Dresscode: Sommer!
Luftige Kleider, Flip-Flops, leichte Anzüge – der Sommer ist endlich auch in unseren Breitengraden angekommen! Wir lieben die Trends zur legeren Mode, doch sollten wir auch bei hochsommerlichen Temperaturen den einen oder anderen Dress-Code nicht vergessen!
Flirrende Hitze, die Sonne brennt vom Himmel. Wer kann, verbringt diese Tage am See und im Schatten, jedenfalls so leicht bekleidet, wie nur irgendwie möglich. Und die aktuelle Sommermode kommt diesem Bedürfnis entgegen, mit luftigen Häkeltops, weit geschnittenen Kleidern und leichten, gerne auch transparenten Stoffen.
Und dann gibt es diese Sommertage, an denen etwas Besonderes an der Tagesordnung steht: Sommerfeste, Taufen und Hochzeiten, Kulturveranstaltungen oder Grillpartys. Auch im Sommer gibt es Dresscodes, die je nach Anlass und Ort variieren. Für formelle Anlässe wie Hochzeiten oder Geschäftstreffen empfiehlt es sich, leichte Stoffe wie Baumwolle oder Leinen zu tragen und auf helle Farben zu setzen. Für informelle Anlässe wie Grillpartys sind luftige Kleidung und bequeme Schuhe wie Sandalen oder Sneakers eine gute Wahl.
Zeit der großen Roben
Und dann sind da natürlich die Salzburger Festspiele: Sie gehören zum Salzburger Sommer wie die Sonne! 179 Aufführungen und jede Menge Side-Events, große Auffahrten, festliche Matineen, Konzerte, Lesungen u.v.m. stehen am Programm. Und damit die Frage: Was ziehe ich an?
Mit Beginn der Festspiele ist die Zeit der großen Roben und festlichen Abendkleider angebrochen. Zumindest was die großen Auffahrten an Premierenabenden betrifft. Denn, wie überall in der Modewelt, haben sich die Regeln, was sich schickt und was als angemessen empfunden wird, in den vergangenen Jahren sehr gelockert.
Fast schon zu leger geht es bisweilen zu – dabei sollte man sich doch die Gelegenheit, einmal die große Robe aus dem Schrank zu holen, auf keinen Fall entgehen lassen, oder? Die Salzburger Festspiele sind eine Institution, der Rahmen unvergleichlich festlich, die Atmosphäre eine glamouröse, ein Hauch von Luxus und Dekadenz liegt in der Luft.
Kein Anlass also, das Strandkleid bzw. Jeans und weiße Sneakers auszuführen, wie man es an jedem anderen Tag des Sommers vielleicht macht. Sich dem Anlass entsprechend zu kleiden, gibt einem nicht nur selbst das Gefühl, einen besonderen Abend in jeder Hinsicht zu erleben, es zeigt auch von Wertschätzung: gegenüber den Festspielen an sich, den Künstlern, aber auch gegenüber den anderen Gästen, die sich ihren besonderen Abend nicht optisch einschränken lassen wollen – in keiner Hinsicht!
„Grundsätzlich gilt es bei der Auswahl der Garderobe für die Salzburger Festspiele zu unterscheiden: Besuche ich eine Vormittags-, Nachmittags- oder Abendveranstaltung? Je später die Aufführung stattfindet, desto festlicher das Ambiente, desto festlicher sollte sich auch das Outfit präsentieren“, rät Farb-, Typ-, Stil- & Image-Beraterin Sabine Staudinger. Sind untertags Kostüm oder ein Kleid die richtige Wahl, darf es am Abend durchaus das Cocktail- oder Abendkleid sein. Absolut im Trend liegen dieses Jahr darüber hinaus auch elegante Hosenanzüge sowie edle Jumpsuits! Und dabei darf es durchaus ausgefallen sein: „Extravagante Kleidung hat immer ihren Platz bei den Festspielen, jetzt kann man das Mondänste, Ausgefallenste aus dem Kleiderschrank holen!“
Auf die Länge kommt es an
„Das Wichtigste ist der Wohlfühlfaktor“, so Sabine Staudinger, „manche Frauen fühlen sich in langen Kleidern und Röcken einfach wohler.“ Lang darf es also immer sein, zu kurz hingegen gilt als absolutes No-Go – selbst bei den schönsten Beinen!
Im Trend – und dieser Trend ist auch absolut festspieltauglich – liegen ohnehin Midi-Längen. „Die Rocklänge bei Kleidern und Kostümen sollte auf jeden Fall knieumspielend sein“, betont Sabine Staudinger. „Gut angezogen ist man beispielsweise immer mit einem langen Rock, das könnte ein Taft- oder Plissee-Rock sein, kombiniert mit einer schönen Bluse oder einem edlen Top.“
Aus einem Guss
Der wohl wichtigste Ratschlag Sabine Staudingers ist, sich rechtzeitig das komplette Outfit zu überlegen: „Es geht um die Gesamterscheinung. Für einen so besonderen Anlass, in den man meist auch einiges an Geld investiert, sollte man sich rechtzeitig überlegen, was man anzieht!“ Und damit ist nicht nur das (eventuell neu erstandene) Kleid gemeint, sondern wirklich jedes Detail: Schuhe, Tasche, wenn nötig eine sehr, sehr feine Strumpfhose, Schmuck und das „Darüber“. „Man nimmt sich selbst viel Druck und Stress, wenn man im Vorfeld abcheckt, dass wirklich alles zusammenpasst und Kleidung sowie Schuhe keinerlei Schäden aufweisen!“
Tipp der Expertin: Im Zuge des Kleiderkaufs gleich Ausschau nach dem passenden Jäckchen, Blazer oder Stola sowie den richtigen Schuhen halten bzw. das bereits vorhandene Kleid zum Einkauf der Accessoires mitbringen.
Selbiges gilt natürlich auch für die Herren der Schöpfung. Auch für sie sind die Moderegeln viel lockerer geworden, wenn es nicht gerade zu einer Premiere oder großen Oper geht, ist nicht einmal mehr die gute, alte Krawatte obligat. Wichtig ist, ein helles Hemd zu wählen, idealerweise ein weißes, aber auch helle Blau- oder Rosatöne sind tagsüber erlaubt. Für die Tagesveranstaltung darf gern ein heller Sommeranzug getragen werden – für den Abend empfiehlt die Expertin jedoch auf jeden Fall auf dunkle Farben zurückzugreifen. „Dunkle Farben drücken Kompetenz, aber auch Wertschätzung und Stilgefühl aus“, so Sabine Staudinger. Außerdem: „Bei Männern gelten Schuhe als Visitenkarte. Schöne, gepflegte Schnürschuhe – Achtung, ab 18 Uhr nur noch in Schwarz – sind ein Must-have. Mit dem dazu passenden Gürtel beweist ein Mann Stil und Geschmack.“
Dress Codes
Black Tie: Schwarzer Anzug mit schwarzer Fliege / langes Abendkleid
White Tie: Schwarzer Frack mit weißem Hemd und weißer Fliege / langes Abendkleid
Business Formal: Dunkler Anzug mit Krawatte / Kostüm oder ein Kleid
Business Casual: Hose und Hemd ohne Krawatte / Kleid oder Hose mit Bluse
Smart Casual: Hose und ein Hemd ohne Krawatte / Kleid oder Hose mit Bluse
Text: Doris Thallinger, Fotos: DIVA Salzburg, Anzhelika Kroiss, Susanne Wiebe, Neumayr/Christian Leopold