Das schwarze Gold

Text: Doris Thallinger
Fotos: SonnenMoor, adobe.stock.com – Antipina, Jani Riekkinen,
Kzenon, carbondale, Olha Rohulya, SophiaPics

Es gilt als eines der ältesten Heilmittel der Welt – und seine Wirkung ist damals wie heute erstaunlich. Moor tut Mensch und Tier gut und hilft – innerlich wie auch äußerlich angewendet – bei einer langen Liste an Beschwerden.

Mystisch steigt der Nebel über der Moorlandschaft auf, das satte Grün der Moorbäume und Sträucher wechselt sich darin ab mit hellen Gräsern und Farnen und gibt den Blick frei auf das dunkle Gewässer. Die – oftmals seltenen – Vögel geben hingebungsvoll ihr Konzert, untermalt vom Surren und Zirpen der zahlreichen Insekten. In der Luft liegt das würzige Aroma zahlreicher Kräuter und Harze – der Duft von Mutter Erde. Bei jedem Schritt am gut befestigten Weg gibt der Boden nach und dämpft jedes Geräusch, das diese Idylle stören könnte. Moorlandschaften sind eine Wohltat für die Seele, eine Anregung für den Geist und eine Beflügelung für den Körper. Die meisten beheimaten eine schier unfassbare Vielfalt an Pflanzen und Tierarten, die nirgendwo sonst anzutreffen ist.

Ökosystem
In unserer Region haben wir das Glück, von einigen Moorlandschaften umgeben zu sein, die in früheren Jahren der wirtschaftlichen Nutzung, z. B. als Lieferant für Torf als Brennstoff, dienten, mittlerweile jedoch mit großem Aufwand renaturiert wurden. Zum Glück, denn Moore zählen zu den wichtigsten Ökosystemen unserer Erde. Mit einem Anteil von nur 3 Prozent der Erdoberfläche speichern sie 30 Prozent der erdgebundenen Kohlenstoffe und tragen damit wesentlich zum Klimaschutz bei.

Der Schatz von Leopoldskron
Im Gegensatz zu anderen Mooren wurde im Leopoldskroner Moos schon Mitte des 19. Jahrhunderts der immense Wert des Naturprodukts Moor erkannt und der wirtschaftliche Abbau für Brennstoffe gestoppt. Bereits damals entstanden hier Badeanstalten und Kurhäuser, die Moorbäder anboten.

Das Leopoldskroner Moos (oder auch Hammerauer Moor) weist einige Besonderheiten auf. Zum einen besteht es aus drei Schichten und vereint damit aufgrund seiner Entstehungsgeschichte sowohl Hoch- als auch Niedermoor sowie Übergangsmoor. Zum anderen handelt es sich beim Leopoldskroner Moor um ein besonders hochwertiges. Rund 350 unterschiedliche Pflanzen, Wurzeln, Kräuter und Harze geben ihm seine wertvollen Inhaltsstoffe, wie Mineralien, Spurenelemente und Huminsäuren. Zahlreiche Studien bestätigen die außergewöhnliche Heilwirkung des Moors aus Leopoldskron.

Der Abbau – rein zu Heilzwecken an Mensch und Tier – erfolgt hier in sehr, sehr kleinem Rahmen, das Moor wird zum Großteil noch mit der Hand gestochen und von den Moorbauern exklusiv an das Paracelsus Kurbad und das Antheringer Familienunternehmen SonnenMoor geliefert.

Wundermittel Moor
Es ist das wohl älteste und dabei wirksamste Heilmittel, direkt aus dem Schoß der Erde. Einer, der sich intensiv damit beschäftigte und Zeit seines Lebens zahlreichen Menschen – und auch Tieren – helfen konnte, akute und chronische Beschwerden in den Griff zu bekommen, war Franz Fink, der Gründer von SonnenMoor. Aufgrund seiner eigenen Krankheiten und Beschwerden besann er sich auf das Wissen seiner Großmutter, einer sehr kräuterkundigen Frau, bei der er aufwuchs, und erforschte die Wirkungsweise des Moors und der Kräuter.

Heute sind bereits viele positive Effekte wissenschaftlich erwiesen, die Internationale Moorforschungsgesellschaft untersucht seit mehr als 50 Jahren die unterschiedlichen Inhaltsstoffe der verschiedenen Moore und deren Auswirkungen auf die Gesundheit. „Derzeit sind erst rund 7 Prozent der Inhaltsstoffe des Moors erforscht – in einem sind die Wissenschaftler sich aber schon lange einig: Dieses alte Heilmittel kann in seiner Gesamtheit nie im Labor hergestellt werden“, erklärt Siegfried Fink, der heute das Familienunternehmen führt.

Siegfried Fink, Inhaber SonnenMoor

Neben zahlreichen Mineralstoffen und Spurenelementen sind es vor allem die Huminsäuren, die das Moor so wertvoll für unsere Gesundheit machen. Diese Proteinverbindungen wirken entzündungshemmend und antibiotisch, entgiftend, stärken das Immunsystem und regen den Stoffwechsel an.

Die Kombination dieser Inhaltsstoffe hilft dem Körper, seine Depots nachhaltig aufzufüllen, indem die Organe angeregt werden, ihre Tätigkeit in vollem Ausmaß wieder aufzunehmen. Darüber hinaus wirkt sich Moor anregend auf die Zellen aus, bindet Giftstoffe und zeigt antirheumatische sowie auch adstringierende Wirkung (förderlich für Wundheilung). Es reguliert den Säure-Basen-Haushalt und lindert Schmerzen. Für den gesamten Organismus wirkt Moor ausgleichend und harmonisierend. „Das Moor bringt die Organe dazu, wieder richtig zu arbeiten“, weiß Siegfried Fink aus jahrzehntelanger Erfahrung.

Darüber hinaus bringen die im Moor enthaltenen Phyto-Hormone den Hormonhaushalt auf ganz natürliche Weise ins Gleichgewicht. In seiner Gesamtheit kann Moor auf sanfte Weise die unterschiedlichsten Beschwerden lindern, sowohl chronischer als auch akuter Natur, von Problemen im Magen-Darm-Bereich, der Leber, Nieren oder Galle über Entzündungen und Schwierigkeiten des Bewegungsapparates bis hin zu spezifischen Frauenbeschwerden.

Frauengesundheit
Die Eigenschaft des Moors, den Hormonhaushalt auszubalancieren, hilft dem weiblichen Körper, seinen Zyklus zu regulieren, kann jedoch darüber hinaus auch bei Störungen in der Entwicklung junger Frauen unterstützen. Sogar bei unerfülltem Kinderwunsch wurden mit der innerlichen und äußerlichen Anwendung von Moor bereits beachtliche Erfolge erzielt!

Moor zum Trinken
Um in den Genuss der Heilkraft des Moors zu kommen, wird dieses zum einen innerlich angewendet, sprich in Form von sehr hochwertigem Trinkmoor zu sich genommen. Wer nun das Gesicht ungläubig verzieht, dem sei geraten, es einfach zu versuchen: Verdünnt mit etwas Wasser sieht das Trinkmoor zwar tatsächlich nicht besonders appetitlich aus, ist aber vollkommen geruchs- und geschmacksneutral und lässt sich erstaunlich gut trinken. Je nach Beschwerden, ob chronisch oder akut, muss man nun allerdings etwas Geduld an den Tag legen: Wie kaum eine Krankheit von heute auf morgen ausbricht, benötigt auch das Heilmoor Zeit, um seine Wirkung zu entfalten. Der Körper stellt sich um, beginnt zu entgiften, bringt die Organe in Schwung und regt die Selbstheilungskräfte an. Rund vier Wochen sollte man die Trinkmoorkur mindestens durchhalten.

Auch zur Gesunderhaltung empfiehlt es sich, ein bis zwei Mal im Jahr zur Moorflasche zu greifen und eine vierwöchige Trinkkur zu absolvieren – zur Stärkung des Immunsystems, zum Auffüllen der Speicher, zum Entgiften und einfach fürs allgemeine Wohlgefühl!

Moor zur äußerlichen Anwendung
Weitestgehend bekannt sind die Moorbäder und Moorpackungen, die in Kurhäusern, wie dem Paracelsus Kurhaus angeboten werden. Auch von außen wirkt das Moor entgiftend und entschlackend, verschafft Linderung bei rheumatischen Gelenksbeschwerden, bei chronischen wie auch akuten Erkrankungen oder Verletzungen. Die äußerlichen Anwendungen regen ebenso das Immunsystem sowie das Herz-Kreislauf-System an, fördern die Durchblutung und wirken wiederum entspannend auf das Nervensystem und die Muskulatur. Das Moor ist ein sehr schlechter Wärmeleiter, das bedeutet, dass es sehr langsam abkühlt und die Wärme somit in viel tiefere Schichten der Muskulatur, des Gewebes und der Gelenke vordringen und wirken lässt. „Moor hält die Temperatur sieben Mal länger als vergleichsweise Wasser und sinkt nie unter die Körpertemperatur ab!“, so Siegfried Fink.

Nicht ganz so wirkungsvoll wie das Moorbad in einem Kurhaus, aber mit denselben positiven Aspekten, bietet sich das Moorbad für zuhause an. Weniger konzentriert hat es den einfachen Vorteil, dass die Badewanne im Handumdrehen gereinigt ist und kein dickflüssiges, breiiges Moor zurückbleibt. Auch Moorpackungen sind in den eigenen vier Wänden einfach anzuwenden: das entsprechende Körperteil mit dem Moor bestreichen, mit Frischhaltefolie umwickeln und idealerweise mit einem Moorkissen wärmen. Durch die langanhaltende Wärme öffnen sich die Hautporen und die Inhaltsstoffe können gut in die Haut eindringen. Moorpackungen wie auch Moorkissen eignen sich – je nach Bedarf – auch für kühlende Anwendungen bei Schwellungen, stumpfen Verletzungen oder Entzündungen zur Schmerzlinderung.

„Moore sind Ökosysteme auf höchstem Niveau. Sie speichern Wasser, filtern Schadstoffe, beherbergen faszinierende Lebensgemeinschaften und binden klimafeindliches Kohlendioxid. Sie zu bewahren bedeutet nachhaltig zu handeln. Deshalb legen wir besonderen Wert darauf, dass nur an solchen Stellen Torf für unsere Bio-Beauty-Produkte TRAWENMOOR entnommen wird, wo dies positiv zur Renaturierung der Moore beiträgt.“

Manuel Spiller, CEO Dr. Spiller GmbH