„Es gibt Momente im Leben,
in denen man die Antwort weiß“

Als zweifache Österreichische Staatsmeisterin im Eiskunstlaufen hat Lara Roth ihr sportliches Talent schon in sehr jungen Jahren bewiesen. Darüber hinaus hat sie bereits als Kind erste Bühnenerfahrung als Schauspielerin und Tänzerin gesammelt. Momentan wirkt sie als Regieassistentin am Salzburger Landestheater und ist von Zeit zu Zeit auch auf der Bühne zu erleben.
Text: Doris Thallinger
Fotos: Tobias Witzgall, Anna-Maria Löffelberger, Salzburger Landestheater

Lara Roth

Du bist derzeit als Regieassistentin mit Spielverpflichtung am Salzburger Landestheater beschäftigt. Welche Geschichte verbindet dich mit diesem Haus?

Das ist eine sehr lange Geschichte: Das erste Mal stand ich hier als kleine Balletttänzerin auf der Bühne in „Eine kleine Tanzgeschichte“. Seitdem durfte ich sehr oft bei den Ballettvorstellungen, wie z.B. „Dornröschen“, „Nussknacker“ oder „Sophie im Wunderland“, mitwirken. Mit 18 Jahren spielte ich in meinem ersten Musical „Kick it like Beckham“. Nach einer kleinen Pause kam ich als Regiehospitantin an das Salzburger Landestheater zurück. Damals hatte ich mich an mein „Zuhause“ gewandt, ob es möglich wäre, hier am Salzburger Landestheater einmal in eine andere Sparte hineinzublicken. In dem Zuge kam die Anfrage, ob ich auch eine Schauspielrolle in dem Stück übernehmen möchte und im Lauf dieses Probenprozesses fragte der Intendant, ob ich mir vorstellen könne, eine Fixanstellung hier im Haus als Regieassistentin anzutreten.

Es gibt Momente im Leben, in denen man die Antwort einfach sofort weiß, obwohl man sich die Konsequenzen oder die Veränderungen, die damit einhergehen, noch gar nicht überlegt hat. Es hat sich richtig angefühlt. So bin ich wieder hier gelandet.

Abgesehen davon studierst du Literatur- und Theaterwissenschaften in Berlin und absolvierst die Diplomausbildung Tanzpädagogik und Choreografie in Leipzig. Wie bringst du das alles unter einen Hut?

Alles step by step. Ich versuche immer das Beste zu geben und fokussiert zu bleiben. Für mein Studium fehlt mir nur noch die Bachelor-Arbeit. Meine Seminare sind alle abgeschlossen und die Arbeit werde ich auch in dieser Saison fertigstellen. Im Dezember bekomme ich dann auch mein Diplom als Tanzpädagogin und Choreographin.

Wohin soll sich deine berufliche Laufbahn entwickeln? Was ist dein Traum vom Leben?

Der Traum vom Leben ist, immer neue Herausforderungen zu finden und an diesen Herausforderungen wachsen zu dürfen. Ich glaube, das würde ich als meinen Traum für das Leben, ganz ohne Spezifizierung, sagen. Auch der Bereich Regie interessiert mich unglaublich. Dem möchte ich weiter nachgehen, um als Regisseurin selbst Geschichten erzählen und zusammenfügen zu dürfen, mit den vielen Abteilungen, die dazugehören.

Findest du das spannender als selbst auf der Bühne zu stehen?

Es hat beides seinen Reiz. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich die andere Position kennenlernen darf. Ich kannte mich selbst immer nur auf der Bühne – und da fühle ich mich sehr wohl, nach wie vor, aber ich finde es auch unglaublich spannend, außerhalb zu stehen und die Menschen, die an diesem Projekt arbeiten, zusammenzubringen, eine Idee zu verfolgen und gemeinsam eine Geschichte erzählen zu können.

Am 3. Februar startet am Salzburger Landestheater „Der Lauf des Lebens“, ein Stück, an dem du auch in mehrfacher Hinsicht mitwirkst…

Ja, ich bin zum einen Regieassistentin in diesem Stück und zum anderen ist meine Geschichte als Eisläuferin miteingeflossen, als eine Geschichte von mehreren, die dazu beigetragen haben, das Stück zu entwickeln.

Worum geht es in dem Stück?

In diesem Stück ging es uns darum, den Leistungssport in seinen verschiedenen Facetten zu zeigen, möglichst verschiedene Sportarten abzudecken, die nicht immer in unserer Gesellschaft im Fokus stehen und auch, verschiedene Altersklassen miteinzubeziehen, sodass man ein großes Bild und den Facettenreichtum am Leistungssport sichtbar macht. Der Kern liegt vor allem darin, dass Leistungsdruck nicht nur im Sport herrscht.

Im Rollschuh-Musical „Xanadu“ stellt Lara Roth ihre vielen Talente unter Beweis.

In welchen Stücken wirst du im kommenden Jahr darüber hinaus mitwirken? Und in welcher Funktion?

Ich werde das Schauspiel „Kirschgarten“ als Regieassistentin begleiten. Auf der Bühne stehe ich wieder im Rollschuh-Musical „Xanadu“, bei dem ich darüber hinaus einerseits Co-Regisseurin bin, andererseits aber auch Choreografien für das Stück erarbeiten darf und das Training für die Jugendlichen gemeinsam mit Daniel und Minori Therrien leite.

Worauf darf das Publikum sich in „Xanadu“ besonders freuen?

Das Publikum darf sich auf jeden Fall auf viel tolle Musik freuen und darauf, nicht nur ein Stück zu sehen, in dem der Wunsch des Hauptdarstellers in Erfüllung geht, eine Rollschuh-Disco zu eröffnen, sondern wo jeder auch einmal in sich schauen darf, was sein Wunsch ist, sein Wunschort ist. Auf diese Reise nehmen wir das Publikum mit.