Es ist, wie es ist, sagt das Leben.

Text: Doris Thallinger

WAS es ist, sagt die Liebe – zumindest, wenn es nach Erich Fried geht. WIE es ist, sagt uns das Leben – so meine bescheidene Meinung. So sehr wir uns auch bemühen, das Leben nach unseren Wunschvorstellungen zu steuern, gibt es einfach Dinge, die wir nicht ändern können. Das Wetter, andere Menschen, Gegebenheiten im außen und schlussendlich den Tod. Der trifft uns alle einmal, nur so viel ist sicher. Und dennoch verwenden wir so viel Zeit und Kraft darauf, Unveränderliches ändern zu wollen.

Ganz ehrlich: Wie viel Zeit am Tag verbringen Sie damit, sich über Dinge zu ärgern, die Sie ohnehin nicht ändern können? Über Gegebenheiten des Lebens zu jammern, die nicht in Ihrer Macht liegen? Und wie viel Zeit verbringen Sie im Gegenzug damit, die kleinen Schönheiten des Lebens zu würdigen? Es liegt wohl in der Natur des Menschen, dem nicht ganz so Positiven eine weitaus größere Bedeutung beizumessen. Dabei ist es allein unsere Entscheidung, was oder wer uns ärgert. Wir verschwenden so viel Energie darauf, vom Leben Vorherbestimmtes endlos zu beklagen, uns über das Schicksal zu grämen. Wenn wir all diese Energie auf die positiven Dinge im Leben lenken, machen wir uns (und auch unseren Mitmenschen) das Leben so viel leichter. Jeder Mensch muss Schicksalsschläge hinnehmen, so ist das Leben. Es ist, wie es ist. Daran ist nicht zu rütteln. Und sobald wir das akzeptieren und für uns annehmen, machen wir uns frei für all das, was tatsächlich in unseren Händen liegt.

In unserer Macht liegt es beispielsweise, diesen bunten Sommer in Salzburg zu genießen. Uns nicht darüber zu ärgern, wie viele Gäste und Touristen in den heißen Monaten unsere schöne Stadt überlaufen, sondern sich einmal bewusst ins fröhliche Getümmel zu stürzen und einen Hauch der Internationalität einzuatmen. Uns nicht über die Hitze zu beschweren, sondern uns darüber freuen, wie viele zauberhafte Seen, erfrischende Bäche und schattenspendende Wälder wir vor der Haustüre haben. Nicht den Salzburger Schnürlregen zu beklagen, sondern die Gelegenheit sehen, endlich wieder einmal eines der hochkarätigen Museen zu besuchen. Wie viel mehr Spaß das Leben doch gleich macht, wenn wir alles, was das Leben uns aufgibt, mit dem richtigen Maß an Gelassenheit nehmen. Immer wieder kommt mir der Gelassenheitsspruch in den Sinn, der, wie ich glaube, ein guter Ratgeber ist: Gib mir die Gelassenheit, Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.