„Der größte Erfolg ist, auf der Bühne zu stehen“

Text: Astrid Schraffl

Fotos: Tobias Witzgal, Anna-Maria Löffelberger

Patrizia Unger ist der gerade aufgehende (Musical-)Stern am Salzburger Landestheater, wo sie in den letzten drei Jahren in zahlreiche Rollen geschlüpft ist. Spätestens seit ihrer aktuellen Rolle der Maria in „The Sound of Music“ sollte man in Salzburg und auch darüber hinaus ihr Gesicht und insbesondere ihre Bombenstimme kennen.

Wie bist du zum Theaterspielen gekommen?
Für mich war es schon als Kind klar, dass ich auf die Bühne möchte. Ich war mir nicht sicher, ob es Film, Tanz, Schauspiel oder Musik sein soll, aber meine Eltern haben mich immer unterstützt und gefördert und am Ende wurde es das Musical, das eigentlich alles miteinander verbindet.

Was ist die größere Leidenschaft? Das Theater oder das Singen?
Mir ist es am wichtigsten, eine Geschichte zu erzählen. Das Schauspiel ist somit für mich die Grundbasis von allem. Der Tanz und der Gesang sind weitere Ausdrucksmittel, die mir dabei helfen – quasi zusätzliche Werkzeuge. Aber mein Lieblingsgenre ist definitiv das Musiktheater.

Patrizia Unger überzeugt als Maria in The Sound of Music

 

Was macht eine Patrizia Unger gerne privat, wenn sie nicht auf der Bühne steht?
Jetzt gerade ist wenig Zeit für Freizeit, aber ich gehe unheimlich gerne wandern, spazieren und Radfahren. Da kommt mir Salzburg natürlich sehr entgegen. Außerdem verbinde ich mit Salzburg viele Kindheitserinnerungen. Von Rosenheim ist es ja nicht sehr weit. Deswegen gehörten an verregneten Sonntagen Haus der Natur, Spiel-zeugmuseum, Café Basar oder Café Fingerlos zum typischen Ausflugsprogramm.

Machst du auch Sport?
Ich gehe joggen und mache Yoga, wenn es sich ergibt und an den Wochenenden gehe ich gerne auf den Berg.

Du bist ursprünglich aus Rosenheim. Wie hat es dich nach Salzburg verschlagen?
Ich habe in München studiert und hatte das große Glück, dass ich nach Abschluss des Studiums hier im Landestheater für eine Festanstellung genommen wurde. Es ist jetzt mein drittes Jahr in Salzburg und ich habe mich noch nie so schnell wo daheim gefühlt. Das Salzburgerische ist dem Bayrischen doch sehr nahe, was sicherlich auch ein Grund ist, warum ich mich sofort heimisch gefühlt habe. Inzwischen habe ich mir hier meinen Lebensmittelpunkt aufgebaut und wohne im Nonntal, wo ich es sooo schön finde.

Gibt es Hotspots in Salzburg, wo man dich antreffen könnte?
Wenn ich es am Wochenende nicht auf den Berg schaffe, gehe ich gerne die Runde rauf auf die Festung, oben einmal herum und dann im Nonntal wieder runter. Ich liebe das!

Wie gefällt es dir am Salzburger Landestheater?
Supergut, weil es für mich so viele Möglichkeiten gibt. Ich darf hier in viele verschiedene Genres schlüpfen und viele unterschiedliche Rollen kreieren – mich sozusagen freispielen.

Hoffnungsvoll tritt Maria (Patrizia Unger) ihre neue Stellung an (The Sound of Music)

Woran arbeitest du gerade?
Ich habe angefangen mit „Shakespeare im Park“, ein Schauspiel im Leopoldskroner Park, weiter ging es mit „Der neue Menoza“, ein klassisches Schauspielstück. Dann kam „The Sound of Music“, als Musical mein eigentliches Genre, und jetzt bin ich beim Kindertheater gerade mit den Proben zu „Heidi“ beschäftigt. Und im Dezember startet die „Rocky Horror Picture Show“. Letzte Woche hatten wir Premiere von „The Sound of Music“, wo ich die Maria spiele, und es war so toll, endlich wieder vor vollem Haus mit Publikum zu spielen.

Was war deine bisherige Lieblingsrolle?
Oh, das ist schwer. Ich muss fast sagen die Maria aus „Sound of Music“ war schon immer eine absolute Traumrolle. Doch bis jetzt habe ich jede Figur liebgewonnen, die ich gespielt habe.

Patrizia Unger und Lukas Perman in The Sound of Music

 

Welche Rolle war bisher die größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung war, als ich eingesprungen bin für die Eliza Doolittle. Es war der erste Einspringer meines Lebens.

Was würdest du als deinen bisher größten Erfolg bezeichnen?
Dass ich auf der Bühne stehe, meinen Traumberuf ausüben kann und dieser Berufswunsch so für mich Realität geworden ist.

 

Patrizia Unger schließt als Heidi erste Freundschaften

Was steht in der absehbaren Zukunft für dich auf dem Programm?
Ich darf noch nicht zu viel verraten, aber das Landestheater wird kurz vor dem Sommer renoviert und daher spielen wir in der Zwischenzeit in einem Zelt. Es wird tolle Stücke geben, bei denen ich mit dabei bin und wir die neue Spielstätte perfekt für unser Spiel nutzen. Auf das freue ich mich schon sehr, weil wir auch akrobatische Sachen miteinspielen werden und es eine Rolle gibt, die sehr gut zu mir passt.