Mikroabenteuer rund um Salzburg
Im Sommer warten so viele außergewöhnliche Erlebnisse um uns herum, dass man eigentlich gar nicht mehr weit verreisen muss. Wir haben die grandiosesten Abenteuer für jeden Geschmack zusammengestellt, vom ganzen Wochenende bis zum Tagesausflug.
Text: Dominic Schafflinger
Fotos: TVB Raurisertal, TVB Rauris/Lukas Pilz/Agentur MAYA Inspiranto, Adobe Stock, Nicole Messer, KWiucha, IKUNA Naturresort, Nadia Jabli, Therme Amadé/Lorenz Masser, Burghauser Touristik, Marion Feichtner Hospitality GmbH, Andreas Weber, Salzkammergut/Katrin Kerschbaumer, Heilstollen Berchtesgaden, FLAGGL Ballooning GmbH, Nixdorf Fotografie
Goldrausch
Im 15. Jahrhundert verschifften die Spanier das Gold der Inka nach Europa. Die Erzbischöfe hatten das nicht nötig, denn die Hohen Tauern sorgten für 10 % der weltweiten Goldproduktion und wurden „Peru der alten Welt“ genannt. In Rauris kann man heute noch tief in die Geschichte des Alpengoldes eintauchen und gleichzeitig Bergabenteuer wie in der Cordillera Blanca erleben. Wer freitags nach Büroschluss anreist, schafft noch einen Besuch im Talmuseum, das bis 19:00 Uhr über die bewegte Vergangenheit des Dorfes und des Goldbergbaus informiert. Mit diesem Hintergrundwissen geht’s weiter bis zum Parkplatz Lenzanger, von wo aus man etwa einen Kilometer zum Wochenendlager im Ammererhof oder dem Naturfreundehaus Kolm Saigurn wandert. Am nächsten Morgen führt der Tauerngold-Rundwanderweg an alten Stollen und Knappenunterkünften vorbei, unterhalb der Fagerer Scharte entlang bis zum Tor des Sonnblickgletschers. Der Rückweg führt über das Voglmaier-Ochsenkar und nach etwa fünf Stunden ist man wieder im Tal. Von dort sind es nur 20 Minuten bis zum Rauriser Urwald, wo urige Almhütten locken – perfekt, um die Nachmittagssonne bei g’schmackigen Schmankerln zu genießen. Am Sonntag geht es wieder talwärts bis zum Rauriser UrQuell beim Parkplatz Bodenhaus. Dort befindet sich einer der Goldwaschplätze, an denen man sein Glück versuchen kann. In den Rauriser und Gasteiner Alpen werden noch rund 120 Tonnen Gold vermutet – mit etwas Glück bleibt ein goldenes Andenken im Sieb.
Zeitaufwand:
Freitagmittag bis Sonntagnachmittag
Mehr Infos:
www.raurisertal.at
Feiern wie die Rittersleut
Um Europas spektakulärstes Ritterturnier zu erleben, nimmt man gern eine zweieinhalbstündige Fahrt in die Vergangenheit und ins bayrische Kaltenberg auf sich. An drei Juli-Wochenenden lockt jeden Freitag die lange Gauklernacht Trunkenbolde, Gesinde, Fräulein und Edelmänner. Ab 17 Uhr ist Einlass aufs 40.000 m² große Gelände mit altem Handwerk, über 100 Marktständen und Ritterlagern. Freitags ist der Andrang geringer, das Treiben dafür umso intensiver. Höhepunkt ist das legendäre „Kaltenberger Ritterturnier“. In der überdachten Arena erwartet die Besucher ein Spektakel aus Reitkunst, Schwertkampf, Schauspiel, Musik und Pyrotechnik. Auf vier Bühnen spielt mitreißende Mittelaltermusik, es wird getanzt, gefeiert, gestaunt – Feuershows erhellen die Nacht, Gaukler unterhalten das Volk. Wer in Gewandung kommt, ist mittendrin. Zur Übernachtung bietet sich die Westseite des Ammersees an, von hier kommt man in 30 Minuten mit der Bahn nach Geltendorf und ein Shuttle erledigt die Reststrecke. Gefeiert wird bis halb zwei, dann geht’s mit dem schon bei der Ankunft gebuchten Taxi zurück zur Unterkunft, in der man bei einem Absacker in Ruhe das Erlebte Revue passieren lässt. Am Samstag empfiehlt sich ein Brunch im Gasthaus Seepost mit Ammerseeblick, bevor es zurück in die Gegenwart geht
Zeitaufwand:
Freitagmittag bis Samstagnachmittag
Infos & Buchung:
www.ritterturnier.de
Wichtig:
Abhol-Taxi schon vorher buchen und pünktlich sein!
Für den kleinen Mittelalterausflug 2025:
Mittelalterfest Mattsee: 27.6–29.6.
Mittelalterfest Festung Hohensalzburg: 13.9.–14.9.
Mittelalterfest Mauterndorf: 5.7.–6.7.
Gewinnspiel
Wir verlosen 1×4 Karten für das Kaltenberger Ritterturnier am 18.07.2025.
Waldabenteuer und Tipiromantik
Ungefähr zwei Stunden von Salzburg entfernt liegt ein Ort, an dem Kinder ohne Bildschirm glücklich sind – und Erwachsene ohne Stress. Das IKUNA Naturresort in Natternbach bietet an einem Wochenende alles, was kleine Abenteurer und große Erholungsbedürftige brauchen: Wald, Wasser, Kletterspaß – und jede Menge Raum zum Spielen. Ob an Österreichs größter Piratenküste, der riesigen Holz-Kugelbahn oder am Hochseilklettergarten – Langeweile hat hier Hausverbot. Bei Regenwetter sorgt in Kürze der neue Ninja Dschungel auf überdachten 1000 Quadratmetern für Action. Abends schläft man am besten stilecht in einer Tipi-Suite mit Grillplatz, springt in den Naturteich oder genießt das letzte Abendlicht beim Lagerfeuer. Für ganz Wilde gibt’s seit diesem Jahr den neuen Campingplatz mit Sauna und Outdoor-Lounge – Naturerlebnis mit Erhol-Komfort. Am Sonntag lockt ein Brunch mit Blick ins Grüne – und danach noch eine letzte Runde über den Spielplatz, bevor es zurück nach Hause geht. Mit müden Beinen, schmutzigen Schuhen und strahlenden Augen.
Zeitaufwand:
Samstag bis Sonntag ganztägig
Infos und Buchung:
www.ikuna.at
Sonntags mal schnell Radstadt retten
Escape Rooms faszinieren Kids und Jugendliche, in Radstadt wird sogar die ganze Altstadt zur ‚Escape-City‘. Sonntagfrüh bricht man nach Radstadt auf und plant die Fahrt so, dass man um halb zehn zum späten Frühstück im Restaurant Stegerbräu sitzt, wo auch das „Geheimnis um die drei Türme“ startet.
Am besten man bucht den Slot um 11:30 Uhr. An der Rezeption erhält man eine Umhängetasche mit allen Utensilien, die man so braucht und macht sich zu den ersten Stationen auf, begleitet von den Kobolden Toki und Nyra. Es gibt unterschiedliche Handlungsstränge und Schwierigkeiten, die sich gut an das Alter der Kinder anpassen lassen und die alle nach circa 2 Stunden erledigt sind. Mal drückt man Bücher in der richtigen Reihenfolge, mal löst man mit einem magischen Stein Rätsel an digitalen Spieltafeln und gelangt an Orte, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind, um Radstadt vor dem bösen Fluch zu bewahren.
Nachdem Radstadt gerettet ist, hat man sich eine Belohnung verdient – Erholung für die Eltern, Wasserspaß und Rutschenwelt für die Kids. Fünf Kilometer weiter wartet schon die Therme Amadé. Ein ideales Schlechtwetterprogramm.
Geeignet für Kids ab 7 Jahren
Zeitaufwand:
Samstag/Sonntag ganztägig
Infos und Buchung:
Frühstück: www.stegerbraeu.at
Drei Türme: www.radstadt.com/game
Therme Amadé: www.thermeamade.at
Gewinnspiel
Wir verlosen ein „Geheimnis der drei Türme“ Gruppenticket für maximal 6 Personen.
Kunst und Fluss
Salzburg gilt als Kulturstadt schlechthin – doch auch rundherum warten echte Juwelen. Unter dem Motto „Kultur am Sonntag“ startet die Entdeckungstour um 9 Uhr morgens ins nahegelegene Burghausen. Erste Station ist die barocke Studienkirche St. Josef, die die Künstlerin Martina Salzberg mit einer beeindruckenden Lichtinstallation inszeniert. Am Stadtplatz können zeitgenössische Skulpturen im öffentlichen Raum entdeckt werden und beim Flanieren durch die mittelalterlichen „Grüben“ trifft man auf weitere Kunstobjekte, die „Street of Fame“ der Jazzlegenden und kleine, charmante Läden. Nach einer Stärkung bricht der Bus um 13:05 Uhr zur Plättenfahrt nach Tittmoning auf. Mit musikalischer Begleitung geht es in den traditionellen Booten auf der romantischen Salzach wieder zurück nach Burghausen, vorbei an Wäldern, Kirchen und alten Höfen. Zurück in der Stadt lohnt sich der Aufstieg zur weltlängsten Burg, wo diesen Sommer die ausdrucksstarken Holzskulpturen von Andreas Kuhnlein zu sehen sind. Die zerklüfteten Menschenbilder berühren durch ihre rohe Intensität. Den Abschluss bildet ein Besuch im Haus der Fotografie, wo Joseph Gallus Rittenberg bekannte Persönlichkeiten aus Literatur, Musik und Film in spannenden Schwarz-Weiß-Porträts festhält. Was bleibt sind die Eindrücke, welche die Kunst und der Fluss in den Herzen hinterlässt.
Zeitaufwand:
Samstag/Sonntag ganztägig
Infos und Buchung:
www.visit-burghausen.com/plaettenfahrten
Gewinnspiel
Wir verlosen eine Plättenfahrt inkl. Museumspass für 2 Personen.
Tief im Berg
Eine ordentliche Portion Abenteuergeist gehört schon dazu, wenn man sich am Samstagmorgen mit Höhlenführer Andreas Weber in den Forscherteil der Lamprechtshöhle in St. Martin bei Lofer begibt. Abseits der normalen Schauhöhle führen die Stollen bis zu 60 Kilometer in den Berg hinein und überwinden einen Höhenunterschied von 2000 Metern. So weit geht es zwar nicht, doch für 4 Stunden vergisst man bei der sogenannten Hachelgangtour die Oberwelt. Die Ausrüstung bekommt man gestellt, Trittsicherheit, gute Grundkondition, Getränke sowie festes Schuhwerk muss man selbst mitbringen. Warme Kleidung ist ganzjährig ein Must-have in der fünf Grad kalten Höhle. Die Tour führt durch unterirdische Klammen und bizarre Felsformationen bis zum Bocksee und dem grün schimmernden Smaragdsee. Zurück „über Tage“ freut sich der Magen auf das Gasthaus Lamprechtshöhle. Danach bietet es sich an, am Nachmittag an der Saalach die Sonne zu genießen, bevor man sich dann auf die andere Seite des Watzmann begibt. In Berchtesgaden nimmt man noch eine Stärkung zu sich, bevor es um 21 Uhr zur Salztraumnacht im Salzbergwerk geht. Man genießt die Stille und die besondere Atmosphäre des Stollens, gibt sich dem Anblick der rot schimmernden Salzkristalle hin und wird von der salzhaltigen Luft sanft in den Schlaf begleitet. Tee, Wasser und Wärmflaschen stehen die ganze Nacht bereit. Morgens gibt’s dann noch ein gemeinsames Frühstück und dann geht es wieder zurück an die Sonne. Am besten nimmt man sich dann den restlichen Sonntag frei, denn ein langer Höhlenaufenthalt wirkt nach – aber im positiven Sinne.
Zeitaufwand:
Samstag- bis Sonntagmorgen (24 Stunden)
Infos und Buchung:
Lamprechtshöhle: www.faszination-hoehle.de
Salzheilstollen Berchtesgaden: www.salzheilstollen.com
Love is in the air
Romantische Stunden zu zweit inmitten der Natur bietet das Salzkammergut reichlich. Am Freitagmittag schwingt man sich vom Flach- oder Tennengau aufs Rad mit dem Ziel Forsthaus Wartenfels in Thalgau. Hier mitten im Wald bezieht man erst einmal seine Kuschelhöhle für die nächsten beiden Tage. Es gibt nur vier Zimmer – und jede Menge Intimität und Kaminromantik. Am nächsten Tag geht es nach dem Frühstück mit dem Fahrrad nach Mondsee, wo man zur privaten Ballontour über das Salzkammergut aufbricht. Intimer kann die Freiheit des Fliegens nicht erlebt werden, wenn man eng aneinander gekuschelt die große Welt ganz klein erlebt. Am späten Nachmittag geht es gemütlich auf den Schober, im Gepäck Stirnlampe, Prosecco und Picknick. Denn der Sundowner am Fuschler Hausberg inklusive Sternderlschauen ist ein ganz besonderes Highlight. Die Seen des Salzkammerguts funkeln wie Smaragde im Sonnenuntergang. Beim Abstieg mit der Stirnlampe sind Schwindelfreiheit und Trittsicherheit Grundvoraussetzung. Am Sonntag wählt man den Late Check-out, bleibt so lange wie möglich in den kuscheligen Wartenfelser Federn oder einer versteckten Bucht am Fuschlsee und tritt gemütlich die Heimfahrt an – zwei Herzen, gefüllt mit einzigartigen gemeinsamen Erinnerungen.
Zeitaufwand:
Freitagmittag bis Sonntagnachmittag
Infos und Buchung:
Übernachtung: www.forsthaus-wartenfels.at
Private Ballontour auf Anfrage bei Salzburg Adventures:
booking@salzburgadventures.com