Brunch – Frühstück de luxe

Text: Kathrin Thoma-Bregar

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Er ist so was wie die kulinarische Verbindung zwischen Frühstück und Mittagessen: der Brunch. Auf den Tisch kommen kalte, warme, süße und herzhafte Speisen. Familie und Freunde platziere man drum herum und das sonntägliche Schlemmervergnügen ist garantiert

Nicht nur für Langschläfer ist der Brunch die Lieblingsmahlzeit, schließlich kommen die Gäste nicht vor 11 Uhr, da kann man in der Früh noch mal gemütlich ein Auge zudrücken. Zumal sich vieles schon am Vortag vorbereiten lässt. Alles Übrige ist dann im Handumdrehen getan. Wer es sich als Gastgeber ganz unkompliziert machen will, lässt jeden etwas mitbringen – der eine einen Salat, der andere die Suppe, der nächste den Kuchen oder das Dessert. So hat keiner alleine die ganze Arbeit und alle sind entspannt. Das Wichtigste am Brunchen ist, sich viel Zeit zu lassen.
Ausgiebig schlemmen und mit Freunden plaudern, wann hat man in der Woche dazu schon Gelegenheit? So ein ungezwungenes Zusammensein kann sich ohne weiteres bis in den Nachmittag hinziehen.

Semmel & Co
Der Brunch lebt von seiner Vielfalt. Alles ist möglich, vom feinen Bircher Müsli bis zum edlen Fingerfood, von der Quiche bis zum Butterzopf, vom klassischen Rührei bis zur Pasta. Hauptbestandteil eines jeden Brunchbuffets ist das Gebäck. Am einfachsten ist es, eine gemischte Tüte Semmeln beim Bäcker zu besorgen. Dazu verschiedene Brote: helles, dunkles, feines, grobes, mit und ohne Körner, Pumpernickel, Knäckebrot und natürlich Croissants. Sonja Planeta ist Foodbloggerin (www.complimenttothechef.com) und hat das ultimative Rezept für Buttercroissants: außen zart, innen leicht und flaumig mit einem satten Buttergeschmack. Allerdings braucht es einiges an Fingerfertigkeit und Geduld, bis die knusprigen Croissants fertig und goldgelb aus dem Ofen kommen. Übersetzt heißt Croissant übrigens „zunehmende Mondsichel“ und gehört zu jedem französischen Frühstück. Für alle, die es unkompliziert und schnell, aber trotzdem selbstgebacken haben möchten, hat Christina Bauer ein Backbuch geschrieben. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt die Österreicherin einen Bauernhof und versorgt nicht nur ihre Kinder, Schafe und Rinder, sondern auch Urlaubsgäste am Morgen mit köstlichen Backwaren. Ihr Credo: Vom Griff zum Mehl bis zum Herausholen des fertigen Gebäcks vergeht maximal eine Stunde, wovon die reine Arbeitszeit nicht mehr als 20 Minuten beträgt

Für Körnerfans, Fischfreaks und Naschkatzen
Müsli gibt es in etlichen Varianten und für viele Menschen darf es weder beim Frühstück noch beim Brunch fehlen. Am bekanntesten ist das Bircher Müsli. Seinen Ursprung hat es in der Schweiz, wo es um 1900 der Arzt Maximilian Bircher-Brenner seinen Patienten als leichte Apfeldiätspeise servierte. Man kann die Flocken in Wasser oder Apfelsaft einweichen oder in Milch oder in einer Mischung aus Milch, Apfelsaft und Zitronensaft und es dann über Nacht ziehen lassen. Am Morgen werden nur noch der Apfel reingerieben und Joghurt und Honig untergerührt.
Eier können als weiches und hartes Ei, Rühr- oder Spiegelei, als Omelette oder Frittata zubereitet werden. Fisch, ganz besonders Lachs, gibt jedem Brunch eine edle Note. Manche servieren ihn allein, gebeizt oder geräuchert, als Füllung in Wraps oder unter Frischkäse gerührt. Auch Forellen- und Saiblingsfilets sind beliebt.
Ein frischer Obstsalat ist ebenfalls ein Brunch-Klassiker. Gern gesehen sind auch Pfannkuchen oder Waffeln. Deutlich weniger Arbeit macht es, wenn der Teig für das Waffeleisen vorbereitet wird, so dass sich die Gäste ihre Waffeln selbst backen können. Einfach Puderzucker, Apfelmus, Beeren oder Kompott und geschlagene Sahne dazu stellen.

Die Getränke
Zum Anstoßen beim Brunch sind ein Glas Prosecco, Champagner oder Crémant gern gesehen. Frisch gebrühter Kaffee ist selbstverständlich, Teeliebhaber freuen sich über eine kleine Auswahl an schwarzem und grünem Tee, Kräuter- oder Früchtetee. Manche mögen auch Kakao, vor allem Kinder. Generell sollte Milch nicht fehlen, auch für das Müsli oder den Kaffee. Obstsäfte sowie Wasser gehören genauso mit auf den Tisch. Für einen milden grünen Smoothie, der auch den jüngsten Gästen schmeckt, püriert man eine geschälte und in Scheiben geschnittene Banane, einen kleinen entkernten und ebenfalls gestückelten Apfel, eine Handvoll Spinat, etwas Wasser und eventuell ein paar Eiswürfel im Standmixer und süßt mit etwas Honig oder Agavendicksaft.


Salzstangerl
Zutaten für circa 20 Salzstangerl:
1 kg Weizenmehl 700
20 g Salz
20 g Backmalz
20 g frischen Germ
30 g zimmerwarme Butter
570 g lauwarmes Wasser
Salz und Kümmel zum Bestreuen
Backtemperatur: 210 0C Heißluft
Backzeit: 20 Minuten

Aus den angegebenen Zutaten einen Germteig zubereiten und ungefähr 30 Minuten gehen lassen. Dann den Teig in 75 g-Stücke aufteilen. Jedes Teigstück zu einer Kugel formen, oval ausrollen, den unteren Rand etwas einbiegen und von unten her aufrollen, dabei das obere Ende festhalten oder mit einem Gegenstand beschweren. Die fertigen Stangerl auf ein Backblech legen, mit Wasser besprühen und mit der Salz-Kümmel-Mischung bestreuen. Danach die Stangerl auf dem Blech noch mal 10 Minuten gehen lassen und anschließend im vorgeheizten Ofen backen.

Quelle:
„Backen mit Christina“
Christina Bauer
Löwenzahn Verlag, 24,99 Euro


Bircher Müsli
Zutaten für 2 Personen:
2-3 EL Haferflocken
6 EL Milch oder Sahne
1 Orange in Filets oder frische Früchte der Saison
1 EL Honig aus der Region
2 EL gehackte Walnüsse, Haselnüsse oder Mandeln
Saft von ½ Bio-Zitrone
½ Banane
2 Äpfel
evtl. 2 EL geschlagene Sahne
Zum Garnieren: Früchte der Saison, Minzblättchen

Haferflocken 15 Minuten vor Verzehr in Milch oder Sahne einweichen.
Es kann auch Getreidemilch verwendet werden. Die Banane schälen und in Scheiben schneiden, die Äpfel grob reiben. Die Orangenfilets mit dem Honig, den gehackten Nüssen, Zitronensaft, Bananenscheiben und geriebenen Äpfeln verrühren, bis eine cremige Konsistenz erreicht ist. Die Haferflocken unterrühren und bei Bedarf noch etwas geschlagene Sahne unterheben. Sofort servieren.

Quelle:
„Köstliches von der Müllerin“
Monika Drax & Franziska Lipp
Dort-Hagenhausen-Verlag, 9,99 Euro.