Mach das
Beste aus dir!

Ob beruflich oder privat: der erste Eindruck zählt. Und dieser ist nun einmal ein optischer. Mit typgerechtem Styling gelingt einem jeden der perfekte Auftritt. In jeder Situation.

Es gibt nicht viele Dinge, die sich ein Leben lang nicht ändern – eines davon ist, welchem Farbtyp ein Mensch angehört. Welche Farben jemandem stehen, welche einen strahlen oder im Gegenteil fahl wirken lassen, hängt vom Grundton der Haut, der Augenfarbe und der natürlichen Haarfarbe ab. Die (grobe) Kategorisierung der Farbtypen, die bei Menschen vorkommen, geht dabei tatsächlich auf die Farbenlehre nach Goethe zurück.

Kommt es zwar durchaus vor, dass man instinktiv die passenden Farben wählt, ist die Frage nach dem Farbtyp eine für den Profi. „Bei kleinen Kindern beobachtet man oft, dass sie automatisch zu den richtigen Farben nach ihrem Typ greifen, im Laufe der Zeit wird dieses natürliche Farbgefühl jedoch immer schwächer“, weiß Sabine Staudinger, Farb-, Typ-, Stil- und Imageberaterin in Bergheim bei Salzburg.

Eine konkrete Analyse der richtigen Farben liefert die professionelle Austestung: vor dem Tageslichtspiegel, ungeschminkt, mit abgedecktem Haar, falls dieses gefärbt ist, sodass tatsächlich alle naturgegebenen Attribute zur Wirkung kommen können. In der Analyse wird nun getestet, welche Farben sich wie auf das Aussehen auswirken. Wird die Haut scheinbar glatter? Treten Augenringe, Unebenheiten und Flecken in den Hintergrund? Beginnt die Haut zu strahlen? Dann ist man seinem natürlichen Farbtyp schon dicht auf der Spur. „Ich teste gerne so lange unterschiedliche Farben, bis die Kundin oder der Kunde selbst sieht, wie sich das Aussehen verändert. Ein wahres Aha-Erlebnis für jeden!“, freut sich Sabine Staudinger immer wieder über die überraschten Reaktionen.

Aufgrund dieser Analyse weiß der Farbberater nun, welchem Farbtyp jemand zuzuordnen ist. Unterschieden wird nach Jahreszeiten: der Frühlings-Typ, Sommer-Typ, Herbst-Typ und Winter-Typ. Unter diesen sind auch Mischtypen möglich, wie der Sommer-Winter-Mischtyp sowie der Frühling-Herbst-Mischtyp.

Frühlingstyp: 

Der Frühlingstyp hat oft helle bis mittlere Hauttöne mit goldenen oder warmen Untertönen, helle Augen (z.B. blau oder grün) und helle bis mittelblonde Haare. Frühlingsfarben sind warme, lebhafte und klare Farbtöne wie Korallenrot, Türkis, Apricot und Pfirsich.

Sommertyp: 

Der Sommertyp hat oft helle bis mittlere Hauttöne mit kühlen Untertönen, blaue oder grüne Augen und Aschblonde oder dunkelbraune Haare. Sommertyp-Farben sind kühle, gedämpfte Farben wie Pastellrosa, Hellblau, Lavendel und Grau.

Herbsttyp: 

Der Herbsttyp hat oft helle bis mittlere Hauttöne mit warmen Untertönen, braune oder grüne Augen und Haare in warmen Tönen wie Kastanienbraun, Kupfer oder Goldblond. Herbsttyp-Farben sind warme, erdige Farben wie Terrakotta, Rostrot, Senfgelb und Olive.

Wintertyp: 

Der Wintertyp hat oft helle bis dunkle Hauttöne mit kühlen Untertönen, dunkle Augen (z.B. braun oder schwarz) und Haare in kühlen Farben wie Schwarz, Dunkelbraun oder Platinblond. Wintertyp-Farben sind kräftige, klare Farbtöne wie Schwarz, Weiß, Rot und Tiefblau.

Eine Frage des Stils

Gewisse Farben werden uns nun also durch unser ganzes Leben begleiten, wie finden wir jedoch zu unserem Stil? Dieser wandelt sich – und das ist gut so. Mit zunehmendem Alter, Erfahrungen, körperlichen Veränderungen, aufgrund wechselnder Lebenssituationen und Rollen, die wir im Laufe unseres Lebens einnehmen, ändert sich auch unser Stil. Die Kunst des guten Stils ist es, je nach den Gegebenheiten, sich selbst treu zu bleiben, um authentisch aufzutreten.

Um den richtigen Stil zu finden, ist im ersten Schritt eine umfassende Figuranalyse vonnöten: Wie lange sind Arme und Beine? Wie schmal die Taille, wie breit die Schultern und das Becken? Dies alles sind Parameter, die wiederum zeigen, welche Schnitte bei Hosen, Röcken, Kleidern, Jacken etc. unsere Vorzüge hervorheben bzw. die eine oder andere „Problemzone“ geschickt kaschieren.

Und schließlich kommt die Persönlichkeit, das Wesen eines Menschen ins Spiel. Bin ich vom Typ her eher klassisch-elegant? Oder mag ich es lieber sportlich? Lebe ich meine feminine, romantische Seite besonders aus? Oder gebe ich mich gerne modisch-extravagant?

Image ist alles

Wesentlicher Punkt ist, sich und seinem Typ treu zu bleiben – alles andere wirkt schnell verkleidet. Dennoch spielt für das gesamte Styling auch immer eine wesentliche Rolle, wie ich nach außen wirken will. „In Stilfragen geht es unter anderem darum, welche Rolle ich innehabe und welchen Eindruck ich vermitteln möchte. Style ich mich für einen privaten Anlass oder einen beruflichen Termin? Der erste Eindruck ist immer entscheidend!“, erklärt Sabine Staudinger. „Oft herrscht eine Diskrepanz zwischen dem Selbstbild und der Wahrnehmung anderer. Unsere Aufgabe ist es unter anderem, lange eingebläute Glaubenssätze aufzulösen, wie ‚So etwas kann ich doch nicht tragen!‘ und damit eine Anleitung zu geben, sich selbst mit anderen Augen zu sehen.“

Aufbruchstimmung

Mit diesem Wissen ist es nun an der Zeit, den Kleiderschrank konsequent auszumisten – und Platz zu schaffen für Kleidungsstücke, die wirklich passen. Farben und Schnitte, die dem Typ nicht entsprechen, sollten konsequent ausgemustert werden. So trennt man sich vielleicht auch etwas leichter vom Pulli, der schon seit Jahren sein ungetragenes Dasein fristet, weil er einfach nicht richtig sitzt, obwohl er damals beim Kauf so wunderschön an der Schaufensterpuppe ausgesehen hat.

„Kleidungsstücke, die einen emotionalen Wert haben, aber nicht mehr passen, haben ebenfalls nichts im Kleiderschrank verloren! Diese packt man am besten in eine schöne Erinnerungskiste, um sie aufzubewahren!“, rät Sabine Staudinger.

Erst nach dem Garderoben Check, inklusive Bestandsaufnahme und Ausmist-Aktion geht es ins Shoppingvergnügen. Dabei gilt, weniger ist mehr. Besser in einen richtig gutsitzenden Blazer investieren als in mehrere, die nur halbwegs passen, aber gerade im Ausverkauf sind. Wenn man alle Schnäppchen und Spontaneinkäufe weglässt, spart man jede Menge Geld für gute, hochwertige Garderobe!

Übrigens bedeutet typgerecht einkaufen in keinster Weise, die aktuelle Mode zu ignorieren, im Gegenteil: „Modetrends beinhalten immer mehrere Nuancen“, weiß Sabine Staudinger aus langjähriger Erfahrung, „so ist für jeden Farb- und Figurtyp immer etwas Passendes dabei.“

Expertentipp:

Grundsätzlich steht für mich der Kundenwunsch natürlich an erster Stelle, einem professionellen Friseur und Stylisten ist es allerdings wichtig, im Beratungsgespräch über Haar- und Kopftyp aufzuklären: Was unterstreicht den Typ? Was möchte man kaschieren? Viele wissen gar nicht, welche Gesichtsform sie haben oder haben eine vollkommen falsche Eigenwahrnehmung. Der Einfluss von Insta & Co führt dazu, dass oftmals Frisuren gewünscht werden, die ganz und gar nicht dem Typ und Charakter einer Person entsprechen. Die gute Nachricht: Egal, welcher Modetrend gerade vorherrscht, ein guter Friseur & Stylist kann diesen typgerecht umsetzen und ausführen, sodass er den natürlichen Typ unterstreicht und dem Charakter entspricht.

Friseurweltmeister Mario Krankl

Text: Doris Thallinger  Fotos: Daniel Sommer, Neumayr / Christian Leopold, Adobe Stock

2023-05-22T14:24:31+02:00

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