Rupert Rohrmoser, Malena Kernacs, Raphael Gaschnitz, Teodora Krajic, Dominik Hödlmoser, Linda Hehenwarter, Luka Mladenovic, Stefan Rettenegger, Erik Engl, Marina Vukovic

Salzburgs starker Sportnachwuchs

Text: Dominic Schafflinger
Fotos: Doris Wild/Wildbild

Salzburgs Jugend ist top im Leistungssport. Beim Skifahren sowieso und beim Fußball und Eishockey nicht zuletzt durch finanzkräftige Unterstützung von Red Bull und Didi Mateschitz. Aber auch abseits der bekannten Disziplinen gibt es in Salzburg starken Nachwuchs. Bei der Landeskonferenz der Sportunion am 6. Mai wurden bei einer gelungenen Gala die erfolgreichsten Talente mit dem Nachwuchsförderpreis geehrt. Wir stellen euch die zehn nominierten Nachwuchstalente vor.

Die Preisverleihung des Nachwuchsförderpreises der Sportunion Salzburg fand nun wieder im SN-Saal statt und war gespickt mit prominenten Besuchern aus der Politik. Die Präsidentin der Sportunion, Landtagsabgeordnete Michaela Bartel, führte unterhaltsam und charmant durch den Abend und Sportlandesrat Stefan Schnöll, der die Preisträger auszeichnete, gab so manche unterhaltsame Anekdote aus dem Politikeralltag zum Besten. Auch Bürgermeister Preuner und Landesrätin Daniela Gutschi waren vor Ort und sprachen den jungen Sportlern ihre Gratulationen aus. Unter den zehn Nominierten waren junge Athleten und Athletinnen aus 17 Sportarten, die bereits national und international erfolgreich sind.

Foto: SN/EXPA Pictures

Der Nordische Kombinierer – Stefan Rettenegger

Den ersten Platz des Sportunion Nachwuchsförderpreises sicherte sich der 2002 geborene Stefan Rettenegger. Er weist mit seinen jungen Jahren eine beeindruckende Erfolgsbilanz auf. Dazu zählen unter anderem zwei Medaillen bei der nordischen Junioren WM in Lahti 2021, der Junioren Weltmeistertitel in Zakopane 2022 sowie der 3. Platz im Team. Außerdem konnte er sich einen Startplatz im Weltcup sichern. Stefan trainiert im österreichischen Nationalkader und springt für die TSU St. Veit.

Bei Stefans erstem Training mit Sprungski auf der Kinderschanze in Bischofshofen, Stefan war sechs Jahre alt, landete er mit seinen Sprungski jedes Mal auf dem Bauch. Sein Trainier und Onkel Uwe tröstete ihn und riet, beim nächsten Mal mit Alpinski zum Training zu kommen. Beim nächsten Training stand Stefan dann wieder ohne Alpinski da, mit der Begründung: „Ein richtiger Skispringer springt mit Sprungski!“ Diese Geschichte zeigt, dass Stefan es immer ganz richtig, eben wie die Großen machen wollte. Mit dieser Überzeugung ist er nun selbst zu einem ‚Großen‘ in Österreichs Kombinierer-Szene geworden.

„Stefan Rettenegger arbeitet schon sehr lange und hart an seiner sportlichen Karriere und der Erfolg gibt ihm recht. Mich freut es ganz besonders, dass wir ihn auf seinem Weg unterstützen und begleiten dürfen. Bereits 2020 wurde er mit dem 3. Platz beim Nachwuchsförderpreis ausgezeichnet und 2022 sicherte er sich den Sieg“, freut sich Michaela Bartel mit dem Sieger.

Der Schwimmer – Luka Mladenovic

Luka Mladenovic, Jahrgang 2004, ist durch und durch Salzburger. Aufgewachsen in Liefering war er schon als Baby liebend gern im Wasser. Mit vier Jahren wurde er dann von Marino Soljan, dem verstorbenen Vereinstrainer der Schwimmunion Salzburg entdeckt und seit seinem 7. Lebensjahr ist er im Leistungssport, mit 4 bis 5 Trainingseinheiten pro Woche, unterwegs. Den Biss erkennt man auch an seinen Leistungen. Bei der Junioren EM 2021 konnte er den 4. Platz erschwimmen. In Österreich ist er zweifacher Staatsmeister und dreifacher Vizemeister in verschiedenen Disziplinen und wurde heuer mit dem 2. Platz beim Nachwuchsförderpreis ausgezeichnet.

Foto: Schwimmunion
Foto: SN/Privat

Die Triathletin – Linda Hehenwarter

Linda Hehenwarter ist Jahrgang 2005 und hat schon einige tolle Erfolge erzielt, die ihr den 3. Platz beim Nachwuchsförderpreis einbrachten. Sie errang 2021 den 8. Platz bei der Junioren EM und die Goldmedaille bei den Österreichischen Juniorenmeisterschaften im Aquathlon.

Die Rhönrad-Turnerin – Malena Kernacs

Malena Kernacs lernte das Rhönrad im Alter von 8 Jahren bei Sports4Fun kennen und verliebte sich in dieses ungewöhnliche Sportgerät. Mit 12 wurde aus dem Hobby mehr und die talentierte Salzburgerin wechselte in den Leistungssport. Der Erfolg gibt ihr recht. So ist sie siebenfache österreichische Meisterin, holte den 1. Platz im internationalen Breitlicup und gewann unlängst Gold bei der World Team Trophy. Aktuell turnte sie bei den Rhönrad Weltmeisterschaften in Dänemark, hier trat sie in der Leistungsklasse an und gewann am 27.5.2022 WM-Bronze im Mehrkampf.

Fragt man Malena, warum sie sich für ein so exotisches Sportgerät wie das Rhönrad entschieden hat, erklärt die erfolgreiche Nachwuchssportlerin: „Ich liebe am Rhönrad, da es so vielfältig ist und vor allem die Community, es herrscht eine tolle Atmosphäre bei den Wettkämpfen und auch international versteht man sich einfach hervorragend untereinander.“

Malena Kernacs ist durch ihre aktuellen Leistungen sicher die Favoritin für den nächsten Jugendförderpreis und turnt für die Turn und Gymnastik Union Salzburg (TGUS).

Foto: SN/TGUS
Foto: SN/USC Altenmarkt

Der Langläufer – Erik Engl

Der junge Pongauer war schon immer sportbegeistert. Noch im Kindergarten standen im Sommer Fußball und im Winter Skirennen auf dem Programm und auch Langlaufen kam etwas später zu den Lieblingsbeschäftigungen von Erik Engl hinzu. In der 3. Klasse Volksschule entschloss er sich, nur noch Langlauf zu machen und 2009 bestritt er sein erstes Rennen, bei dem er prompt Vize-Clubmeister wurde. Auf die Hauptschule in Altenmarkt folgt die Ski Akademie in Schladming. Richtig durchgestartet ist Erik dann aber mit der Aufnahme im Nordischen Ausbildungszentrum in Eisenerz (NAZ). Der 2002 Geborene ist mehrfacher österreichischer Staatsmeister, errang die Plätze 49 und 54 bei der Nordischen Junioren WM und ist aktuell Mitglied im ÖSV C-Kader. Sein Heimatverein ist der USC Altenmarkt/Zauchensee.

Der Ranggler – Raphael Gaschnitz

Raphael Gaschnitzs Leidenschaft ist das Ranggeln. Die dem Ringen ähnliche Kampfkunst ist vor allem im alpenländischen Raum von Südtirol und Kärnten bis ins Bayrische Oberland und den Chiemgau verbreitet. Das Ziel eines Ranggel-Kampfes ist es, den jeweiligen Kontrahenten auf die Schultern zu werfen, hierzu werden vor allem Wurf- und Hebeltechniken verwendet. Raphael, Baujahr 2007, errang 2021 den ersten Platz in der Gesamtwertung des Alpencups sowie Gold bei den Österreichischen Meisterschaften, den Alpenländermeisterschaften und dem in der Szene wichtigen Hundstein Turnier. Raphael Gaschnitz trainiert beim Ranggelverein Piesendorf.

Foto: SN/Privat
Foto: SN/TKD Oberndorf

Die Taekwondo-Kämpferin – Teodora Krajic

Ihre Freunde nennen sie Teo. Sie ist das Mädchen mit den schnellen Beinen und kann treten wie keine andere in Salzburg, denn im inzwischen olympischen Taekwondosport stehen spektakuläre Trittkombinationen und Beintechniken im Mittelpunkt. Teodora war aber nicht immer eine Kämpferin, sondern begann ihre sportliche Karriere beim Ballett. Das ausgiebige Dehnprogramm zahlte sich dann auch beim martialischen Taekwondo aus. Sie ist inzwischen Vizestaatsmeisterin der Jugendklasse und erzielte mehrere Top 3 Platzierungen bei internationalen Turnieren. Die gebürtige Serbin trainiert bei Teakwondo Oberndorf, hilft zwischendurch gerne im Kindertraining aus und ist ab dem nächsten Semester beim Salzburger Schulsportmodell für Nachwuchs-Leistungssportler aufgenommen.

Der Mountainbiker – Dominik Hödlmoser

Bereits mit vier Jahren begann Dominik mit dem Mountainbiken, mit fünf Jahren bestritt er sein erstes Mountainbike Rennen und auch die 50 km lange Strecke von daheim zur Oma war schon in diesem Alter kein Problem für den zukünftigen Profi. Später begann er im UNION Mountainbike Club Koppl regelmäßig zu trainieren. Es war schnell klar, dass ihm das viel Spaß bereitet und er auch entsprechendes Talent mitbrachte. So war er oftmals Salzburger Landesmeister seiner Altersklasse im Mountainbike Cross-Country, einer inzwischen olympischen Disziplin. Darauf folgten erste nationale Rennen, bei denen er meist im Spitzenfeld dabei war. Nach der Unterstufe im Gymnasium in Seekirchen besucht er nun das Salzburger Schulsportmodell, um Leistungssport und Schule unter einen Hut zu bringen.

2022 startet der aktuell 16-jährige Dominik erstmals bei Weltcuprennen in der Juniorenkategorie. „Das ist natürlich eine komplett neue Erfahrung, mit 150 Startern gemeinsam am Start zu stehen“, meint Dominik, „aber die superschweren Strecken, die einem alles abverlangen, kommen mir jedenfalls entgegen.“ Mit einem dritten Platz bei einem internationalen Rennen in Slowenien wurden kürzlich auch die ersten Junioren Weltranglisten-Punkte eingefahren.

Fotos: Thomas Hödlmoser
Foto: SN/USLA

Der Mehrkämpfer – Rupert Rohrmoser

Rupert Rohrmoser ist in Großarl aufgewachsen und war schon als Kind von Sport und Bewegung begeistert, in der Schule hatte es ihm die Leichtathletik angetan. Wie es der Zufall wollte, war ein Praktikant im BORG St. Johann, das Rupert besuchte, auch Trainer bei der USLA (Union Salzburg Leichtathletik). So machte sich der junge Teenager 2x pro Woche auf nach Salzburg, 3 Stunden Fahrzeit pro Trainingstag. Die Hingabe hat sich ausgezahlt. Rupert ist inzwischen U16 Staatsmeister in den Disziplinen Speerwurf und Diskus sowie neuer Landesrekordhalter im Diskuswurf und im Kugelstoßen.

Die Karateka – Marina Vukovic

Marina, Jahrgang 2003, ist in Saalfelden groß geworden und zur Schule gegangen. Nachdem die ganze Familie im Karatesport aktiv war, begann auch sie mit 6 Jahren Karate zu trainieren, mit ihrem Vater als Trainer. 2011 bestritt sie ihr erstes Turnier und stand gleich am Stockerl. Mit 14 Jahren kam sie ins Nationalteam und auf internationalen Turnieren gewann Marina viele Freunde und liebt es, für ihren Sport auf Reisen zu sein. 2019 war ihr erfolgreichstes Jahr, mit einem 3. Platz bei der Europameisterschaft der U18. Dort verlor sie ganz knapp gegen eine Russin, die dann auch Europameisterin wurde. Ein halbes Jahr später standen sich die beiden im Finale der WM gegenüber und das war ihre Chance auf Revanche. Auch wenn die Russin den EM-Titel gewonnen hatte, war sie nun entschlossen, ihr den WM-Titel nicht zu überlassen. Angetrieben durch diese Motivation wurde sie die erste österreichische Weltmeisterin in der U18 Klasse und ist seitdem das Aushängeschild des österreichischen Karatenachwuchses. Marina erreichte den ausgezeichneten 5. Platz in der Karate EM in der U21 Klasse und ist österreichische U21 Staatsmeisterin. Bei der letzten Weltmeisterschaft gelang ihr der Einzug ins Achtelfinale in der Allgemeinen Klasse.

Foto: SN/Lebesmühlbacher