Zeigt her eure Hände, zeigt her eure Füße!
Text: Doris Thallinger
Fotos: adobe.stock.com – BlueSkyImages, peterschreiber.media, Dmytro Flisak,
forma82, familylifestyle, Valua Vitaly; Weissbild, Insitut Hobé
Bunt wird der Sommer – zumindest was die Farbe unserer Finger- und Zehennägel betrifft. Und damit die Farbenpracht auch wirklich wirkt, haben wir ein paar Tipps von Profis eingeholt, die unsere Hände und Füße zu richtigen Hinguckern machen.
Gestikulieren, deuten, schreiben… unsere Hände sind immer im Einsatz. Und damit auch im Fokus des Betrachters.
Hände als Visitenkarte
Unsere Hände geben ein erstes Bild über uns nach außen hin ab. Wie gepflegt (oder auch nicht) diese erscheinen, sagt also automatisch etwas über uns aus. Zwar ist es nicht notwendig, regelmäßig zur professionellen Maniküre zu gehen (schadet aber zwischendurch nicht), jedoch sollte man sich auch zuhause regelmäßig die Zeit für ein Pflegeritual nehmen.
Im ersten Schritt werden die Nägel mit einer hochwertigen Feile in Form gebracht, sprich auf die gewünschte Länge gekürzt und geformt. Welche Art von Feile man verwendet, hängt u. a. von den persönlichen Vorlieben ab, mit welchem Material man am besten umgehen kann. „Nach dem Feilen der Nägel sollte man sie danach gut polieren, damit sich die Risse, die sich gebildet haben, wieder versiegeln“, rät Julia Messner, Inhaberin des Studio 16 in Salzburg. Wer schon ein wenig geübt im Umgang ist, kann zur Halbmondfeile greifen: „Nicht nur, dass diese gut in der Hand liegt, sie eignet sich ideal zum Formen der Nägel als auch zum Glätten der Kanten“, erklärt Heidi Steger, die das Institut Hobé in der Imbergstraße führt. Generell gilt, je feiner die Körnung, desto weniger Risse entstehen im Nagel, die man abschließend polieren und versiegeln muss.
Mode ist, was gefällt
Die aktuellen Trends erlauben jegliche Nagelformen, von kurz und gerade bis lange und spitz. Idealerweise ergibt sich diese aus der Form des Nagelbetts: „Bei einem breiten Nagelbett ist es ratsam, die Nägel etwas länger zu halten und die Ecken leicht abzufeilen, um eine schmälere Optik zu erwirken. Generell werden die gestylten Nägel derzeit wieder spitzer und länger“, so Heidi Steger.
Ein Zuviel an Nagelhaut sieht sicherlich nicht besonders hübsch aus, nicht vergessen darf man allerdings, dass diese eine wichtige Funktion einnimmt: Sie schützt das Nagelbett vor Bakterien und Infektionen. Darum ist bei der Entfernung zu Vorsicht geraten: Die Hände in einem Handbad mit Nagelöl einweichen und danach die Haut ganz vorsichtig mit einem Rosenholzstäbchen zurückschieben, jedoch ohne Druck auf den Nagel auszuüben. Dieser könnte sich dadurch verformen. Eine Nagelhautschere oder -zange gehört nur in geübte Hände und sollte ausschließlich dazu verwendet werden, trockene Hautpartikel oder Niednägel vorsichtig zu entfernen.
Bunter Sommer
Schon steht dem Auftragen des Nagellacks nichts mehr im Wege, beginnend mit dem Unterlack: „Der Unterlack ist ein Muss – er schützt die Fingernägel vor Verfärbungen und macht den Farblack besser haltbar“, erklärt Heidi Steger. Um das Auftragen des Farblacks zu erleichtern, empfiehlt Julia Messner Nagellacke mit breitem Pinsel: „Je weniger Striche notwendig sind, desto weniger kann passieren.“ Der Profi-Tipp von Heidi Steger: „Ich lackiere zuallererst das vorderste Fünftel des Nagels und erst danach, beginnend vom Nagelbett, den gesamten Nagel.“ Ist das Kunstwerk komplett, wird der Überlack angebracht, der für maximale Haltbarkeit sorgt. Zumindest, was Naturnägel mit normalem Lack betrifft.
Shellack, Gel & Co.
Wer nicht täglich (oder wöchentlich) seine Fingernägel in einer anderen Farbe schimmern sehen will, hat die Möglichkeit, zu Shellack zu wechseln, der durchaus bis zu vier Wochen gut hält. Nachteil: Shellack kann nicht mit Nagellackentferner abgetragen werden, sondern muss vom Profi gelöst werden. Wer sich so gar keine Gedanken um die Schönheit seiner Fingernägel machen will, lässt überhaupt den Profi, sprich Nageldesigner ans Werk: „Mit Gel-Nägeln kann ich etwas komplett Neues erschaffen, egal wie Nagelbett und Naturnagel beschaffen sind“, so Heidi Steger. Das Resultat: drei bis vier Wochen lang wunderschöne Nägel und das befriedigende Gefühl, sich um nichts kümmern zu müssen. Danach allerdings heißt es wieder ab zum Nageldesigner!
Handpflege
Das Eincremen der Hände sollte natürlich zum alltäglichen Pflegeritual zählen. Julia Messner rät: „Auf jedem Nachttisch sollte eine gute Handcreme und ein hochwertiges Nagelöl zu finden sein, um vor dem Einschlafen die Hände und Nägel noch einmal mit Feuchtigkeit und Wirkstoffen zu versorgen!“ Zusätzliche Pflege für Haut, Haare und Nägel können wir mit gesunder Ernährung bzw. den entsprechenden Supplements zu uns nehmen: Insbesondere die B-Vitamine wie Biotin, Folsäure und Cobalamin, Vitamin A und C, Eisen sowie Zink tragen zur Stärkung der Nägel bei.
Stiefkinder Füße
Oftmals ungeliebt und (zumindest in den Wintermonaten) gerne versteckt fristen sie ein vernachlässigtes Dasein, diese Wunderwerke, die uns durch die Welt tragen. Ihnen mehr Beachtung zu schenken, ist nicht nur allein aus kosmetischer Sicht, sondern auch aus medizinischer Sicht sinnvoll. „Der Fuß altert mindestens so rasch wie der Rest des Körpers, ich kenne den Altersfuß aus vielen meiner Behandlungen. Von daher weiß ich nur zu gut, wie viel Aufmerksamkeit jeder Fuß verdient hat, wie wichtig gutes Schuhwerk, regelmäßige Pflege und Fußgymnastik sind!“, weiß Heidi Steger.
Vor allem bei Problemen ist es dringend an der Zeit, das Kosmetikinstitut seines Vertrauens aufzusuchen und sich in die Hände des Fachmanns zu begeben. „Finger weg von Hühneraugenpflastern oder allen Mitteln, die die Hornhaut ablösen sollen. Solche Produkte können schlimme Entzündungen am Fuß hervorrufen!“, warnt Julia Messner. Was ebenfalls für den regelmäßigen Besuch einer Fußpflege spricht: die fachkundigen Augen entdecken sofort kleine Verletzungen, veränderte Muttermale, infektiöse Warzen oder andere Gegebenheiten an den Füßen, die man selbst – rein anatomisch gesehen – nie entdecken könnte.
Wellness zuhause
Auch in den eigenen vier Wänden darf man sich und seinen Füßen durchaus zwischendurch Gutes tun. Bestens eignet sich ein Basen-Fußbad, das entschlackt und gleichzeitig die Füße geschmeidig hält. Peelings, Fußmasken und häufiges Eincremen tragen das ihre dazu bei, die Füße schön zu machen.
Im trockenen Zustand kann man schließlich mit einer Hornhautfeile (bitte auf Bimsstein und Raspel verzichten!) das Wachstum der Hornhaut eindämmen. Danach die Zehennägel feilen und an den Ecken nur leicht abrunden – so verhindert man eingewachsene Zehennägel. Und schließlich, nach dem Unterlack, darf es auch an den Zehen bunt werden: Wie bei den Fingernägeln sind alle Farben erlaubt, die gefallen.