Wunderpflanze Aloe Vera

Text: Dominic Schafflinger
Fotos: Freepik Company S.L. – www.freepik.com, Forever Living Products

Victoria Beckham und Bülent Ceylan haben sie schon für sich entdeckt: Aloe Vera, den Gesundheitsallrounder. Mit ihr werden seit circa 5000 Jahren unter anderem offene Wunden, Hautreizungen, Darmbeschwerden und Gelenksprobleme behandelt. Doch nur, weil Aloe Vera auf der Verpackung steht, bedeutet das nicht, dass jedes Aloe Produkt automatisch gesund ist, und es gibt einiges über die unscheinbare Pflanze zu wissen.

Ihre Vielseitigkeit macht die Aloe Vera, was übersetzt nichts anderes als „Echte Aloe“ heißt, zu einem echten Multitalent. Zwar gibt es unzählige Aloe-Pflanzenarten, aber nur die mit wissenschaftlichem Namen Aloe Barbadensis Miller bezeichnete Aloe Vera weist eine umfassende Heilwirkung auf, wie medizinische Studien mehr und mehr belegen.

Die Königin der Aloe

Die Aloe ist eine Pflanzengattung, zu der mehr als 500 unterschiedliche Pflanzen gehören. Nur eine davon kann mit einer so umfassenden Heilwirkung aufwarten, wie es die auch unter dem Namen Wüstenlilie bekannte Aloe Vera tut. Optisch erinnert die Pflanze an einen Kaktus und wächst dicht und ohne großen Stamm direkt aus dem Boden. Die spitz zulaufenden fleischigen Blätter haben eine glatte Oberfläche mit hornigen Stacheln an den Rändern. Das Mittelmeergebiet, Indien, Mexiko, Kuba, Brasilien, Afrika sowie die Kanaren sind inzwischen Heimat der Aloe Vera – hier sind die Sommermonate von kaum Regen und einem heißen Klima geprägt. „Die Pflanze entwickelt die Heilstoffe erst bei genügend starker Sonneneinstrahlung. Nach einem langen heißen Sommer ist die Aloe am besten“, weiß Markus Behmer, Vital-Coach und Inhaber von Fit mit Aloe und ergänzt: „Wassermangel und Hitze tragen dazu bei, dass die Aloe Vera umso stärker auf die Bildung von eigenen Nährstoffen und das Befüllen ihrer Feuchtigkeitsspeicher in den Blättern angewiesen ist. Die gelartige Struktur im Blattinneren trägt zu dieser hohen Speicherkapazität bei und sorgt zudem für die Wundheilung bei Schnitten an den Blättern.“

Heilung seit Jahrtausenden

Die ursprüngliche Heimat der Aloe Vera wird auf der arabischen Halbinsel vermutet. Schon vor über 5.000 Jahren nutzten die Sumerer und Ägypter die Pflanze im medizinischen Bereich. Bei den alten Pharaonen wurde die Aloe Vera als „Pflanze der Unsterblichkeit“ und „Blut der Götter“ bezeichnet und Kleopatra nutzte der Legende nach schon Aloe Vera Gel zur Hautpflege. Über die alten Handelswege gelangte die Aloe Vera schließlich nach Griechenland, wo die Ärzte Alexander des Großen Kriegswunden mit ihr behandelten. Über Händler kam die Pflanze dann sogar bis nach Japan. Im 10. Jahrhundert wurde die Aloe in Europa eingeführt und gelangte mit den Spaniern dann in die Neue Welt, dort ist Mexiko noch immer eines der wichtigsten Anbaugebiete.

Mehr als die Summe der Wirkstoffe

Aufgrund ihrer Wirkstoffe zählt die Aloe mittlerweile zu den populärsten Pflanzen weltweit. In den vergangenen Jahrzehnten konnte sich die Wüstenlilie hierzulande immer mehr etablieren. Sie zeichnet sich durch eine ausgeklügelte Wirkstoffmischung aus, besonders das Aloe Vera Blattgel ist von tragender Bedeutung. Dieses befindet sich in flüssiger Form im Blattinneren. Bis jetzt wurden mindestens 160 wichtige Inhaltsstoffe im Blattinneren der Aloe Vera gefunden. Forscher sind sich so weit einig, dass es sich hier um einen synergistischen Effekt von allen Inhaltsstoffen handelt. Aloe Vera Experte Markus Behmer weiß, dass das die wirkliche Besonderheit an der Aloe Vera ist: „Sie vereint alles in perfekter Abstimmung zueinander und ermöglicht damit dem Körper eine Versorgung, die weit über die Zufuhr von Einzelwirkstoffen hinausgehen.“ Um das besser zu verstehen, lohnt es aber, einen Blick auf die einzelnen Inhaltsstoffe zu werfen.

Mono- und Polysaccharide haben entzündungshemmende, antibakterielle, antivirale, antimykotische sowie immunstimulierende Wirkung und fördern damit die Verdauung. Weiters sind in der Aloe Vera 7 der 22 lebenswichtigen Aminosäuren enthalten, die der menschliche Körper benötigt. Zum Beispiel hilft die Aminosäure Prolin bei der Bildung des Bindegewebes und ist Hauptbestandteil von Kollagen. Die in der Aloe Vera enthaltenen Enzyme Phosphatase, Amylase, Bradykinase, Carboxypeptidase, Catalase, Cellulase, Lipase und Peroxidase regulieren die Verdauung und fangen freie Radikale im Körper ein.

Zusätzlich ist die Aloe Vera eine Bombe an Vitaminen und Mineralstoffen. Vitamin C, sowie B Vitamine, Eisen und Zink stärken das Immunsystem. Mangan und Vitamin B2 unterstützen die körpereigene Entgiftung und Selen hilft den Zellen bei der Zerstörung der freien Radikale, die durch Stress, Umweltbelastungen, Zigarettenrauchen usw. vermehrt gebildet werden. Aber die Aloe enthält noch viele andere Inhaltsstoffe wie Kalzium, Chrom, Kalium, Kupfer, Natrium, Vitamin E und Provitamin A sowie zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, die allesamt über ähnliche gesundheitsfördernde Wirkungen verfügen und ebenfalls wichtig für den keimtötenden Effekt von Aloe Vera Gel sind, der Bakterien, Viren, Pilze und Hefen den Garaus macht.

Anwendungsgebiete

Das Anwendungsgebiet der Aloe Vera ist breit gefächert und reicht von antiallergischen über pilz- und keimtötenden Anwendungen bis hin zur Wund- und Narbenheilung. Von Akne über Neurodermitis bis hin zu Sonnenbrand und Mückenstich ist die Wüstenlilie ein ausgezeichnetes Mittel, um Hautirritationen zu lindern. Aber auch in Bezug auf die Verdauung leistet die Aloe Vera wertvolle Dienste und trägt so auch zu einer Linderung bei Infektionen bei, da hier die Darmgesundheit eine besonders große Rolle spielt.

Vital-Coach Markus Behmer kam über seine Schwester zur Aloe: „Ich hatte mich vorher noch nie mit dem Thema beschäftigt. Vor circa 11 Jahren hatte ich plötzlich ein Loch im Darm und musste in die Klinik. Das kam durch übermäßigen Stress und ich hatte danach immer wieder Probleme mit der Darmgesundheit. Meine Schwester empfahl mir, eine Aloe Vera Kur zu machen und ich habe schnell gemerkt, dass mir das extrem guttut. Seitdem bin ich ein Aloe Vera Fan und vertreibe die Produkte inzwischen sogar.“

Die bekanntesten Anwendungsgebiete von Aloe Vera:

AKNE, ALLERGIEN, BLUTHOCHDRUCK, CHOLESTERIN, DIABETES, EKZEME, ERKRANKUNGEN DER GALLE, FALTEN, HAUTPROBLEME & HAUTENTZÜNDUNGEN, IMMUNSYSTEM, INFEKTIONEN, INSEKTENSTICHE, KARIES, KRAMPFADERN, NEURODERMITIS ODER PSORIASIS, OSTEOPOROSE, SCHUPPENFLECHTE & AUSSCHLAG, SCHNITTWUNDEN, SCHWANGERSCHAFTSSTREIFEN, SONNENBRAND & LEICHTE VERBRENNUNGEN, VERSTOPFUNG, WARZEN, ZAHNFLEISCHENTZÜNDUNGEN, ZELLULITIS

Beim Kauf zählt Qualität

Hersteller von Gel und Säften gibt es inzwischen unzählige, die sich auch in Hinblick auf Qualität und Preisklasse unterscheiden. Wichtig ist bei allen Produkten, die eingenommen werden, auf folgende Punkte zu achten:

  • Es sollte ein Produkt aus natürlichem, aus dem Blatt geschabtem Gel sein.
  • Hoher Anteil an Acemannan oder Aloeverose, einem der wichtigsten Inhaltsstoffe. 1200 mg pro Liter versprechen eine hohe Qualität.
  • Als Konservierungsstoffe sollten nur Vitamin C, Zitronensäure und Vitamin E verwendet werden. Auf Sorbin- und Benzoesäure sollte verzichtet werden.
  • Bio-Qualität

Aloe Vera selber züchten

Aloe Vera Pflanzen bekommt man in jedem gut sortierten Gartenbaumarkt. Wichtig ist, darauf zu achten, dass es sich um die ‚echte‘ Aloe Vera Barbadensis Miller handelt. Sie benötigt einen sonnigen Standort und wenig Wasser. Die Erde sollte wasserdurchlässig mit großem Sandanteil sein, damit sich keine Staunässe bildet. Für alle äußeren Anwendungsmöglichkeiten kann man dann aus dem inneren gelartigen Blattfleisch einfach Cremes herstellen oder es frisch verwenden. Gerade bei kleinen Wunden und gereizter Haut wirkt es Wunder. Wird es großflächig auf die Haut aufgetragen, muss es später wieder abgewaschen werden, da sich ein leichter Film bildet. Bei der inneren Anwendung sollte man aber vorsichtig sein, da das Aloin, also der Blattsaft, der zwischen Rinde und Gel sitzt, abführend wirkt, in großen Mengen konsumiert die Nieren angreift und im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Es erfordert Erfahrung, dass Blatt richtig ausbluten zu lassen und richtig zu verarbeiten, weshalb es sich empfiehlt, hier auf hochwertige Fertigprodukte zurückzugreifen.

„Egal ob man eine Aloe Vera daheim hat oder auf hochwertige Produkte zurückgreift. Sie ist immer eine Bereicherung, egal ob bei Sonnenbrand oder um das Immunsystem zu stärken. Gerade in der kalten Jahreszeit hilft die Aloe Vera, fit zu bleiben.“

Markus Behmer

Vital-Coach und Inhaber von Fit mit Aloe