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DIE POLLENSAISON
Die besten Heuschnupfen-Hacks 2025
Der Frühling lockt mit leuchtenden Farben und erwachender Natur – doch für viele bringt er auch unangenehme Nebenwirkungen: tränende Augen, laufende Nasen und verstopfte Nebenhöhlen.
In einem umfangreichen Gespräch mit Expertinnen und Experten der Pflanzenheilkunde und Medizin haben wir für euch kleine, aber wirkungsvolle Hacks zusammengestellt, die das Immunsystem stärken und allergische Reaktionen reduzieren können.
Regionaler Honig und Oxymel – Natürliche Dosis für das Immunsystem
Einer der einfachsten Hacks ist sicher, einfach das ganze Jahr viel regionalen Imker-Honig zu sich zu nehmen. „Regionaler Imker-Honig ist Training fürs Immunsystem. Dabei gilt, je näher die Bienen an meinem Wohnort sind, desto besser, weil dann nehme ich genau den Blütenmix zu mir, dem ich im Alltag auch ausgesetzt bin,“ erklärt Hartmann. Dabei sammelt die heimische Biene nicht nur Nektar, sondern auch Pollen verschiedenster Blüten. Dieser Pollenmix kann – bei regelmäßiger Einnahme – dazu beitragen, das Immunsystem an das Allergen zu gewöhnen, ähnlich einer natürlichen Immuntherapie.
Regionaler Honig lässt sich auch gut als Oxymel verarbeiten und bietet dann durch die Kombination von Essig und Honig ein noch vielfältigeres natürliches Heilmittel, in dem die Blütenpollen ebenfalls enthalten sind, das aber zudem die Verdauung reguliert und noch mehr zur Immunstärkung beiträgt. „Da Oxymel eine Mischung aus 1/3 Apfelessig und 2/3 Honig, bietet eine zusätzliche Möglichkeit, die Pollen in kleiner Dosis aufzunehmen.“ Diese Basis lässt sich mit verschiedenen Kräutern variieren – wie dem Lebensfreude Oxymel oder dem Frauen-Oxymel der TEH in Unken –, was nicht nur den Geschmack verändert, sondern auch zusätzliche gesundheitsfördernde Eigenschaften mitbringt. Eine TEH-Praktikerin in Ausbildung erzählte Julia kürzlich von ihrem Erfolg mit dem Rezept: “Sie nimmt jeden Tag Apfelessig und Honig und ergänzt das noch mit Schwarzkümmelöl. Die allergischen Reaktionen haben sich seitdem merkbar verbessert.”

Julia Hartmann
Botanikerin TEH Akademie in Unken
„Wer jeden Tag einen kleinen Löffel regionalen Honig zu sich nimmt, kommt in sanften Kontakt mit den heimischen Pollen, was langfristig zu einer Reduktion der Allergiebereitschaft führen kann“

Oxymel
TEH-Naturwerke

Gemmomazerat
Schwarze Johannisbeere

Margarete Olesko
Pharmakologin und Inhaberin Boromäusapotheke, Salzburg-Parsch
“Durch Gemmomazerate Allergiebereitschaft des Körpers wird gesenkt.”
Die Kraft der Gemmotherapie
Die letzte Empfehlung, die Julia Hartmann auf Lager hat, ist die Gemmotherapie: „Die Gemmotherapie macht das ‚Lebendigste‘ der Pflanzen – nämlich die Knospen, Triebspitzen und die jungen Schösslinge – als Regenerations- und Wirkkraft für den Menschen nutzbar.“ Der Begriff „Gemmo“ leitet sich vom lateinischen Wort für Knospe ab, denn nur in dieser jungen, vitalen Phase sind die Pflanzen besonders reich an Wachstumsfaktoren. Die Boromäus Apotheke in Salzburg-Parsch ist für ihre Expertise in Sachen Gemmo bekannt und Inhaberin Magarete Olesko erklärt sich sofort bereit, uns in die wichtigsten Gemmo-Heuschnupfenhacks einzuweihen.
Die Pharmakologin erklärt: „Ich habe eine enge Beziehung zur Gemmotherapie. Besonders bei Allergien, die sich in Form von tränenden Augen, laufender Nase und Hautausschlägen äußern, ist es wichtig, nicht nur die Symptome zu bekämpfen, sondern auch die Ursachen.“ Herkömmliche Präparate lindern häufig nur akute Beschwerden, während die Gemmotherapie die Ursachen – das Überempfindlichkeitsverhalten des Immunsystems – direkt adressiert: „Bei akuten Beschwerden empfehle ich zum Beispiel das Gemmomazerat der schwarzen Johannisbeere, es hat die Wirkung von Cortison, ist allerdings komplett natürlich.“
Einzunehmen sind die Sprays oder Tropfen 3x täglich (2 Hübe oder 15 Tropfen); im Akutfall kann es aber auch stündlich angewendet werden. Dabei wären Gemmomazerate so mild, dass eine Überdosierung kaum möglich sei. Magarete Olesko ist der Überzeugung, dass ein starkes Immunsystem der Schlüssel ist, um von Allergien verschont zu bleiben. „Wer sein Immunsystem kontinuierlich stärkt, reagiert weniger heftig auf Pollen und andere Allergene,“ weiß Magarete Olesko.
Präventiv das Immunsystem stärken
Walter Wührer, Facharzt für Allgemeinmedizin und Familienmedizin mit Schwerpunkt Regulationsmedizin, kann das nur bestätigen und erklärt: „Vorsorgliche und ganzheitliche Gesundheitspflege kann die Histaminfreisetzung, die bei allergischen Reaktionen für die Symptome verantwortlich ist, deutlich reduzieren.“ Somit geht es darum, schon vor dem Akutfall auf seine Gesundheit zu achten. “Allergien beginnen oft im Darm und enden dann in der Nase”, erklärt Dr. Wührer: “Die gereizten Schleimhäute der oberen Atemwege sind oft nur das sichtbare Signal für ein Ungleichgewicht im Inneren. Unser Immunsystem bewacht die riesige Grenzfläche zwischen Innenwelt und Außenwelt – und das ist kein Job, den es nebenbei erledigt.”
Eine abwechslungsreiche Ernährung ist ein echter Booster für die guten Darmbakterien – insbesondere mit Ballaststoffen wie resistenter Stärke, Inulin oder Pektin. Auch fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi, Joghurt oder Kefir sind wertvolle Begleiter auf dem Weg zu einem starken Immunsystem. In industriell verarbeiteten Produkten sucht man diese „Lebensstoffe“ hingegen meist vergeblich. Auch gesunde Fette beeinflussen das Immunsystem positiv, denn Entzündungen, vor allem, aber nicht nur im Darmtrakt (Leaky Gut Syndrom), können auch Histaminüberreaktionen wie Pollenallergie begünstigen. “Hier punkten vor allem Omega-3-Fettsäuren – und die kommen heute oft zu kurz”, weiß Walter Wührer. Ein Geheimtipp bei Allergien, insbesondere Asthma ist Schwarzkümmelöl. Dieses empfehlen alle unserer Experten, um effektiv den Heuschnupfen in Schach zu halten. Egal ob als Tropfen, Kapseln oder einfach in Maßen als Beigabe über den täglichen frischen Salat. Und wer die Atmung selbst als Therapeutikum einsetzen möchte, sollte sich die Buteyko-Methode einmal näher ansehen.
Freue dich auf die Sommerausgabe, wir verraten dir dort die bestgehütetsten Geheimnisse zur Atmung.
Auch Stress kann das Immunsystem ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen – schließlich sitzt unser körpereigenes Kortison-Depot in der Nebenniere, und das wird bei Dauerstress ziemlich beansprucht. Entspannungstechniken, Hypnose, Akupunktur oder einfach bewusste Auszeiten im Alltag können hier Wunder wirken und auch fühlbar positive Eigenschaften auf den Heuschnupfen haben.
Für Kontaktlinsenträger hat WKO, Sparte Gesundheitsberufe, die wichtigsten Hacks zusammengestellt:
5 Tipps für die Pollensaison

- Augenpausen einlegen: Reduzieren Sie die Tragezeit der Kontaktlinsen, um den Augen regelmäßige Erholungspausen zu gönnen.
- Passende Linsen wählen: Setzen Sie auf hochsauerstoffdurchlässige oder Ein-Tages-Linsen – eine individuelle Beratung hilft, die besten Linsen zu finden.
- Sorgfältige Reinigung: Reinigen Sie Linsen und Aufbewahrungsbehälter intensiv (z. B. mit Peroxidlösungen oder Enzymtabletten), um Pollen und Staub zu entfernen.
- Sonnenbrille tragen: Eine eng anliegende Sonnenbrille schützt zusätzlich vor Pollen und Wind.
- Regelmäßige Kontrolle: Lassen Sie Ihre Kontaktlinsen regelmäßig überprüfen und passen Sie sie bei Bedarf an.

Walter Wührer
Facharzt für Allgemeinmedizin und Familienmedizin mit Schwerpunkt Regulationsmedizin in Salzburg
“Die Vielfalt der Mikroorganismen spielt eine Schlüsselrolle für unsere Gesundheit – insbesondere für unser Immunsystem und ein fittes Immunsystem ist der entscheidende Faktor, um dem Heuschnupfen einen Schritt voraus zu sein.”
Dem Histamin an die Gurgel
Histamin ist einer der zentralen Botenstoffe bei allergischen Reaktionen. Damit der Körper es richtig abbauen kann, braucht er bestimmte Co-Faktoren wie Zink, Kupfer, Vitamin C, L-Glutamin – Stoffe, die auch die Schleimhäute schützen und regenerieren können. Hier hilft es, darauf zu achten, genug dieser Mikronährstoffe zu sich zu nehmen. “Zink ist bei allen Heilungsprozessen und Enzymprozessen im Körper ein Katalysator. Mehr als tägliche 25mg sollte man davon aber nur in Absprache mit dem Apotheker oder dem Arzt zu sich nehmen”, weiß Margarete Olesko und Doktor Wührer ergänzt: “Auch Tragant Wurzel (Astragalus) und das Pflanzenstoff-Wunder Quercetin sind in der naturheilkundlichen Begleitung von Allergien längst keine Geheimtipps mehr. Neben der antiallergischen und histaminsenkenden Eigenschaften, werden diesen Substanzen noch viele weitere positive Wirkungen zugesprochen.”
Mit diesen natürlichen Tipps wird die Pollensaison vielleicht noch immer nicht zur Lieblingsjahreszeit, aber mit ihnen lassen sich die warmen Frühlingstage auf jeden Fall mehr genießen. Die Vielfalt der natürlichen Ansätze bietet dabei nicht nur eine sanfte Alternative zu klassischen Medikamenten, sondern regt vielleicht auch dazu an, den eigenen Lebensstil noch bewusster zu gestalten.
Text: Dominic Schafflinger
Bilder: TEH-Naturwerke, Heimo Spindler/Besser Leben GmbH, Adobe Stock, Himmelhoch, Neumayr/Christian Leopold, Hersteller