Ganz nah an der Natur

Viele denken bei Burgas an günstige Strandurlaube, dabei bietet die bulgarische Schwarzmeerküste einzigartige Naturwunder, die unbezahlbar sind. Seltene Tierarten und eine jahrhundertealte Tradition warten nur darauf, entdeckt zu werden.
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Fotos: Flughafen Salzburg

Obwohl Burgas eine 200.000 Einwohner Metropole ist, kann es beim Landeanflug schon mal vorkommen, dass man die Stadt vor lauter Wasser übersieht. Die Stadt liegt am Schwarzen Meer, wird aber landeinwärts von drei Seen umgeben, die zum großen Teil unter Naturschutz stehen – und das aus gutem Grund. Im Herbst ziehen hier bis zu 240.000 Störche über den Himmel und Flamingos, Pelikane und seltene Greifvögel nutzen die Seenlandschaft als Rastplatz und bieten ein atemberaubendes Naturschauspiel.

Burgas Wetlands: Ein Paradies für Vogelfreunde

Trotz strengem Naturschutz kann diese spektakuläre Wasserlandschaft aus nächster Nähe erlebt werden. Hier bieten sich gleich mehrere Ausflugsziele rund um Burgas an. Ein Highlight in den sogenannten Wetlands von Burgas ist der Atanassow-See – weil sein Wasser aufgrund seines hohen Salzgehaltes rosarot in der Sonne schimmert, wird er auch Pink Lake genannt. Seit Jahrhunderten wird das salzige Wasser des Sees für Therapien genutzt, denn es gilt als besonders gesund für den Organismus. So kann man auch als Besucher die Chance ergreifen, ein Bad in den pinken Fluten zu nehmen oder sich mit schwarzem Heilschlamm zu bedecken – eine gute Gelegenheit, um Einheimische kennenzulernen, die das Angebot ebenfalls für ihre eigene Gesundheit nutzen. Auf jeden Fall eine gute Gelegenheit für ein besonderes Erinnerungsfoto. Die spektakuläre Tierwelt lässt sich im Naturpark Poda erleben. Die eigens errichteten Beobachtungsplattformen mit ihren kostenlosen Ferngläsern ermöglichen einen perfekten Blick auf die Tierwelt. Engagierte mehrsprachige Ranger stehen dann bereit, um das Wissen um die vielen Tierarten der Region nochmals zu vertiefen.

Arkutino Beach – ein Naturparadies an der Schwarzmeerküste

Wer seinen Sommerurlaub schon einmal in der Region Burgas verbracht hat, kennt sicher den berühmten Sonnenstrand – ein lebhaftes Ferienziel mit modernen Hotels, pulsierendem Nachtleben und Gästen aus aller Welt. Doch abseits dieses belebten Urlaubsorts gibt es an der bulgarischen Schwarzmeerküste zahlreiche versteckte Naturstrände, die Ruhe und Ursprünglichkeit bieten. Einer der schönsten unter ihnen ist der Arkutino Beach. Ein hölzerner Steg führt durch malerische Sanddünen direkt zum Wasser und eröffnet den Blick auf eine scheinbar endlose Küstenlandschaft. Statt großer Hotelanlagen oder lauter Strandbars erwartet die Besucher hier feiner Sand, sanfte Dünen und das schimmernde Schwarze Meer. Selbst in der Hochsaison ist der Strand weitläufig genug, um jedem ein ruhiges Plätzchen zu bieten – ideal für alle, die Erholung inmitten unberührter Natur suchen.

Unweit dieser Idylle liegt das Ropotamo-Naturschutzgebiet – ein Refugium für Naturliebhaber und ein Ort voller wilder Schönheit. Einst exklusives Jagdgebiet für die kommunistische Elite, ist es heute ein öffentlich zugängliches Naturjuwel. Besonders faszinierend ist eine Bootstour auf dem Fluss Ropotamo: Durch verschlungene Wasserwege gleitet man in kleinen Booten durch eine märchenhafte Auenlandschaft, die an den Amazonas erinnert. Die Ufer sind gesäumt von seltenen Pflanzen wie Wasserlilien und Schilfrohr, während zahlreiche Vogelarten und Schildkröten das Gebiet bevölkern. Mit etwas Glück lässt sich sogar eine Wasserschlange beobachten, die lautlos durch das Wasser gleitet. Einfach Natur pur.

Strandscha-Gebirge – Wilde Natur und lebendige Traditionen

Nur wenige Kilometer südlich, nahe der Grenze zur Türkei, beginnt ein Gebiet, das vor allem naturbegeisterte Wanderfreunde in seinen Bann zieht: das Strandscha-Gebirge. Wer gerne die Stille der Berge sucht, ist hier genau richtig. Sanfte Hügel, dichte Wälder und urige Dörfer prägen die Landschaft – ein echtes Paradies für alle, die die Natur aktiv erleben möchten. Zahlreiche Wanderwege führen durch diese ursprüngliche Region, vorbei an alten Kapellen, historischen Stätten und durch beeindruckende Eichenwälder, deren mächtige Baumriesen schon seit Jahrhunderten hier stehen. Immer wieder eröffnen sich weite Ausblicke über das grüne Hügelland und das Schwarze Meer – Momente zum Durchatmen und Staunen.

Nicht verpassen sollte man auch das Nestinari-Fest – ein uraltes Ritual, das jedes Jahr im Sommer in den Dörfern der Region gefeiert wird. In traditioneller Kleidung tanzen die Teilnehmer barfuß über glühende Kohlen – ein faszinierendes Schauspiel, das Spiritualität, Mut und Gemeinschaftsgefühl verbindet. Dieses jahrhundertealte Ritual gehört zu den außergewöhnlichsten kulturellen Erlebnissen, die Bulgarien zu bieten hat.

Wussten Sie, dass …

… Bulgarien zu den weltweit größten Produzenten von Rosenöl und Lavendel zählt? Während Ersteres hauptsächlich im berühmten Tal der Rosen (Kazanlak) produziert wird, blühen die duftenden Lavendelfelder auch rund um Burgas.

… bulgarisches Joghurt als Superfood gilt und seinen einzigartigen Geschmack dem speziellen Bakterium Lactobacillus bulgaricus verdankt, das nach dem Land benannt ist?

… Bulgarien eines der wenigen Länder der Welt ist, in dem Kopfschütteln „Ja“ und Kopfnicken „Nein“ bedeutet?