werden von vermeintlichen Kundendienstmitarbeitern auf nicht autorisierte Einkäufe oder auf ein kompromittiertes iCloud Konto hingewiesen. Ziel der Verbrecher ist es, an die Kontodaten zu kommen, um dann hinterlegte Kreditkarten zu benutzen oder Zahlungen zu ergaunern.
Eine weitere gefährliche Masche ist das sogenannte „Phishing“, bei dem Betrüger gefälschte E-Mails, SMS oder Nachrichten über Messaging-Dienste senden, um Zugangsdaten oder Bankinformationen zu stehlen. Diese Nachrichten enthalten oft Links zu gefälschten Webseiten, auf denen Opfer dazu verleitet werden, sensible Daten preiszugeben.
Schutzmaßnahmen gegen Betrugsmaschen:
Um sich vor diesen Betrugsmaschen zu schützen, ist es wichtig, wachsam zu sein und bestimmte Vorkehrungen zu treffen. Geben Sie niemals persönliche Informationen preis und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Egal wie glaubhaft die Person am anderen Ende der Leitung auch sein mag, nehmen Sie sich immer Zeit, die vorgebrachten Anliegen zu verifizieren. Lassen Sie sich Namen, Rückrufnummer oder sogar die Dienstnummer geben und melden Sie sich bei den offiziellen Service-Nummern der Stellen. Ein Anruf bei der nächsten österreichischen oder deutschen Polizeidienststelle gibt schnell Klarheit über die Seriosität von vorgeblichen Kriminalbeamten und sollten Servicemitarbeiter von kompromittierten Konten sprechen, können die Passwörter schnell selbst geändert werden. Informieren Sie im Falle von Amazon-, Apple- oder Banken-Scams auch die betroffenen Firmen, die mit diesen Informationen den Schutz ihrer Kunden verbessern können.
Wenn Sie verdächtige Nachrichten erhalten, nehmen Sie sich Zeit, um diese zu überprüfen, und vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl. Behörden und Banken fordern niemals per E-Mail oder SMS dazu auf, sensible Daten preiszugeben. Verwenden Sie auch immer nur sichere und verifizierte Zugangswege, wie zum Beispiel die offizielle App Ihrer Bank.
Die Wahrscheinlichkeit, von einem Scam-Versuch betroffen zu sein, beträgt im Zeitalter von Smartphone und KI beinahe 100 %. Damit der Prozentsatz darauf hereinzufallen möglichst gegen null tendiert, muss man wissen, wie diese Betrugsmaschen funktionieren, und im Fall der Fälle richtig handeln. „All diese Betrugsdelikte funktionieren auf Basis eines Überraschungsmomentes, weshalb es wichtig ist, diese präventiven Informationen im eigenen persönlichen Umfeld weiterzugeben. Eine gute Bewusstseinsbildung und daraus resultierende Vorsicht macht es den Tätern sehr schwer oder gar unmöglich, ihre Vorhaben umzusetzen“, so Chefinspektor Wolfgruber zum Abschluss.
„Aus polizeilicher Sicht ist es bei derartigen Betrugsversuchen immer wichtig, Ruhe zu bewahren und den Sachverhalt zu überdenken. Abzuklären, ob man Angehörige hat, die auf die erhaltene Information passen, ob man Bestellungen bei den genannten Firmen getätigt oder an einem Gewinnspiel teilgenommen hat. Beim geringsten Zweifel immer das Gespräch beenden und die Anrufnummer blockieren!“
Chefinspektor Hans Wolfgruber