Ins rechte Licht gerückt
Text: Doris Ahornegger
Fotos: &tradition; phonlamaiphoto - adobe.stock.com
Wir schreiben das Jahr 2012. Wohnästheten sind in heller Aufregung. Die EU verbannt die Glühbirne aus den Regalen. Dunkel wird es allerdings nicht. Im Gegenteil. So manches Wohnzimmer wird eher grell, ungemütlich und ungewohnt weiß – Energiesparlampe sei Dank. Sieben Jahre ist das nun her. Sieben Jahre, in denen sich jede Menge getan hat in puncto Beleuchtung. Und das Wichtigste: wir haben unser gemütliches warmweißes Licht zurückbekommen.
Inzwischen hat sich die Trauer um die gute alte Glühbirne gelegt. Dank modernster LED-Technologie sind die neuen Leuchten nicht nur energieeffizient und extrem langlebig, sondern bieten auch ein breites Spektrum an Lichtfarben – und damit Stimmungsnuancen im Raum. Das Angebot im Lampensektor ist enorm, möglich ist heute nahezu alles – wie und womit man seine Räume ins rechte Licht setzt, bleibt letztendlich immer eine individuelle Entscheidung!
Stimmungsmacher
Wer sich für eine neue Lampe – oder gar ein komplettes Beleuchtungskonzept – entscheidet, sollte zuerst klären, was er mit dem Licht erreichen will. Welche Stimmung soll erzeugt werden? Was muss das Licht können? Dient es zum Arbeiten oder soll es zum Kuscheln einladen? Soll es den kompletten Raum beleuchten oder nur einzelne Details in Szene setzen? Und – vorausgesetzt der Raum ist bereits eingerichtet – zu welchen Möbeln muss es passen?
Sind diese Fragen geklärt, weiß man, nach welcher Lichtfarbe gesucht werden muss. Während 2.700 Kelvin für warmes Licht und damit jede Menge Gemütlichkeit sorgen, verbreiten Lampen mit 4.000 Kelvin Büroatmosphäre und sind mit ihrem höheren Blauanteil, der anregend und aktivierend wirkt, ideal für den Arbeitsplatz.
Viele LED-Lampen sind bereits so verarbeitet, dass sie nicht nur gedimmt, sondern auch in der Lichtfarbe verändert werden können. Ideal etwa dann, wenn am großen Esstisch nicht nur köstlich getafelt, sondern zwischendurch auch Hausaufgabe gemacht werden soll…
Die Qual der Wahl
Die Funktionalität ist eine Sache, die Optik die andere. Soll es eine Steh-, Decken-, Wand- oder Bodenleuchte sein? Welche Farbe soll sie haben? Und aus welchem Material soll sie sein? Lichtexpertin Martina Hirschberger vergleicht den Beleuchtungsmarkt mit der Mode: „Heute gibt es kaum Einschränkungen, viele frühere Trends wiederholen sich, das Angebot ist riesig wie nie zuvor – alles geht, auch nebeneinander.“ Gut so, denn die Vielfalt ist enorm. Von opulenten Hängeleuchten in auffallenden Stoffen, Farben und Mustern über minimalistisch angehauchte Lichtquellen, die vor allem durch ihre ausgefeilte Technik beeindrucken, bis hin zur Wiederkehr alter Handwerkstechniken wie der Glasbläserkunst, die in wahren Meisterstücken neu interpretiert wird – alles ist möglich.
Ein Licht fürs Leben
Von dem einen aktuellen Trend lässt sich demzufolge nicht sprechen. Klar ist nur: wie in allen Lebensbereichen sind auch in puncto Beleuchtung Nachhaltigkeit und Qualität gefragt. Ein Kissen ist schnell ausgetauscht, eine Lampe nicht. Beim Kauf empfiehlt es sich deshalb, langfristig zu denken und – gerade bei einer größeren Investition – eher auf zeitlosere Modelle und Klassiker zu setzen.
Ein Hoch auf die Glühbirne
Sie sind derzeit allerorts zu finden: die offenen Birnen ohne Lampenschirm. Schicke Fassungen für Retro-Glühbirnen in Globe- oder Squirrel-Cage-Form sind mittlerweile Baumarktware. Passen sie doch perfekt zum angesagten Retro-Stil. Midcentury ist en vogue, Metall das Material der Wahl.
Industrie-Design
Klare Linien und Funktionalitäten kennzeichnen die Leuchten-Klassiker aus der Bauhaus-Epoche, die einhergehend mit dem 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum ihr Revival feiern. Die industriell anmutenden Kultlampen vereinen Architektur, Handwerk und Kunst und wirken aufgrund ihrer kantigen Linienführung zuweilen streng und funktional. Gerade in dieser Schlichtheit liegt aber auch das Geheimnis ihrer zeitlosen Eleganz.
Flexibilität ist alles
Mobil, natürlich, praktisch und zum Teil sogar wetterfest: das sind die kabellosen Lampen, die immer öfter den Einzug in unsere Wohnräume schaffen. Dank – oft auch durch Solarenergie – aufladbarer Batterien lassen sich die flexiblen Lichtquellen überall dorthin mitnehmen, wo man sie gerade braucht.
Himmelskörper fürs Wohnzimmer
Gleich den Ringen des Saturn schweben die kreisförmigen Deckenleuchten hochqualitativer Hersteller über unseren Köpfen. In verschiedenen Durchmessern und teilweise auch höhenverstellbar können die technischen Innovationen sowohl als pure Lichtquelle genützt, als auch durch Diffusoren ergänzt werden und haben dann sogar schalldämmende Eigenschaften. Dass sie sich per App steuern lassen, versteht sich da schon fast von selbst.
Alleskönner
Bei all den verschiedenen Stilen und Modellen ist eines klar: Lampen sind heute weit mehr als Nutzgegenstände, die für die passende Helligkeit sorgen – sie sind wahre Deko-Elemente, die ganz entscheidend zum individuellen Look unserer Wohnungen und Häuser beitragen.