Ab in den Ofen –
Eine Reise um die Welt

Text: Dominic Schafflinger
Fotos: Dominic Schafflinger, Restaurant Bangkok, adobe.stock.com – ld1976; Alex Gollegger

Gerade im Herbst liegen Ofengerichte wieder voll im Trend, oft sind es jedoch die üblichen Verdächtigen wie Braten, Auflauf oder Gratin, die immer wieder im Rohr landen. Wir haben uns auf Weltreise begeben und eine Auswahl an kreativen Ofengerichten für jeden Anlass zusammengetragen.

Ofengerichte können einiges, als Vorspeise oder Dessert schaffen sie Platz auf der Herdplatte, so dass man sich ganz auf das Hauptgericht konzentrieren kann. Sie lassen sich gut vorbereiten und mit Hilfe moderner Backrohre mit Zeitschaltuhr, können diese morgens zubereitet werden und sind fertig, sobald man nach Hause kommt. Mal leicht und gesund, mal herzhaft und deftig oder kalt als Imbiss zwischendurch, Ofengerichte sind praktisch und vielseitig. Gerade die internationale Küche bringt Abwechslung auf den Teller und verblüfft die Gäste mit neuen Rezepten und raffinierten Geschmackserlebnissen. Das Beste daran ist, dass wir Salzburg nicht verlassen mussten. Unsere regionalen und internationalen Restaurants in Salzburg halfen, Ofenleckereien aus jeder Ecke der Welt zusammenzutragen.

Gebackene Jakobsmuscheln mit Knoblauch und Glasnudeln

Für 4 Personen

In diesem Rezept kombiniert das YAOYAO im Europark die Einfachheit der asiatischen Küche mit mediterranem Chic. Ein simples Ofenrezept,
das immer beeindruckt. Sommelier Hu empfiehlt dazu pfeffrigen Grünen Veltliner.

Zutaten: 8–12 Jakobsmuscheln, 4–5 Knoblauchzehen, hocherhitzbares Öl (Rapsöl, Sonnenblumenöl, etc.), Olivenöl, Sojasauce, Reiswein, Austernsauce,
eine Handvoll Glasnudeln, 1 Chili

Zubereitung: Knoblauch fein hacken und in Öl anrösten. Achtung: wird der Knoblauch zu braun, wird er bitter. Mit ein wenig Sojasauce, Reiswein, Austernsauce und Olivenöl ablöschen, so dass eine sämige Sauce entsteht. Ofen auf 180 Grad vorheizen. 0,3 Liter hocherhitzbares Öl in einen Topf geben und die trockenen Glasnudeln kurz darin frittieren bis Glasnudelstroh entsteht. Die Glasnudeln sollen nicht braun werden. Auf Küchenrolle abtropfen lassen. Gerösteten Knoblauch und Sauce auf die Jakobsmuscheln verteilen und ca. 7–8 Minuten im Ofen backen. Glasnudelstroh auf das Muschelfleisch verteilen und mit feingehacktem frischem Chili ausdekorieren. Tipp: Alternativ können auch Austern oder große Miesmuscheln verwendet werden, die Backzeit verkürzt sich hier auf ca. 5 Minuten.

Sheik Al Mohshi

Für 4 Personen

Mey Jaberova, Inhaberin des Beiruti Saj in Salzburg-Lehen bringt mit diesem Rezept ein leckeres traditionelles Auberginengericht aus dem Libanon auf den Tisch. Die Qualität der Tomaten und Melanzani ist hier besonders entscheidend. Die Reisvariation Rouz ist ein klassischer Side Dish.

Zutaten: 4 Stück türkische Melanzani, 300 g Faschiertes vom Rind, 4 Esslöffel gehackte Petersilie, 1 große Zwiebel, Paprikapulver süß, Kreuzkümmelpulver, 6 reife Tomaten, 60 ml Öl, 300 g Basmati Reis, 100 g Fadennudeln, Natives Olivenöl, Lorbeerblatt; Optional zur Deko: Petersilie und Granatapfelsaft

Zubereitung

Gefüllte Melanzani
Zwiebel fein hacken, mit Faschiertem, Petersilie, Paprikapulver, Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer vermischen und gut durchkneten. Die Melanzani quer
im Abstand von 1 cm einschneiden, so dass Taschen entstehen, und die faschierte Masse einfüllen. Die klein geschnittenen Tomaten mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Kreuzkümmelpulver würzen und mit einigen Spritzern Olivenöl vermischen. Melanzani in eine Backform legen und Tomaten über die Melanzani verteilen. Bei 150 Grad ca. 40–45 Minuten zugedeckt backen.

Beilage
Die Fadennudeln goldbraun in Öl anbraten. Den Reis gut waschen, im Sieb abtropfen lassen und ebenfalls mit den Nudeln anbraten. Mit 500 ml Wasser übergießen und Salz, Pfeffer und eventuell ein Lorbeerblatt dazugeben. 20 Minuten kochen lassen. Am Teller ein Reisbett anrichten, Melanzani und Tomatensauce darauf drapieren und mit Petersilie und Granatapfelsaft toppen.

Polenta Auflauf mit Rotweintrauben

Für 4 Personen

Ein Klassiker der österreichischen K&K Küche von Radhausberg Küchenchef Manuel Oberleitner aus Bad Gastein. Das Gericht entführt zwar nicht in exotische Länder, ist aber eine Zeitreise zum authentischen Geschmack der Donaumonarchie.

Zutaten Teig: 80 g Polenta, 3 Eier, 500 ml Milch, 20 g Butter, 100 g Zucker, Rum, Vanillezucker; Für die Rotweintrauben: 1 Bund entkernte Trauben, 1/4 Rotwein, 1/12 Zimtstange, 2 Blatt Gelatine

Zubereitung: Milch, Butter, 40 g Zucker, Rum und Vanillezucker zusammen aufkochen lassen. Polenta langsam unterrühren, 10 Minuten leicht köcheln, dann ziehen und auskühlen lassen. Die Dotter untermengen, Eischnee schlagen und vorsichtig unterheben. Befettete, bemehlte Kaffeetassen zu 3/4 mit der Masse füllen und im vorgeheizten Ofen, in einem Wasserbad bei ca. 160 Grad backen. Für die Rotweintrauben den restlichen Zucker karamellisieren und mit Rotwein ablöschen. Mit 1/2 Zimtstange und etwas Vanillezucker einkochen lassen und mit 2 Blatt Gelatine binden. Die halbierten Trauben dann in der Sauce ziehen lassen.

Original spanische Ofentortilla mit Aioli Sauce

Für 4 Personen

Tapas, die kleinen spanischen Snacks schmecken unglaublich gut und sind genau so groß, dass immer noch einer geht. Das Restaurant Santa Fe in Hallwang präsentiert ‚die Mutter aller Tapas‘, denn ohne Tortilla geht nichts in Spanien.

Zutaten: 600 g Kartoffeln, 6 Eier, 150 ml Olivenöl, Petersilie
Zutaten Aioli Sauce: 100 g pasteurisierter Dotter, etwas Zitronensaft,
20 g Knoblauch, 125 ml Olivenöl

Zubereitung:

Tortilla: Backofen auf 180 Grad O/U-Hitze vorheizen. Die Kartoffeln schälen, waschen und in dünne Scheiben schneiden. In einer Pfanne 100 ml Olivenöl erhitzen. Die Kartoffeln salzen und auf kleiner Flamme unter regelmäßigem Wenden etwa 15 Minuten braten. Dabei sollten die Kartoffeln nicht zu dunkel werden. Kartoffeln herausheben und mit Küchenkrepp trocken tupfen.

In einer Auflaufform Eier verquirlen, die gebratenen Kartoffeln unterheben, mit Salz und weißem Pfeffer abschmecken und etwas rasten lassen. Im Backofen für ca. 30–40 Minuten backen.

Aioli Sauce: Pasteurisierter Dotter, Salz, weißer Pfeffer und etwas Zitronensaft mit 20 g Knoblauch mixen. Nach und nach 125 ml Olivenöl einmixen.

Tipp: Tortillas können heiß und kalt genossen werden. Wenn Sie die Tortilla an der Oberseite mit etwas Olivenöl einstreichen, bleibt sie länger frisch.

Heilbutt mit rotem Curry

Für 4 Personen

In Asien gibt es traditionell kaum überbackene Gerichte. Dieses Rezept der Küchenzauberer aus dem Restaurant Bangkok in der Bayerhamerstraße hat aber das Zeug dazu, ein Klassiker zu werden.

Zutaten Gewürzpaste: 2 Stk. Zitronengras, ca. 100 g Galgant geschält, ca. 100 g Ingwer geschält, 5 Stk. Korianderwurzel, 2 Stk. Knoblauchzehe;
Zutaten Heilbutt in Sauce: 800 g Heilbutt-Filet (200 g pro Person), 90 g rote Currypaste, 2–3 EL Fischsauce, 2–3 EL Sojasauce, 4 Stück Eier (Größe M), 500 g Kokosmilch, 8 Blätter süßes Basilikum

Zubereitung: Die ersten zwei Schichten vom Zitronengras entfernen und das übrige Zitronengras mit allen Zutaten für die Gewürzpaste so klein wie möglich schneiden. Alles in den Mörser geben und zu einer Paste verarbeiten. Korianderblätter als Garnitur aufheben.

4 EL Kokosmilch zur Seite geben. Restliche Kokosmilch und die Eier mit einem Handmixer vermixen. Gewürzpaste, 1 EL Zucker, Currypaste, Fischsauce und Sojasauce zu einer Sauce vermischen. Wenn nötig noch einmal kurz mit dem Handmixer durchmixen.

Pro Person ein feuerfestes Förmchen (z. B. Suppentassen) vorbereiten. 2 Blätter süßes Basilikum hineinlegen, Fisch drauf und mit der Sauce bedecken. Für 30 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen. Ofen bei 250 Grad O/U-Hitze vorheizen. Förmchen auf ein tiefes Blech stellen und das Blech mit ca. 1–1,5 cm Wasser befüllen. Bei 180 Grad für 30 Minuten backen. 1 EL Kokosmilch auf jeden Fisch geben und mit Korianderblättern dekorieren. Wir empfehlen Jasminreis dazu.

Quiche Lorraine

Für 6–8 Personen

Für einen traditionell französischen ‚savoir-vivre‘ Moment aus dem eigenen Ofen sorgt das CHEZ AURÉLIE Bistrot & Interieur in der Nonntaler Hauptstraße in Salzburg.

Zutaten Teig: 200 g Bio Mehl Type 405, 100 g Bio Butter, 1 Bio Ei
Zutaten Füllmasse: 4 Bio Eier, 250 ml Schlagobers, 200 g Beinschinken,
2 mittelgroße rote Zwiebeln, Prise frisch geriebener Muskat, eine Handvoll Thymian und Majoran; Expertengewürze: Sel de Noirmoutier & Kampot Pfeffer

Zubereitung: Für den Teig erst die Butter weich werden lassen. Alle Zutaten sowie 2 TL Wasser und eine Prise Salz in eine Küchenmaschine geben und zu einem glatten Teig rühren. Mindestens 30 Minuten kaltstellen. Dann kann der Teig ausgerollt und eine passende Backform damit ausgelegt werden. Für die sogenannte Royalmasse erst Eier verquirlen, dann Schlagobers sowie Muskat dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und zur Seite stellen. Rote Zwiebeln schälen, feinwürfelig schneiden, in Olivenöl glasig dünsten und etwas Thymian & Majoran beigeben. Schinken in kleine Würfel schneiden. Schinken und abgekühlte Zwiebeln auf dem Teigboden verteilen und die Royalmasse darüber gießen. Ab in den Ofen für 45 Minuten bei 180 Grad O/U-Hitze. Nach Ende der Garzeit etwas abkühlen lassen. Unbedingt grünen Salat dazu servieren. Auch lauwarm kann die Quiche genossen werden. Es gibt unzählige Varianten der Quiche… auch mal gerne vegetarisch.