… könnte man meinen. Tatsächlich ist die freie Theaterszene in Salzburg eine ganz besondere. Vielfältig, innovativ und kreativ, berührend, überraschend und vor allem mit viel Herzblut gemacht.

Ein „Zuhause“ für ihre bemerkenswerten Produktionen finden Theatergruppen aus Salzburg und weit darüber hinaus oftmals im kleinen theater in Schallmoos. Seit mehr als 30 Jahren ist das Haus fixer und wesentlicher Bestandteil der Salzburger Kulturszene, in dem schon die eine oder andere internationale Karriere ihren Lauf genommen hat.

„Das kleine theater hat eine Tradition der Komödien, unsere Nische ist es sozusagen, die Bühne für das Lustige zu sein“, erklärt Caroline Richards, „unser Platz in der Szene ist etwas schräg, aber volksnah.“ Für das kleine theater spricht auch das besondere Ambiente: „Unsere Zuschauer sind immer ganz nahe am Geschehen.“ Für Überraschungen sorgt auch das Programm: Die Spielpläne sind nicht von langer Hand fixiert, sondern richten sich nach den aktuellen Produktionen der Künstler. „Wir wollen freien Gruppen und Künstlern eine Plattform geben, genauso wie jungen Theatermachern und Comedians, wir sind offen für alles. Wichtig ist, dass die Qualität stimmt“, betont Richards. Und wenn dies der Fall ist, wird das kleine theater durchaus auch einmal zum Schauplatz für clowneske Darbietungen, außergewöhnliche Festivals wie das „VUGTAGÖ – verrücktes und geniales Theater aus ganz Österreich“ oder das erste und bislang einzige rein weibliche Kabarettfestival im deutschsprachigen Raum „DIE Kabarett“.

Jugendliche sind im kleinen theater nicht nur als Zuschauer gern gesehen, sondern auch beim Gestalten und Mitwirken. Seit diesem Jahr erarbeitet Caroline Richards im Rahmen des Projekts „Mach Theater“ mit Schulklassen Theaterstücke bis zur finalen Aufführung. Im wöchentlich stattfindenden Jugendclub bieten Benjamin Blaikner und Helena May Heber außerdem interessierten Jugendlichen die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Theaterarbeit zu blicken.

Zahlreiche Veranstaltungen und Theaterproduktionen an Salzburgs Theatern und Kulturhäusern richten sich explizit an Jugendliche – das Toihaus geht einen Schritt weiter und bringt (unter anderem) Stücke für die Allerjüngsten auf die Bühne, um ihnen erste poetisch-theatrale Eindrücke zu vermitteln.

Text: Doris Thallinger
Foto: kleines theater