Das Zuhause der zeitgenössischen Kultur
Mit dem Hosi-Sommerfest zum Pride Month ist die ARGEkultur im September bunt in den Herbst und damit die neue Saison gestartet. Und bunt geht es weiter – wie im Grunde das ganze Jahr über. Als größtes unabhängiges Kulturzentrum Westösterreichs gilt die ARGEkultur als DIE Plattform schlechthin für zeitgenössische Kunst und Kultur und lockt mit rund 350 Veranstaltungen jährlich 40.000 Gäste an. Mit den unterschiedlichsten Sparten: Vom Konzert über Theater, Performance und Medienkunst bis hin zu Literatur und Kabarett ist das Programm das ganze Jahr über höchst abwechslungsreich. Besonderer Stellenwert kommt den Diskurs-Veranstaltungen zu, wie Kristina Itzlinger betont: „Uns ist wichtig, mit der Gesellschaft, mit unseren Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen. Die Themen, die wir behandeln, betreffen das gemeinschaftliche Zusammenleben, sind politisch, gesellschaftskritisch, stellen Fragen und öffnen neue Denkweisen.“
Sebastian Linz, künstlerischer Leiter der ARGEkultur legt größten Wert darauf, kuratorisch zu arbeiten, Themen aufzugreifen und diese in einem größeren Ganzen zu präsentieren, anstatt Veranstaltung an Veranstaltung zu reihen. Ihm geht es darum, Schnittmengen zu schaffen, die Menschen für unterschiedliche Sparten zu begeistern, sie zu motivieren, Neues auszuprobieren, Schwellen abzubauen, jeden einzelnen am Kulturgeschehen teilhaben zu lassen.
Ganz in diesem Sinne ist das OPEN MIND Festival über Jahre zum absoluten Herzstück des ARGEkultur-Programms geworden, in der Spielzeit 22/23 erstmals als OPEN MIND FREQUENTLY mit Veranstaltungen über das ganze Jahr gestreut.
Digital-analoge Verschmelzung
Vergangenen Herbst öffnete die ARGEkultur (im Rahmen des OPEN MIND Festivals) die Pforten des Digitalen Foyers, einer rein digitalen Spielstätte. Als Ort und Begegnungsstätte für digitale Kunst und Kultur bleiben alle künstlerischen Arbeiten im digitalen Gedächtnis bestehen, das mit jedem neuen Beitrag wächst und sich entwickelt. Über Mozilla Hubs ist das Digitale Gedächtnis für alle Userinnen und User frei zugänglich und lädt ein, mit Anderen zu kommunizieren, zu erforschen, selbst zu gestalten und digitale Kunst zu erleben.
Und dieses Konzept setzt sich in nächster Zukunft auch analog fort: Mit dem tatsächlichen neuen Foyer der ARGEkultur soll ein Raum entstehen, in dem man sich trifft. „Die ARGEkultur versteht sich als offenes Kulturzentrum, das in die Stadtgesellschaft hineinwirken und ein Bestandteil der Gesellschaft sein möchte. Das neue Foyer wird Ausdruck davon, uns noch weiter zu öffnen, indem wir einen kreativen Raum schaffen für Begegnungen, unabhängig davon, ob man eine Veranstaltung besucht“, erklärt Kristina Itzlinger.
Besonders offen ist man auch für junge Menschen, denn: Jugendkultur wird großgeschrieben in der ARGEkultur. Dass in Salzburg immer wieder Diskussionen über das Fehlen dieser aufbranden, ist für Kristina Itzlinger unverständlich: „Die ARGEkultur bietet das ganze Jahr über Kunst und Kultur für junge Menschen – und das zu erschwinglichen Preisen. Studierende, Schüler/innen und Lehrlinge zahlen nur den halben Preis.“
Generell ortet sie fast schon ein Überangebot an Kulturveranstaltungen: „Es stimmt nicht, dass sich außer den Festspielen in Salzburg nichts tut, im Gegenteil gibt es wahnsinnig viel Programm unterm Jahr. Was vielleicht fehlt, ist eine Plattform, die sämtliche Angebote der einzelnen Kulturtätigen zusammenfasst. Salzburg ist mehr als man denkt!“
Text: Doris Thallinger
Bilder: Lisa Kutzelnig, ARGEkultur