Schwer beladen auf allen Straßen
Pick-ups sind Arbeitsgeräte, die ins unwegsame Gelände gehören. Sie verfügen über großzügige Zulademöglichkeiten sowie einen unverwüstlichen Antrieb und für jeden Pick-up-Fan gibt es das eine, perfekte Modell.
Text: Dominic Schafflinger
Fotos: Tesla Club Austria, VW Nutzfahrzeuge, Ford, Toyota Media, NEOS GB, beadyeye.tv, Jürgen Ringmann
Die Auswahl an Pick-ups schwindet in Österreich; jedes Jahr stellt ein weiterer namhafter Hersteller seine Importe nach Europa ein. Der geringe Marktanteil hierzulande sorgt dafür, dass sich die Anpassung an die allzu strengen europäischen Umweltauflagen für die Hersteller finanziell nicht lohnt. Der Pick-up war hierzulande immer ein Nischenprodukt für Handwerker, Landwirte und Abenteurer – etwa 2.000 Stück wurden 2024 in Österreich zugelassen. Pick-ups sind Nutzfahrzeuge, und das gilt auch für Liebhabermodelle wie den neuen Ineos Quartermaster und den Tesla Cybertruck. Wir lassen Platzhirsche und Newcomer gegeneinander antreten!
2x Mr. Zuverlässig:
Toyota Hilux VS. Isuzu D-Max
Die Asiaten Toyota Hilux und Isuzu D-Max sind echte Offroad-Ikonen. Beide sind in unterschiedlichen Kabinenformaten erhältlich und kommen mit 150 bzw. 160 PS starken Dieselmotoren. Der Hilux ist mit seiner Body on Frame Architektur ein nahezu unzerstörbares Offroad-Fahrzeug und Ersatzteile sind weltweit leicht zu bekommen. Das macht ihn zum idealen Fahrzeug für ausgedehnte Abenteuerreisen. Mit einer Zuladung von 1.100 kg und einer Dachlast von 100 kg ist der D-Max der Workaholic unter den Pick-ups. Zusätzlich verfügt er auf der Straße über ein angenehmeres Fahrwerk als der Hilux. Beide Modelle erhielten 2024 ein Facelift, das ihnen gut steht. Der Hilux wird ab Ende 2024 auch als Hybrid erhältlich sein und könnte der sparsamste Pick-up am Markt werden.
Ungleiche Brüder:
VW Amarok VS. Ford Ranger
Der Amarok und der Ranger sind ein ungleiches Brüderpaar. Beide werden von Ford in Südafrika gefertigt. Der Amarok in der PanAmericana-Ausführung ist ein Luxus-Pick-up im edlen Cowboy-Look, während der Ford Ranger Limited ein kostengünstiges, vielseitiges Arbeitstier mit umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten darstellt. Im Amarok PanAmericana fühlt man sich dank der weichen Materialien und der Harman-Kardon-Soundanlage wie in einem PKW – wäre da nicht der röhrende 6-Zylinder-Motor. Wer Handwerk und Outdoor-Spirit verbinden möchte, kommt am Ranger nicht vorbei. Die Trittbretter am Heck sind genauso praktisch wie das Maßband und die Aussparungen für Schraubzwingen an der Ladeklappe. Wer den Ranger kauft, sollte das Komfortpaket mit 400-Watt-Spannungswandler und Ladeflächensteckdosen sowie das Schalterset inklusive Verkabelung vorbestellen. Damit lassen sich später Seilwinden oder Scheinwerfer problemlos nachrüsten. Kein anderer Anbieter bietet mehr Outdoorausstattung als Ford – und diese passt oft auch auf den Amarok, Brüder eben!
Indiana Jones meets Cyberpunk:
Ineos Grenadier VS. Tesla Cybertruck
Ineos Grenadier Quartermaster
Motor | 3.0-Liter-Reihensechszylinder (Benzin oder Diesel) |
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Leistung | ca. 285 PS (Benziner), 249 PS (Diesel) |
Antrieb | 4×4 Allradantrieb, drei Differenzialsperren, Starrachsen |
Ausstattung | Safaridächer, Utility Belts 80 cm Wattiefe, 26,4 cm Bodenfreiheit |
Verbrauch | ca. 10–12 Liter / 100 km |
Zuladung/Anhängelast: | 835 kg/3500 kg |
Tesla Cybertruck
Motor | Elektrisch, Dual- oder Tri-Motor-Option |
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Leistung | bis zu 800 PS (Tri-Motor) |
Beschleunigung | 0–100 km/h in 2,7 Sekunden |
Antrieb | Front- und Allradantrieb |
Reichweite | bis zu 755 km (mit Range Extender) |
Besonderheiten | Steer-by-Wire, Edelstahl-Exoskelett, Hinterradlenkung, einzigartige Digitalisierung |
Verbrauch | ca. 27 kWh / 100 km |
Zuladung/Anhängelast | 1587 kg/6.350 kg |
Jim Radcliffe, der reichste Mann Englands, fand den Land Rover Defender nicht mehr traditionell genug. Also baut er einfach seinen eigenen Serien-Geländewagen, den Grenadier.
Als Quartermaster gibt es ihn jetzt auch als Pick-up, angetrieben von BMW 6-Zylinder-Motoren mit 249 PS (Diesel) oder 285 PS (Benzin). Mit Utility Belts zum Befestigen von Ausrüstung, optionalen Safaridächern und Griffen an der Dachreling ist er ein echtes Schweizer Taschenmesser auf vier Rädern für wahre Pick-up-Nerds.
Während Radcliffe die Vergangenheit zelebriert, blickt Tesla-CEO Elon Musk in die Zukunft. Der Cybertruck ist dank des Tesla Clubs Österreich nun auch hierzulande erlebbar. Das Topmodell Cyberbeast mit 800 PS lässt moderne Sportwagen alt aussehen, und das Exoskelett aus Edelstahl ist nahezu schusssicher. „John Stringer, Präsident des Tesla Clubs Silicon Valley, fragt uns immer, ob wir schon auf den Cybertruck geschossen haben, aber ich weiß nicht, ob wir das ausprobieren werden“, lacht Bernd Donner, Vorstand des Tesla Clubs Österreich: „Die unlackierte Edelstahlkarosserie ist aber vor allem ideal für härteste Arbeitseinsätze.“ Die Steer-by-Wire-Lenkung ermöglicht rein elektronische Steuerung, bei der sich der Lenkeinschlag der Geschwindigkeit anpasst. Dank Hinterradlenkung hat der Cybertruck einen kleineren Wendekreis als ein PKW. „An der Zulassung für Österreich arbeiten wir gerade“, betont Marco Hornegger, Präsident des Tesla Clubs Österreich: „Wir wollen zeigen, welche Ingenieurskunst hinter dem Cybertruck steckt, und unsere Begeisterung für Tesla teilen. Eine Roadshow ist bereits gemeinsam mit Tesla Österreich in Planung. Interessenten sollten sich beim Tesla Club Österreich melden.“