Editorial

In der Ruhe liegt die Kraft

Der Herbst hat Einzug gehalten. Und während die Natur sich schon auf den Winter vorbereitet, ihre Energien schont und das Wachstum sich verlangsamt, geht es für uns Menschen nun wieder so richtig los. Nach den Sommerferien und dem hoffentlich erholsamen Urlaub heißt es gleich wieder ordentlich Gas geben. Schularbeiten stehen an, was über den Sommer liegengeblieben ist, darf nun erledigt werden, oftmals beginnt schon die Planung fürs neue Jahr. Ein ganzer Berg voll Arbeit. Auf den ersten Blick vielleicht kaum zu bewältigen. Da kann die Motivation rasch schwinden.

Immer, wenn ich vor einer Aufgabe sitze, die mich zu überfordern droht, teile ich sie mir in viele keine Arbeitsschritte ein, in Teilaufgaben sozusagen. Im ersten Moment wächst die To-do-Liste zwar ins Unermessliche, aber es fällt viel leichter, sie Schritt für Schritt abzuarbeiten.

Am Ende des Tages ist die Aufgabe an sich vielleicht immer noch groß und meist bei weitem nicht in ihrer Gänze erledigt, aber jede Menge kleinerer Punkte der Liste sind abgehakt. Und mit jedem Punkt, den man von der Liste streicht, steigt die Befriedigung. Was gibt es denn Schöneres, als nach einem intensiven Arbeitstag zu sehen, WAS man alles geschafft hat. Ist doch viel besser als nur zu sehen, was noch NICHT fertig ist. So kann man auch die kleinen Erfolge feiern. Und stolz auf sich sein.

Gerade in intensiven Zeiten neigen wir Menschen ohnehin dazu, schnell in Stress zu geraten und zu verkrampfen. Nicht selten hilft es, einmal tief durchzuatmen und sich selbst zur Ruhe zu gemahnen. Gedanklich einen Schritt zurückzutreten und die Perspektive weiter werden zu lassen. Von außen betrachtet sieht so manches gar nicht mehr so schlimm aus. Gelassenheit siegt, ist dann immer mein Arbeits-, aber auch mein Lebensmotto. Manches weniger ernst nehmen, vieles einmal ein weniger lockerer sehen. So löst sich der eine oder andere Knoten (im Hirn) oft ganz von alleine.
Und dann darf man sich auch einmal selbst belohnen. Am besten mit einem Ausflug in die goldene Pracht des Herbstes. Die bunten Wälder erkunden, das erdige Aroma in sich aufnehmen, durchs farbenfrohe Laub rascheln, die letzten intensiven Sonnenstrahlen einfangen. Zusammen mit der Natur das Tempo ein wenig herunterfahren, die Langsamkeit des Herbstes genießen. Denn, lange dauert es nicht mehr, bis der (selbst gewählte) Weihnachtsstress uns einholt. Aber auch da kann ich Sie beruhigen: In drei Monaten ist Weihnachten ohnehin schon wieder vorbei!

Davor wünsche ich Ihnen eine entspannte, genussvolle Zeit, am besten beim Schmökern in der SALZBURGERIN!

Ihre Doris Thallinger
Chefredakteurin