Editorial
Hoffnung – der Anker in stürmischen Zeiten
Dass es Grund für Hoffnung gibt, egal wie finster und dunkel sich das Leben und die Gesamtsituation auch zeigen, war eine der Kernbotschaften Jane Goodalls, die im Oktober im Zentrum für Visionen mehr als 1.000 Menschen berührte und begeisterte. In einer Welt voller Herausforderungen – Klimakrise, soziale Ungerechtigkeit, Kriege, aber auch persönliche Schicksalsschläge – könnte man durchaus dazu neigen, zu verzweifeln. Doch Hoffnung ist der Widerstand gegen die Resignation, der Anker, der uns stabil hält, wenn alles ins Wanken gerät.
Hoffnung ist aber auch die Aufforderung zu handeln, Hoffnung bedeutet, aktiv zu sein und den Glauben daran zu bewahren, dass unser Handeln und unsere Entscheidungen Früchte tragen und die Welt zumindest ein klein wenig besser machen. Die Kunst besteht darin, nicht den Mut zu verlieren, sondern immer wieder nach dem Regenbogen zu suchen.
Der Regenbogen ermutigt uns, die Welt wieder mit den Augen eines Kindes zu sehen, offen, neugierig und bereit, das Wunderbare im Alltäglichen, das Trostreiche im Leben zu entdecken. Und auch wenn wir heute wissen, dass die Stätte des Regenbogens, der Ort, an dem er die Erde berührt, nicht als physischer Ort existiert, ist es umso wichtiger, symbolisch einen Raum zu schaffen, in dem das Gute seine Wurzeln schlagen kann.
Ein Zitat des Philosophen Hugo Kükelhaus war es, das unseren Herausgeber und Eigentümer des Zentrums für Visionen, Stephan Kaindl-Hönig, inspiriert hat, dieses als „Stätte des Regenbogens“ zu nutzen und zur Verfügung zu stellen. Für den wichtigen, berührenden und aufrüttelnden Vortrag einer Jane Goodall als Auftakt und viele weitere Veranstaltungen, die die bewegenden Themen unserer Zeit zum Inhalt haben, für zukunftsweisende Ideen und interkulturellen wie auch interdisziplinären Austausch.
Denn Hoffnung muss gepflegt werden, Hoffnung braucht Nahrung. In Form von positiven Geschichten, von Momenten des Miteinanders und des Mitgefühls. Jeder von uns kann Hoffnung säen – durch ein ermutigendes Wort, eine helfende Geste, den Mut, für das Richtige einzustehen. Und bitte nicht nur jetzt zur Weihnachtszeit, sondern auch darüber hinaus in einem hoffentlich guten neuen Jahr.
Ihre Doris Thallinger
Chefredakteurin