Fischen – Entspannung am Wasser

Text: Dominic Schafflinger
Fotos: stock.adobe.com – popovatetiana, SalzburgerLand Tourismus-Michael Groessinger, Ferienregion Lungau

Fischen ist mehr als nur ein Sport, es ist die Suche nach Naturverbundenheit. Beim Angeln an Salzburgs wunderschönen Gewässern wechseln sich Ruhe und Gelassenheit mit adrenalingeladener Action beim Einholen des Fisches, dem sogenannten Drill, ab.

Wenn es darum geht, mal richtig abzuschalten und ausgiebig an die frische Luft zu kommen, ist Angeln eine tolle Möglichkeit, Zeit nur für sich, mit Kindern oder Freunden am Wasser zu verbringen und den Speiseplan mit Selbstgefangenem aufzuwerten. Die Vorstellung, nur dazusitzen, die Rute ins Wasser zu halten und auf den Biss zu warten, ist nur eine Seite der Medaille, denn aktives Fischen hält einen durchgehend in Bewegung und ist auch nicht schwerer zu erlernen als das altbekannte Stoppelfischen mit Schwimmer.

Sportliches Vergnügen

Es ist das klassische Bild, das man sich vom Fischen macht. Man sitzt am Ufer, am Steg oder am Boot und hält eine Angel ins Wasser, am Haken ein Wurm oder eine dicke Made, die an der Schnur im Gewässer treibt. Wer bei Wurmgetier sofort an die Grenzen seiner Komfortzone stößt und bei frischeren Temperaturen lieber in Bewegung bleibt, für den ist Spinnfischen eine ideale Angelmethode. Hier fischt man mit Kunststoffködern, die im Wasser wie echte Fische wirken. Dies tun diese allerdings nur, wenn der Köder durch ständiges Einholen der Leine in täuschend echter Bewegung gehalten wird. So besteht ein klassischer Spinnfischtag aus ständigem Auswerfen und Einholen des Köders, genügend Bewegung ist hier garantiert. Da Fischen trotzdem nie in Stress ausartet, entspannt man sich wunderbar. Dabei spaziert man am Ufer entlang und versucht sein Glück an den unterschiedlichsten Stellen, so lernt man Gewässer und umliegendes Ufer kennen und entdeckt so manch verstecktes Plätzchen.

Das erste Mal

Am besten ist wohl immer, einen Freund zu haben, der einen mit zum erste Angelabenteuer nimmt, hier springt der Funke dann meist am schnellsten über und man hat jemanden dabei, der einem alles Stück für Stück zeigt. Nachdem passionierte Fischer selten nur eine Angel im Keller haben, braucht man sich auch keine Sorgen um Equipment machen und man erlernt so am besten, die Angel richtig aufzubauen, Schnur mit Vorfach zu verbinden, Haken, Schwimmer und ev. Gewichte zu verknoten und den richtigen Köder zu wählen. Ist dann der erste Fisch am Haken, fiebert man gemeinsam beim Drill mit. Das erste Mal einen Fisch aus dem Wasser zu holen ist eines der actionreichsten Erlebnisse, die man sich vorstellen kann und es benötigt volle Geistesgegenwärtigkeit, um den Fang an Land zu bringen. Heftet man nicht energisch genug an, kann sich der Fisch befreien, holt man zu kräftig ein, droht die Schnur zu reißen, aber ist die Beute letztendlich im Netz, hat man das unbeschreibliche Gefühl, sie wirklich hart verdient zu haben.

Angeln ist noch immer ein Sport, bei dem sich exzellent persönliche Beziehungen pflegen lassen. Es gibt kaum Gelegenheiten, bei denen es sich besser über Gott, die Welt und die kleinen und großen Probleme, die sich dazwischen abspielen, reden lässt als am Wasser.

„Spinnfischen ist die aktive und modernere Art der Fischerei!“

Gerald Fuchs, Geschäftsführer Fisherman’s Partner Seekirchen

Ansprechpartner Angelladen

Die erste und danach regelmäßige Anlaufstation für Fischergreenhorns ist der Angelladen. Hier ersteht man sein erstes eigenes Angelset, bestehend aus Rute, Rolle, Schnur, Haken und Ködern. „Für Einsteiger haben wir ein wunderbares Allroudset, bestehend aus einer 2,7 Meter langen Rute, einer Rolle mit 20 bis 60 Gramm Wurfgewicht und ausreichend Schnur. Mit diesem Set kann man noch gut Forellen und Barsche angeln, aber auch schon kleinere Hechte sicher ins Netz bringen, preislich liegen wir hier bei unter 100 Euro“, erklärt Gerald Fuchs, der nicht nur den Fisherman’s Partner Angel Fachmarkt in Seekirchen führt, sondern selbst passionierter Angler ist. Mit dem Set kann man actionreich Spinn- aber auch entspannt Stoppelfischen. Anfängersets versuchen einen Kompromiss zwischen möglichst vielen Eigenschaften zu finden, je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto spezialisierter wird auch das Material. Eine Steckrute ist wesentlich feinfühliger als eine Teleskoprute, dafür lässt sie sich schlechter transportieren. Die Aktion einer Rute entscheidet darüber, wie biegsam diese ist. Fürs Spinnfischen ist eine eher steifere Angel in Verbindung mit geflochtenen und dadurch reißfesteren Schnüren die erste Wahl. An das Schnurende wird dann das Vorfach montiert, das ist meistens wieder monofil, damit es die Fische im Wasser nicht sehen. Bei der Rolle entscheidet man sich zwischen Heck- oder Frontbremse, eine gute Bremseinstellung entscheidet oft über den Erfolg des gesamten Drills. Im Bereich der Haken und Köder kann man sich dann endgültig verlieren, hier gibt es eine Vielfalt wie Fische im Meer. Deshalb nimmt man sich bei Fisherman’s Partner für Anfänger gerne etwas mehr Zeit, wie Gerald Fuchs erklärt: „Wir helfen beim Material, bauen das Ganze zusammen und geben Tipps, wie man es dann am Wasser selbst hinbekommt. Zusätzlich gibt es bei uns über 25 verschiedene Gewässerkarten, so kann man direkt am Wasser durchstarten.“ Eine weitere Möglichkeit, das Fischen kennenzulernen, ist der Angelteich, hier werden die Fische ständig nachbesetzt, man kann Equipment ausleihen und bekommt eine Einführung und kann sich mit ziemlicher Sicherheit bald über die ersten Fänge freuen. Gerade für Kinder ist das der ideale Platz für die ersten Versuche, da so die Motivation nicht verlorengeht.

Von Rechts wegen

Wer in Österreich fischen möchte, braucht nicht unbedingt eine Fischerprüfung. Am Anfang reicht es, eine Tageslizenz zu erstehen. Dazu kommt der Erwerb einer Gastfischerkarte für das gewünschte Angelrevier. Beides bekommt man besonders einfach über die Hey Fish App, die Fänge sind hier schon inkludiert. Doch Achtung, ohne Ausdruck zählt die Angelkarte nicht und jedes Fischrevier hat eigene Regeln, die beachtet werden müssen. Ein Fischtag kommt dann pro Person auf ca. 40 Euro. Kinder bis 12 Jahre fischen gratis mit. Wenn Regelmäßigkeit ins neue Hobby einkehrt, ist es Zeit, die gesetzliche Fischerprüfung zu absolvieren. Denn 30 Euro Prüfungsgebühr und ca. 125 Euro Nebenkosten für Unterlagen und die Erstausstellung der Fischereikarte sind gleich einmal wieder reingefischt. Das Gleiche gilt für die Mitgliedschaft bei einem Fischereiverein. Für wenig Geld darf man hier an den Revieren des Vereins fischen, ausgenommen sind natürlich die Schonzeiten. Mit ein bisschen Glück landet dann regelmäßig frischer Fisch auf dem Teller.

Ab in die Wildnis

Hat man seine ersten Erfahrungen gemacht und das 1×1 des Angelns intus, hilft einem nur mehr Erfahrung und ein bisschen Vorbereitung. Im Angelladen oder im Netz informiert man sich, welche Fische wo am besten gefischt werden können und richtet sein Ködersortiment und das Equipment danach aus. Ein wunderbarer Spot für Forelle, Saibling und Flussbarsch ist der Hintersee. Wer die Stadt nicht verlassen möchte, fährt mit Bus und Rad an die malerischen Salzachseen, wo Karpfen, Hechte und Schleien darauf warten, gedrillt zu werden oder befischt die obere Salzach ab dem Flusskraftwerk Urstein. Am Obertrumer See angelt man die gefragten Speisefische Hecht und Zander. Und wer der Stadt übers ganze Wochenende entkommen möchte, auf den wartet der malerische Prebersee auf 1500 Meter Seehöhe im Lungau, hier wird’s malerisch, sobald die Sommertouristen verschwunden sind. Eines ist sicher, im SalzburgerLand gehen einem die malerischen Fischspots so schnell nicht aus.

Petri Heil an Salzburgs schönsten Gewässern

„Anfänger wollen immer gleich große Hechte fangen, aber der erste Fang wird meist eine Forelle, das ist bei uns ein guter Einsteigerfisch!“

Gerald Fuchs, Geschäftsführer Fisherman’s Partner Seekirchen