Exklusive Wandgestaltung: Besondere Ideen für stilvolles Ambiente
Die Wände eines Raumes sind weit mehr als nur Trägerstrukturen – sie sind Leinwände für Kreativität, Ausdruck und Design.
Exklusive Wandgestaltung erhebt die einfache Wand zur Kunstform und verleiht jedem Raum ein einzigartiges und luxuriöses Ambiente.
Text: Doris Thallinger
Fotos: voglgrün.at, Simon Strasshofer, blutundblume, Josef M. Fallnhauser, Daniel Ebner Photography
Sie sind eine ohnehin vorhandene Leinwand, um seinen Stil, seine Individualität auszudrücken: die eigenen Wände. Die Bandbreite der Gestaltungsmöglichkeiten scheint schier unbegrenzt zu sein, von coolen Oberflächen im Industrial Design über klassische Wandfarben, von „nackt“ und geradlinig bis hin zu romantisch verspielt, von opulent und pompös bis hin zur Natur, die sich in der Gestaltung mehr als nur widerspiegelt.
Akzente setzen
Wandfarben sind wesentliche Elemente der Raumgestaltung und haben großen Einfluss auf die Atmosphäre und das Ambiente eines Raumes. Sie sind in einer Vielzahl von Typen, Farben und Ausführungen erhältlich, um unterschiedlichen Bedürfnissen und Vorlieben gerecht zu werden: „Wir haben die Möglichkeit, jede individuell gewünschte Farbnuance zu mischen, um das ideale Ergebnis, auch abhängig von Raumtyp, Stil, Lichtverhältnissen und Atmosphäre zu schaffen“, bestätigt Martina Sauer von der Malerei Sauer in Bürmoos.
Edle Oberflächen
Innovativ wie auch hochwertig und vielseitig einzusetzen, zeigt sich auch die neue Generation der Wandbeschichtungen. Oberflächen wie beispielsweise von Volimea bestehen aus einer Mischung natürlicher Materialien, hauptsächlich aus Marmormehl, Kalk und Lehm, und zeichnen sich durch ihre natürlichen Materialien und ansprechende ästhetische Eigenschaften aus. „Die Farbtöne der Volimea Oberflächen sind allesamt aus der Natur gewonnen – sie bestehen rein aus Pigmenten, die Mutter Erde bereitstellt und das spürt man“, weiß Tobias Zillner, der als Geschäftsführer der Hans Sauer GmbH&CoKG die Vorzüge dieser Art der Wandgestaltung genau kennt, „die natürlichen Materialien, die ästhetische Vielfalt, aber auch die funktionalen Vorteile machen diese Form der Oberflächenbeschichtung zu einer attraktiven Möglichkeit in allen Bereichen des Lebens.“ Eine harmonisch aufeinander abgestimmte Farbpalette sowie Lasuren und Zuschläge, wie Glimmer oder Perlmuttbruch, geben Freiraum bei der Gestaltung. Durch die handwerkliche Verarbeitung entstehen einzigartige Oberflächen, die jedem Raum eine individuelle Note verleihen und für eine ganz besondere Optik wie auch Haptik sorgen. „Ein zusätzlicher Vorteil dieser Art der Wandbeschichtung ist ihre ökologische Verträglichkeit: Die Farben sind allesamt nachhaltig und umweltfreundlich und tragen außerdem zu einem gesunden Raumklima bei“, so Tobias Zillner. Nicht zuletzt punkten die Oberflächen durch hohe Belastbarkeit, sind einfach zu reinigen (Stichwort: fugenlos) und vermeiden Schimmelbildung.
Die Renaissance der Tapete
Tapeten erleben derzeit ein wahres Comeback und erfreuen sich wieder großer Beliebtheit in der Innenarchitektur. Die Wandkleider haben eine lange Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich dienten sie als preiswerte Alternative zu Wandteppichen und Paneelen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich die Designs und Materialien stetig weiter. Besonders im 19. Jahrhundert erlebten Tapeten eine Blütezeit, als sie in immer mehr Haushalten Einzug hielten.
Heute bieten Tapeten eine schier endlose Vielfalt an Designs, Farben und Texturen. Von klassischen Mustern über florale Motive bis hin zu minimalistischen und geometrischen Formen – für jeden Geschmack und Einrichtungsstil gibt es die passende Tapete. Zudem sind heute neben traditionellen Papier- und Vinyltapeten auch umweltfreundliche Alternativen wie Vliestapeten erhältlich. Diese sind nicht nur leichter zu verarbeiten, sondern auch atmungsaktiv und damit ideal für Wohnräume. Der aktuelle Trend geht hin zu großformatigen, auffälligen Mustern und sogar fotorealistischen Wandbildern. Diese setzen starke Akzente und können ganze Raumkonzepte bestimmen.
Kunst für die Wand
Zwei, die sich einer ganz besonderen, hochwertigen, individuellen und exklusiven Tapetengestaltung verschrieben haben, sind Doris Kirschhofer und Jörg Hoffmann. Seit mittlerweile rund 15 Jahren erarbeiten sie zusammen architektonische Gesamtkonzepte und individuelle Inneneinrichtungen.
Von jeher legen die beiden großen Wert auf Authentizität und Regionalität, auf Slow Design und Ultralokalismus. So erklärt sich auch ihr Interesse, alten, vergessenen Mustern auf den Grund zu gehen, zu recherchieren, woher Muster, Zeichnungen und Ornamente stammen und vor allem, welche Designs einst in Österreich entstanden sind.
Mit ihrer intensiven Recherche tut sich schließlich eine ganze Schatztruhe auf an unbekannten, alten, und dennoch zeitlos modernen Mustern und Designs, allesamt österreichischen Ursprungs, großteils vergessen in Archiven und Museen.
Unter der Marke „Blut & Blume“ haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, diese Kunstwerke zu sammeln und neu zu interpretieren. Die oftmals unvollendeten Muster werden mit viel Feingefühl und Liebe zum Detail restauriert und neu koloriert. „Wir arbeiten ausschließlich mit handgefertigten Originalvorlagen. Sorgfältige Restaurierung und aufwendige Retuschen betreffen vor allem die Rapportfähigkeit der Motive, grobe Farbfehler und Schäden, die der langjährigen Archivierung geschuldet sind. Die handwerkliche und künstlerische Qualität der Motive bleibt auch nach der Aufbereitung zur Gänze erhalten und ist ein zentraler Bestandteil unseres ästhetischen Anspruches“, erklärt Jörg Hoffmann.
Mit der Edition Österreich haben sie bislang ein Repertoire an Designs geschaffen, das seinesgleichen sucht. „Oft sind es nur Stoffreste, aus denen wir das ursprüngliche Muster rekonstruieren. In unseren Designs sind schließlich noch die einzelnen Pinselstriche des Künstlers zu sehen. Auch wenn die „Blut & Blume“-Tapeten digitalisiert entstehen, behalten sie ihre Persönlichkeit und die Handschrift des Künstlers bei und sind in ihrer Form ein Stück österreichischer Geschichte“, so Doris Kirschhofer.
Aus den Mustern entstehen schließlich individuell angefertigte Tapetendesigns: Je nach Stil, Raum und Geschmack erarbeiten Doris Kirschhofer und Jörg Hoffmann für ihre Kunden das fertige Kunstwerk: „Die Farbigkeit und Größe, in der das Muster gedruckt wird, ist immer auf den Raum abgestimmt, darauf, wie er wirken und was er ausstrahlen soll. Somit ist jede Tapete eine Einzelanfertigung.“
Eleganz und Tradition
Ebenfalls einen Hauch von Geschichte und Raffinesse bringen französische Motivtapeten mit sich. Diese haben ihre Wurzeln im 18. Jahrhundert, als die Tapetenproduktion in Frankreich florierte. Besonders bekannt wurde die Manufaktur Zuber & Cie, die 1797 im Elsass gegründet wurde und bis heute als eine der renommiertesten Tapetenhersteller der Welt gilt. Die Tradition der Herstellung von handgefertigten, detailreichen Tapeten hat sich über die Jahrhunderte erhalten und macht diese Tapeten zu begehrten Luxusobjekten.
Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert wurden in Frankreich Panoramatapeten populär. Diese großformatigen Tapeten, die oft aus mehreren Bahnen bestehen, bilden zusammen ein zusammenhängendes Bild oder eine Szene. Die Darstellungen reichen von idyllischen Landschaften und exotischen Szenen bis hin zu historischen Ereignissen. Französische Panoramatapeten sind nicht nur beeindruckende Kunstwerke, sondern auch Zeugnisse der kulturellen und technischen Entwicklungen ihrer Zeit. „Blut und Blume“ bietet ebenfalls Panoramatapeten an, die für jeden Kunden speziell angefertigt werden.
Moderne Hersteller von Tapeten greifen heute gelegentlich auf die Designs und Techniken der klassischen Motiv- und Panoramatapeten zurück, um zeitgenössische Interpretationen zu schaffen. Diese Werke finden sowohl in historischen als auch in modernen Innenräumen Anklang und beweisen, dass die Faszination für großformatige, detailreiche Wanddekorationen zeitlos ist.
Natur trifft auf Ästhetik
Eine wunderbare Möglichkeit, die Natur in den Alltag zu integrieren, bieten vertikale Gärten, die sich durchaus auch als Wandgestaltung im Innenbereich eignen. Als innovative Lösung punkten diese sowohl mit Ästhetik als auch mit Nachhaltigkeit und der Verbesserung des Raumklimas. „Vertikale Gärten bringen im Innenbereich viele Vorteile mit sich. Je nach Wünschen und Stil lassen sich eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten realisieren, darüber hinaus verbessert ein Wandgarten die Luftqualität, schafft einen natürlichen Schallschutz und reguliert die Raumtemperatur“, weiß Daniel Vogl, der sich mit seinem Betrieb „Voglgrün“ der kreativen, wie auch funktionalen Realisierung vertikaler Gärten, Wandbepflanzungen und der Wandgestaltung mit Moos verschrieben hat und erklärt: „Ein Quadratmeter vertikale Begrünung kann in einem klassischen Büro mit ca. 25 m² Fläche, in dem die Luftfeuchtigkeit im Bereich von 20 % liegt, diese auf bis zu 50 % erhöhen. Im Vergleich dazu würde man am Boden ca. 10 bis 12 Pflanzen mit einem Gefäßdurchmesser von ca. 45 cm benötigen!“
Vertikale Begrünung beginnt bereits bei einzelnen Pflanztöpfen, die an der Wand montiert sind, die Akzente setzen und geht bis hin zur flächendeckenden Pflanzwand. Durch unterschiedliche Pflanzen, in verschiedenen Farben werden hierbei Akzente und jede Wand individuell in Szene gesetzt. Dafür stehen eine Vielfalt an Gewächsen zur Verfügung, wobei Daniel Vogl einschränkt: „Rund 20 Pflanzenarten funktionieren in der vertikalen Bepflanzung optimal, wie unter anderem Rankpflanzen wie der Scindapsus oder die Agaonema als Bodendecker, auch Farnarten, Philodendron oder der Drachenbaum haben sich bereits gut bewährt.“ Um einen Wandgarten langfristig gesund gedeihen zu lassen, müssen die ausgewählten Pflanzenarten gut aufeinander abgestimmt sein. Die vorgezogenen Pflanzen werden in kleinstem Abstand gesetzt, sodass ein dichter, grüner Wandteppich entsteht.
Der Einsatz modernster Technologien, wie automatisierte Bewässerungssysteme und Sensoren zur Überwachung der Pflanzenbedingungen und Düngereinspritzsysteme stellt sicher, dass auch Menschen ohne ausgeprägten grünen Daumen über Jahre ihre Naturwand genießen können. Daniel Vogl empfiehlt allerdings, zumindest zwei Mal im Jahr die Pflanzen nachzuschneiden – sollte eine Pflanze ausgewachsen sein, wird diese ohne großen Aufwand samt Kulturtopf ausgetauscht.
Neben Wasser und Dünger braucht die Naturwand vor allem eines: viel Licht! „Für die vertikale Begrünung installiert man idealerweise ein spezielles Pflanzen LED-Licht, das auf die Bedürfnisse der Pflanzen programmiert ist“, rät Daniel Vogl.
Als vollkommen unkomplizierte Alternative bietet sich schließlich die Wandgestaltung aus Moos an. „Unsere Moos-Objekte sind natürlich aus echtem, allerdings konserviertem Moos“, so Daniel Vogl. Die unterschiedlichen Moossorten werden mit lichtechter Kosmetikfarbe eingefärbt – entweder um das Grün zu erhalten oder, wenn gewünscht, das Moos in jeder erdenklichen Farbe erstrahlen zu lassen. Der Vorteil: Auch wenn das Moos nicht mehr lebt, erfrischt es dennoch das Auge, vermittelt ein Gefühl der Natur und bringt akustische Vorteile mit sich. Und das ganz ohne grünen Daumen. Je nach Moos garantiert Voglgrün fünf bis zehn Jahre Garantie, wobei die natürliche Schönheit der Moos-Objekte in der Regel auch darüber hinaus bestehen bleibt. Als neuesten Streich präsentiert das Salzburger Unternehmen nun sogar speziell präpariertes Moos für den Outdoorbereich.