Auf ewig
Text: Doris Thallinger
Fotos: needle Project; Katthagen, ninared - fotolia.com; Bartosz Ostrowski - istockphoto.com; Phase4Photography - fotolia.com; John Sommer - istockphoto.com; mikhail_kayl- fotolia.com; Experten: Cornelia Skoberne Fotografie, Daniel Griessl, www.kaindl-hönig.com
Wie schön, dass es in dieser schnelllebigen Zeit doch noch ein paar Dinge gibt, die für die Ewigkeit sind. Wie Tattoos. Damit die Liebe aber ebenso ewig hält, ist es gut, sich im Vorfeld Gedanken zu machen.
Das Tattoo ist längst gesellschaftsfähig geworden. Fast wähnt man sich in der Minderheit, sollte einen noch keine Tätowierung zieren. Mit Betonung auf „noch“. Denn das Tattoo zählt schon lange nicht mehr zu den „Jugendsünden“, im Gegenteil, Frauen und Männer jeden Alters wagen den Weg zum Tätowierer ihrer Wahl. Und das ist auch das Stichwort. Denn nicht nur das Motiv ist mit Sorgfalt auszuwählen, sondern auch der Tätowierer, in dessen Hände man sich begibt. Unterschiede in Stil und Arbeitsweise, aber auch in der Qualität lassen sich durch genaue Recherchen vorab feststellen.
Drum prüfe…
Im ersten Schritt rät Evelyn Weiß, Inhaberin des Tattoo- und Piercingstudios Needle Project in St. Johann im Pongau, sich auf den Websites der Tattoo-Künstler nach Bildern umzusehen. „So erkennt man rasch, was einen grundsätzlich anspricht.“ Sagen einem die Bilder zu, sollte man unbedingt im Tattoo-Studio vorbeischauen und die Werke „live“ begutachten und den Tätowierer kennen lernen.
„Die Wahl des idealen Tätowierers ist auch eine Frage der Sympathie. Man verbringt doch einige Zeit miteinander“, gibt Weiß zu bedenken. Zudem empfiehlt sie, sich vorab mehrere Tattoo-Studios anzuschauen: „Der Vergleich zeigt die Unterschiede: wie fein und sauber die einzelnen Linien gemacht werden, wo die Stärken oder auch Schwächen liegen.“
Motive für die Ewigkeit
Ein Tattoo geht unter die Haut – und bleibt bestehen, ein Leben lang. Umso intensiver sollte man sich mit der Auswahl des Motivs auseinandersetzen. Der Fokus liegt meist auf individueller Bedeutung und persönlichem Geschmack – und dennoch unterliegen selbst Tattoos einem Trend und können aus der Mode kommen, man denke nur an die großflächigen Tribals auf unteren Rückenpartien, die Anfang der 2000er-Jahre so beliebt waren!
„Natürlich gibt es immer wieder Trends, in den vergangenen ein, zwei Jahren haben diese sich jedoch nicht großartig verändert“, so Evelyn Weiß. „Persönliche Motive mit Bedeutung oder Schriften sind sehr beliebt. Und man traut sich mehr: Die Tattoos werden bunter und die Farben intensiver.“
So werden die Tätowierungen immer realistischere Abbildungen, beispielsweise von Gesichtern, Blumen (Wald- und Wildblumen liegen hier im Trend) oder gar vom geliebten Haustier. Auch Urlaubserinnerungen gehen unter die Haut, wie Ausschnitte aus Landkarten, Koordinaten und geografische Motive, aber auch Motive aus dem Weltraum, Sternbilder und Galaxien.
Von den beliebten Schmucktattoos an Fingern und Handrücken rät Expertin Evelyn Weiß jedoch ab: „Diese Tattoos haben oftmals eine geringe Haltbarkeit und laufen Gefahr, mit der Zeit zu verrinnen.“
Funkelnder Körperschmuck
Auch das Piercing ist zurück und steht wieder hoch im Kurs der Fashionistas. Insbesondere das Ohr ist hierbei in den Fokus gerückt: Und zwar das gesamte Ohr – je mehr Piercings, desto angesagter!
Durchstochen wird jedoch viel mehr als das Ohrläppchen, im Trend liegen Piercings am oberen Ohr (Helix), durch den inneren Knorpel des Ohrs (Antihelix oder Snug), am Knorpel am Eingang des Gehörgangs (Tragus) und Piercings durch die Knorpelwindung über dem Gehörgang (Daith Piercing).
Zu beachten ist bei diesen Arten von Piercings, dass hier Knorpel durchstoßen werden, die mitunter relativ lange brauchen, um zu heilen. Wie bei jedem Piercing ist auf die Hygiene und sanfte Pflege zu achten, die Wunden anfangs vier bis fünf Mal zu desinfizieren und die ersten Wochen besonders sorgfältig zu behandeln.
Prüfe, wer sich ewig bindet!
Das Wichtigste bei Tattoos und Piercings ist die Qualität. Darum sollte man bei der Wahl des Studios sehr sorgfältig sein – und sich nicht durch günstige Angebote täuschen lassen. Erfahrung und Kompetenz beugen sowohl gesundheitlichen Problemen als auch späteren Enttäuschungen vor.
Denn ein Tattoo, mit dem man nicht zufrieden ist, lässt sich nicht nur schwer ausmerzen, sondern kostet erst recht viel Geld!
Evelyn Weiß, Needle Project, St. Johann im Pongau
Eine Tätowierung begleitet einen das Leben lang. Bei der Auswahl des Tattoo-Studios sollte man sich deshalb sehr gut informieren, z.B. ob es über ein gültiges, aktuelles Hygienezertifikat verfügt. Auch die Bewertungen anderer Kunden im Internet sind oft hilfreich!
Aber auch das Motiv muss gut überlegt sein: Sehr beliebt sind Schriften und Lettering, Symbole, Mandalas und Muster der Maori, stets sehr filigran und als kleine Gimmicks oftmals mehr ein Modeaccessoire als ein herkömmliches Tattoo.
Daniel Griessl, Scalp Ink, Salzburg
Insbesondere bei Tattoo-Konzepten sollte man sich intensiv mit seinem Tätowierer besprechen, gemeinsam planen und ein Konzept erstellen. Wer sich das Motiv des Tattoos gut überlegt und den Tätowierer seines Vertrauens sorgfältig auswählt, wird sein Leben lang glücklich damit sein.
Darum unbedingt: Hände weg von billigen „Privatanbietern“, die bei sich zuhause Tattoos für wenig Geld anbieten. Das geht in den meisten Fällen schief – ganz zu schweigen von den unzureichenden Hygienebedingungen!
Clemens Ritl, CIA – Tattoostudio Clemens Ink Agency, Salzburg