Worauf warten wir eigentlich?

LEBENSART
Eine Kolumne von Stefan Mandl, NLP Institut SINN

In letzter Zeit habe ich bei mir ein uraltes Muster wiederentdeckt, von dem ich dachte, ich hätte es längst hinter mir gelassen: Ich bin in einer Art „Wartemodus“. Warten, bis die großen Krisen vorbei sind, sich die Dinge zum Besseren ändern, irgend jemand endlich etwas unternimmt, irgendwann alles besser wird. Dieses Verhaltensmuster kenne ich von früher, als ich noch wenig reflektiert durchs Leben gegangen bin. Es jetzt wieder zu beobachten, hat mich doch überrascht, besonders, da es mir persönlich rundherum gut geht. Aber die Welt…

Allerdings gibt es heute zu früher zwei wesentliche Unterschiede: Ich bemerke alte Muster sehr schnell, um nicht zu sagen sofort. Und ich habe viele Handlungsmöglichkeiten. Mein Grundsatz lautet „Niemals eine Krise vergeuden!“.

Denn immer, wenn im Alltag Herausforderungen vor uns liegen, bietet sich eine Gelegenheit, uns zu entwickeln, daran zu wachsen, Neues zu erleben und zu lernen. Egal, wie wir es nennen, am Ende geht es immer nur darum, die eigene Komfortzone zu verlassen, und zwar aktiv und selbstbestimmt. Solange wir darauf warten, dass „die Dinge oder die Welt sich ändern“, sind wir abhängig von anderen. Worauf warten, wenn wir unser Leben selbst in die Hand nehmen können? An dieser Stelle empfehle ich das 3-Schritte-Programm: Erstens unterscheiden, was kann ich ändern und was nicht? Worauf habe ich überhaupt Einfluss? Zweitens eine Entscheidung treffen, selbst aktiv werden. Und drittens konkrete Schritte setzen. Also, worauf warten Sie noch?

Foto: Susi Graf