Wärmstens zu empfehlen

Die Wärme und Romantik eines Kachelofens sind im Winter durch nichts zu ersetzen und der Traditionsofen kann heute viel mehr als nur die klassische grüne Kachel. Sie sind ökologisch, krisensicher und wartungsarm. Salzburgs Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker stehen für individuellen Ausdruck, professionelle Beratung und kreative Handwerkskunst rund um die Vielfalt Kachel und Fliese.

Es ist ein fast archaisch anmutendes Ritual, den Ofen mit Holz zu befüllen und Feuer zu machen, abschalten und dem Spiel der Flammen zusehen oder sich an die warmen Kacheln kuscheln, mal mit einem Buch in der Hand, mal einsam sinnierend oder in trauter Zweisamkeit, während draußen dicke Schneeflocken fallen. Aber neben aller Romantik gibt es auch handfeste Gründe, einen Kachelofen in Erwägung zu ziehen.

Speicherwunder

Die Fachbezeichnung des Kachelofens lautet nicht ohne Grund Speicherofen. Die keramischen Komponenten speichern Wärme und geben diese den ganzen Tag kontinuierlich an den Raum ab. Der einzigartige und über Jahrhunderte in Handarbeit perfektionierte Aufbau leitet die Hitze vom Brennraum über Windungen, sogenannte Züge, durch den gesamten Kachelofen. So wird eine Energieausbeute von über 80 Prozent erreicht. „Ein Speicherofen wird aus Schamottesteinen gesetzt, das sind mehrmals gebrannte Tonsteine von sehr hoher Dichte. Diese nehmen die Heizenergie auf und geben sie als Strahlungswärme langsam wieder an die Umgebung ab. Wie bei Sonnenstrahlung werden Flächen und nicht die Luft erwärmt“, erklärt Innungsmeister-Stv. Martin Greisberger. Die Strahlung im infraroten Bereich wird als besonders angenehm empfunden und entspannt den gesamten Organismus.

Traditionelles Handwerk – Kacheln sind in jeder Form und Farbe erhältlich

Nachhaltigkeit für viele Jahre

Ein Kachelofen ist aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht ein Gewinn. Er ersetzt die Zentralheizung in der Übergangszeit und unterstützt diese im Winter. Gerade in Zeiten von Rohstoffengpässen bedeutet der Kachelofen Energieautarkie und Stromunabhängigkeit. „Ein Speicherofen unterstützt die heimische Wirtschaft, da der Großteil des Baumaterials in Österreich hergestellt wird“, verrät Hafnermeisterin Gabriele Kloiber und ergänzt: „Es ist eine Investition für mehrere Generationen, die nur alle 10-12 Jahre gewartet werden muss.“ Und die Nachhaltigkeit endet nicht bei der Langlebigkeit. Wer mit Holz heizt, heizt CO²-neutral, es wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie der Baum während seines Lebens aus der Atmosphäre aufgenommen hat. „Nur etwa eine Stunde fallen Emissionen an, dann ist der Brennvorgang abgeschlossen und es wird nur mehr Wärme in den Wohnraum abgegeben“, betont Martin Greisberger.

Individuell wie das Leben

Der Hafner stimmt den Ofen immer auf die Bedürfnisse und baulichen Gegebenheiten ab. Ein Kamin ist Voraussetzung, Durchmesser und Höhe sind für die Heizleistung des Ofens entscheidend. Hierfür führt der Hafner moderne Computersimulationen durch, damit auch Emissionsgrenzwerte und Sicherheitsstandards
eingehalten werden. In Passivhäusern reicht oft ein Kleinkachelofen, der beim Umzug mitgenommen werden kann, ideal auch für Mietwohnungen. Größere Exemplare können durch Wände gebaut werden und so mehrere Zimmer heizen. Ein Kachelherd dient zusätzlich als Kochstelle. „Damit gelingt der beste Sonntagsbraten“, sind sich die Experten einig. Ein Speicherofen lässt sich auf Wunsch in die Zentralheizung oder Warmwassererzeugung einbinden und kann mit elektronischer Abbrandsteuerung und Zündung ausgestattet werden, damit alles wohlig warm ist, wenn man zuhause ankommt. Es gibt viele Öfen, aber nur einen individuellen Kachelofen, der für die eigenen Lebensumstände perfekt ist.

Kachelherde mit geschwungener Linienführung liegen voll im Trend

Heißes Design

Die Zeiten, in denen ein Kachelofen aus grünen, bodenständigen Kacheln bestand, sind schon lange vorbei. Im Moment sind Großkacheln in Trendfarben in Verbindung mit großflächigen Fliesen mehr als gefragt. Aus der Zusammenarbeit von Hafner, Platten- und Fliesenleger sowie Keramiker entstehen Kachelofen
und Fliesenboden wie aus einem Guss. Auch ohne keramische Außenelemente lässt sich ein Speicherofen realisieren und nimmt so beispielsweise die Form eines offenen Kamines mit großen Sichtfenstern an. Die klassische Ofenbank erscheint in modernen Farben und Formen und fügt sich nahtlos ins Gesamtkonzept ein. Gabriele Kloiber rät mit ihren 35 Jahren Erfahrung immer zur Kachel: „Sie ist einfach zu reinigen und die glatte Oberfläche ist in der Haptik unschlagbar, eine warme Kachel hat Wohlfühlgarantie und vereint heute Tradition mit Moderne.“

Die natürlichste Sache der Welt

Ein Kachelofen ist gelebte Nachhaltigkeit im Einklang mit der Natur. Das Brennmaterial kommt vom lokalen Bauern, hat kaum Transportwege und wächst wieder nach. „Eine Hand voll Holz gibt kontinuierlich gleichbleibende Wärme für den ganzen Tag. Ich kenne kein effektiveres Heizgerät“, schwärmt Gabriele Kloiber und Martin Greisberger ergänzt: „So wie jeder Kachelofen Handarbeit ist, so ist auch jede einzelne Kachel ein Unikat aus Tonerde und Glas, die in traditionellem Handwerk hergestellt wird.“ Einen Kachelofen zu besitzen, ist gerade in Zeiten von unsicheren Lieferketten und steigenden Energiekosten ein Stück Lebensqualität, das unser Grundbedürfnis nach Sicherheit und Behaglichkeit erfüllt und bleibende Werte für Generationen schafft.

Ofenbank mit gekachelter Rückenlehne im Couchformat
Großkacheln und großflächige Fliesen liegen 2023 voll im Trend
Landesinnungsmeister Gerhart Eder über die Geschichte der Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker

EIN BERUFSSTAND MIT TRADITION

„Sobald die Menschen sesshaft wurden, begannen Handwerker Gefäße aus Ton zu fertigen. Der Name Hafner, abgeleitet vom Häferl, weist noch heute darauf
hin. Im Mittelalter begannen sich die Berufe zu spezialisieren. Töpfer und Keramiker kümmerten sich um die Herstellung von Behältnissen, Fliesen und Glasuren und der Hafner übernahm mehr und mehr den Bau von Öfen. Die Berufsbezeichnung gibt es heute nur mehr in Österreich, Süddeutschland und
der Schweiz. Jungen Ursprungs ist das Gewerbe der Platten- und Fliesenleger, das sich erst im 20. Jahrhundert von den Hafnern und Töpfern trennte, als der
Trend zu Platte und Fliese sich auf immer größere Bevölkerungsschichten ausweitete.

Bei den World Skill Games belegen wir immer Topplätze und seit 7. November 2022 stellen wir mit Alexander Gfellner aus Oberösterreich den Weltmeister im Fliesenlegen. Das zeigt was wir auf dem Gebiet können. In Salzburg gibt es aktuell 239 ausgezeichnete Fachbetriebe, die dem Hafner-, Keramiker- oder Fliesenleger-Gewerbe nachgehen.“

BERUFE MIT ZUKUNFT

AUSBILDUNG ZUM HAFNER, PLATTEN UND FLIESENLEGER UND KERAMIKER

Salzburgs Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker bieten für junge Menschen mit handwerklichem Geschick spannende Ausbildungsmöglichkeiten.
Wer schon nach dem 8. Schuljahr in den Beruf einsteigen will, der kann sein letztes Schuljahr am Ceramico Campus im Burgenland absolvieren, dort die Fachschule anschließen oder mit jeder Menge Fachwissen direkt in die Lehre wechseln. Auch nach der Gesellenprüfung bleibt man nicht stehen, egal ob Meisterkurs in Wien oder akademischer Lehrgang zur Restaurierung historischer Kachelöfen an der Uni Innsbruck, als Hafner, Platten- und Fliesenleger oder Keramiker verbindet man Kreativität, traditionelles Handwerk und modernste Berechnungstechnik zu einem sicheren und spannenden Tätigkeitsfeld mit Tradition.

Ausbildungsberufe (wahlweise mit Matura)

  • Hafner (3 Jahre)
  • Platten- und Fliesenleger (3 Jahre)
  • Keramiker (3 Jahre)
  • Ofenbau- und Verlegetechnik:
    Kombinierte Ausbildung Hafner, Platten- und Fliesenleger (4 Jahre)

„Eine Hand voll Holz gibt kontinuierlich gleichbleibende Wärme für den ganzen Tag. Ich kenne kein effektiveres Heizgerät.“

Hafnermeisterin Gabriele Kloiber

„Mit einem Kachelofen ist man in die Natur eingebunden, Wärme wie von der Sonne, nachwachsendes Heizmaterial aus heimischen Wäldern. Es ist natürliche Gemütlichkeit, die der Kachelofen ins Wohnzimmer zaubert.“
Landesinnungsmeister-Stv. Hafnermeister Martin Greisberger

Landesinnung der Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker

www.wko.at/sbg/hafner

Text: Dominic Schafflinger
Fotos: WKS, Ortner GmbH, Franz Kloiber GmbH, Sabine Holzner, Greisberger Kachelöfen,
Ceramico Campus, Robert Maybach, Lisa Lux, Sommerhuber GmbH

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