Editorial

Wir haben die Wahl!

Wie sehr wir selbst beeinflussen können, was in unserem Leben geschieht, ist uns meist gar nicht bewusst. Richtig, manches ist unabänderlich. Von Gott oder Staat oder System oder was auch immer bestimmt. Bedingt unabänderlich – immerhin haben wir die Wahl, unsere Religion oder unser Heimatland zu ändern. Nicht immer ganz so einfach – zugegeben.

EINE Wahl haben wir aber immer – und zwar, WIE wir mit einer Situation umgehen. Erste Wahl ist halt leider viel zu oft: Jammern, was das Zeug hält! Glaubt man den diversen „Stammtischdiskussionen“, könnte man meinen, wir leben im schlechtesten Land der Welt. Und Schuld daran haben sowieso immer die anderen. Wer die „anderen“ sind, variiert dann je nach Thema und ist meist nicht ganz greifbar, wie zum Beispiel „das System“ (auch was „das System“ genau ist, geht oftmals nicht genau aus dem Kontext hervor). Egal, Hauptsache wir selbst sind nicht schuld.

Mit dieser Denkweise gestehen wir allerdings anderen eine Menge Macht über uns ein. Die Macht, zu entscheiden, wie es uns geht, wie wir uns fühlen. Wahnsinn, oder? Wenn ich auch nur ein wenig darüber nachdenke, möchte allein ICH darüber entscheiden, wer oder was mich ärgern darf. Ich will die Wahl treffen, wofür ich meine Kraft, Zeit, Leidenschaft und Energie aufwende.

„Wir haben die Wahl“ ist nicht eben nur ein einfacher Satz, sondern ein kraftvolles Mantra, das uns daran erinnert, dass wir sehr wohl die Kontrolle über unser Leben und unsere Zukunft haben.

Jeder Tag bietet uns die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, die unsere Richtung bestimmen. Jede Wahl hat das Potenzial, unser Leben (und auch das anderer) zu beeinflussen. In einer Zeit, in der viele Menschen das Gefühl haben, dass sie von äußeren Umständen überwältigt werden, ist es umso wichtiger, sich daran zu erinnern, dass wir immer die Wahl haben, wie wir auf diese reagieren. Das große Aber: Mit der Wahl kommt auch die Verantwortung. Jede Wahl, die wir treffen, jede Entscheidung, trägt Konsequenzen mit sich. Da ist es zugegebenermaßen oft einfacher und vor allem bequemer, die Wahl anderen zu überlassen. Allerdings nur, wer die Wahl hat, hat die Chance. Die Chance, Macher zu sein und nicht „Gemachter“. Ergreifen Sie diese Chance, wann immer sie sich bietet!

Ihre Doris Thallinger
Chefredakteurin