Man sieht sich immer 2x

Text: Natalie Zettl

Fotos: www.kidizin.com

Sie ist 21 Jahre alt und hat bereits einen Nummer-Eins-Hit in der Tasche: Matheas Traum von der Musikkarriere wird Realität – und führt sie aus ihrer Heimat im Pinzgau nach Wien.

Wenn Mathea über ihre Musik spricht, klingt in ihrer Stimme das Staunen mit: Staunen darüber, dass sie von einem Tag auf den anderen ein Star geworden ist – und das mit einem Song, den sie, wie sie schmunzelnd zugibt, als eine Art „innere Genugtuung“ geschrieben hat.

Vom Traum zur Realität
Mathea singt seit ihrem 15. Lebensjahr; als Kind spielt sie Saxophon und tanzt. Die Möglichkeit, ihre Leidenschaft tatsächlich zum Beruf zu machen, erscheint ihr zunächst eher unrealistisch. 2016 wirkt die damals 17-Jährige bei „The Voice of Germany“ mit – nach einem überraschenden Start in die Show: Mathea bewirbt sich und erhält keine klare Antwort. Sie wird lediglich ins Publikum und zu einem sogenannten „Meet and Greet“ mit den Juroren eingeladen. Umso größer ist ihre Verblüffung, als sie plötzlich vom Moderator angekündigt wird – als Kandidatin. Bis kurz vor dem Halbfinale geht die Reise für Mathea, dann rückt der Traum vom Singen wieder etwas in den Hintergrund. Erst 2018 beschließt die Pinzgauerin, Nägel mit Köpfen zu machen: Sie zieht von Bruck an der Großglocknerstraße nach Wien, um sich auf ihre Musikkarriere zu konzentrieren.

„2x“ als Hymne zum Stark-Bleiben
Mit ihrer ersten Single „2x“ singt sich die Österreicherin auf Anhieb in die Charts. Der Text des Songs ist durchaus autobiografisch und setzt sich mit einem Liebes-Debakel auseinander. „Es war so eine Art Katz-und-Maus-Spiel. Ich habe gemerkt, wie mich das langsam kaputt macht“, erzählt Mathea von der Entstehung des Songs. „In der Phase meines schlimmsten Liebeskummers bin ich dann ins Studio gegangen und wollte mit David Slomo und Johannes Herbst einen Song produzieren – eigentlich zu einem ganz anderen Thema. Ich habe mich dann aber bei ihnen ausgesprochen und sie haben mich bestärkt, ,2x‘ zu schreiben – auch wenn sich die Person wahrscheinlich wiedererkennen würde.“ Und
hat sie sich wiedererkannt? Mathea lächelt: „Ich glaube schon. Ich habe dann noch einmal eine Nachricht
bekommen, mir aber als Mantra mein eigenes Lied in Dauerschleife angehört und sie gekonnt ignoriert.“

Übrigens – für Neugierige: Der Text von Poisel, den Mathea besingt („Denk doch mal schnell an den Text von Poisel, wollt‘ dir damit sagen, was ich von dir will“), stammt aus dem Song „Ich will nur“. Bei dem Schweighöfer-Film („Erinnerst du dich an den Schweighöfer-Film? Den haben wir zwei nie zu Ende gesehen.“) handelt es sich um „Der Nanny“. Mathea erscheint ihr durchschlagender Erfolg laut eigener Aussage in manchen Momenten geradezu surreal: Für „2x“ erhält die inzwischen 21-Jährige die Auszeichnung „Song des Jahres“ und ist als jüngste Österreicherin in der Playlist zu Gast beim Radiosender Ö3.

Die Zukunft wird musikalisch
Im kommenden Sommer wird Matheas erster offizieller Auftritt im Salzburger Land stattfinden: Bei der „Eyes Wide Shut Summerparty“ am 22.06. wird die Sängerin zusammen mit bekannten Künstlern in Saalfelden auf der Bühne stehen. Mehrere neue Songs sind ebenfalls schon in Produktion. Ihre Themen sind noch geheim, aber Mathea gibt preis: „Mich inspirieren Menschen, die mir nahestehen, zum Beispiel meine Familie, vor allem mein Bruder.“ Außerdem sind Gefühle aller Art eine große Inspirationsquelle. „Nach meinem Umzug in die Großstadt habe ich mich recht einsam gefühlt. Durch Musik kann man vieles verarbeiten.“
Als Wunsch für die Zukunft äußert Mathea, sie würde gerne auf Tour gehen: „Am besten in ganz großem Stil, in Österreich, Deutschland und der Schweiz.“