Gut gerahmt
Manchmal immer noch unterschätzt, ist es die Augenbraue, die dem Gesicht seinen Rahmen gibt. Was man alles falsch machen kann und wie man am Ende doch noch zur perfekten Braue kommt.
„Die Augenbrauen sind für das Gesicht wie der Rahmen eines Gemäldes, so schön es ist, der passende Rahmen wertet es immer auf!“, erklärt Alma Milcic, Co-Founder der Brow+Lash Bars in Wien und Salzburg. Um dem Gesicht den entsprechenden Rahmen angedeihen zu lassen, ist es manchmal notwendig, der Natur ein wenig auf die Sprünge zu helfen – jedoch mit Bedacht. „Ich bin eine Verfechterin der natürlichen Schönheit“, so Milcic, „aber ein wenig Finetuning verträgt jede Braue!“
Bevor man jedoch zur Pinzette greift, muss man sich bewusst sein: Die Veränderung der Augenbrauen hat Auswirkungen – ist diese zu extrem, verändert sich mit der Braue der gesamte Typ! „Die Kunst ist es, eine unberührte Augenbraue natürlich zu formen, sodass sie nicht komplett verändert ist und vor allem nicht ‚verzupft‘ wirkt. Denn, zupft man nur ein falsches Härchen aus, entsteht schon eine Lücke in der Braue!“, warnt die Expertin.
In Form gebracht
Wo gezupft werden sollte und wo man tunlichst die Finger davon lassen sollte, kann man auch selbst – zumindest in etwa – ausmessen: Das innere Ende der Augenbraue sollte in Verlängerung der Nasolabial-Falte liegen, die höchste Spitze über der Mitte der Pupille und außen endet die perfekte Braue in Verlängerung des äußeren Augenwinkels. Alles, was links und rechts dieser Abmessungen wuchert, darf getrost weggezupft werden! Bleibt noch die Frage, wie dick oder dünn die Augenbraue nun sein soll. Ein guter Maßstab hierfür ist immer die natürliche Form und Dicke der Augenbraue.
Gut vorbereitet
Bevor es aber ans Härchen-Zupfen geht, empfiehlt es sich, die Haut mit eiskalt getränkten Wattepads leicht zu betäuben. Wärme hingegen öffnet die Poren – auch dies hilft, die Härchen möglichst schmerzfrei zu entfernen. „Das Augenbrauenhaar ist ein Borstenhaar und viel stärker verankert als unser Kopfhaar. Darum tut das Zupfen gerade beim ersten Mal weh. Es wird aber von Mal zu Mal leichter“, beruhigt Alma Milcic.
Härchen für Härchen
Nun geht es aber los: Die Haut gut spannen und immer von unten beginnend Reihe für Reihe ein Härchen nach dem anderen entfernen! „Der häufigste Fehler ist, dass ohne System gezupft wird“, weiß Alma Milcic, „ein Härchen links, eines rechts, das nächste in der Mitte – und schon weist die Augenbraue das eine oder andere Loch auf! Darum: Immer unten anfangen und sich nach oben vorarbeiten!“
Wie dick bzw. buschig die Augenbraue schließlich sein soll, bleibt natürlich jedem selbst überlassen, aber auch hier empfiehlt es sich, sich an der Form der natürlichen Braue und der Gesichtsform auszurichten. Richtet man sich nach den aktuellen Looks der Runways, steht uns der Trend zu sehr, sehr dünnen Augenbrauen bevor. Dass dieser sich jedoch rasch durchsetzen wird, wagt Alma Milcic zu bezweifeln: „Wir haben uns jetzt jahrelang bemüht, unsere Augenbrauen dicht und buschig wachsen zu lassen und die Modesünden der 90er Jahre auszumerzen – nur um jetzt wieder zur dünnen Augenbraue zurückzukehren? Ich glaube nicht, dass allzu viele diesen Trend mitmachen werden.“
Richtig gepflegt
Ob dick oder dünn, zarte Linie oder buschiger Schweif – auch die Augenbraue will gepflegt werden. Ideal dafür eignet sich ein spezieller Pflegebalsam, der das Haarwachstum unterstützt und die Härchen kräftigt. Als Tagespflege oder Finish empfiehlt sich ein Styling Gel, das die einzelnen Härchen schützt und zum Glänzen bringt und darüber hinaus selbst die widerspenstigen fixiert.
Der Kick fürs Wachstum
Wer kennt es nicht: So manche Partie hat man jahrelang mit der Pinzette bearbeitet – und irgendwann haben die Härchen es aufgegeben, nachzuwachsen – meist an Stellen der Braue, an denen man sich Haarwachstum wünscht. Um an diesen Stellen das Wachstum wieder anzuregen, Lücken und Löcher in der Braue zu korrigieren oder auch einfach die Brauen dicker und dichter wachsen zu lassen, heißt das Zaubermittel Wachstumsbooster. Natürliche Wirkstoffkomplexe und pflanzliche Hormone sorgen für ein deutlich erkennbares Haarwachstum – zumindest, wenn man es, wie empfohlen, ca. acht Wochen lang täglich anwendet.
Profis am Werk
Wer selbst mit Pinzette und Augenbrauenstift nicht allzu geschickt ist, tut gut daran, sich einmal in die Hände eines Profis zu begeben, der im ersten Schritt die ideale Brauenform bestimmt, die Brauenhaare analysiert und den Härchen vielleicht auch ein wenig mehr Farbe und damit dem Gesicht Pep verleiht. Wobei auch hier die Natürlichkeit im Fokus steht. „Wir mischen für jeden Kunden die individuell passende Augenfarbe ab, die ganz natürlich zu Typ und Haarfarbe passt“, so Alma Milcic. Ein Service, das übrigens auch immer mehr Herren sehr zu schätzen wissen!
Text: Doris Thallinger
Fotos: Adobe Stock.com, Mato Johannik