Wohnen unter freiem Himmel
Der Frühling hat Einzug gehalten und damit die Outdoor-Saison. Mehr und mehr verlagert sich das Leben wieder nach draußen. Höchste Zeit, den Garten, Terrasse und Balkon auf Vordermann zu bringen!
Sobald die Sonne uns mit wärmenden Strahlen verwöhnt, die Vögel munter drauf los zwitschern und die ersten Pflanzen austreiben, zieht es auch uns Menschen mehr und mehr ins Grüne. Wer einen Garten sein Eigen nennen darf, auf den warten nun die Freuden der Gartenarbeit. Hecken, Sträucher und Bäume möchten ihren Frühlingsschnitt erhalten, der eine oder andere Schneeschaden muss repariert und der Garten als Gesamtes vorbereitet werden für eine genussvolle Outdoor-Saison.
Eine gute Gelegenheit, sich zu überlegen, wie man den zusätzlichen „grünen“ Wohnraum vielleicht neugestalten könnte. Passt der Garten noch zu mir? Haben sich vielleicht die Ansprüche verändert? Wozu wird der Garten dieses Jahr hauptsächlich genutzt werden? Plane ich, Garten- und Grillpartys zu veranstalten? Dient die Freifläche als Spielplatz für die Kinder? Suche ich vorwiegend Erholung und möchte im Garten eine Oase der Ruhe und Entspannung schaffen? Will ich eigenes Obst und Gemüse anbauen und eine Karriere als Selbstversorger starten? Oder vielleicht am besten alles auf einmal?
Gartengestaltung ist so individuell wie das Einrichten der eigenen vier Wände. Persönliche Bedürfnisse und Geschmack stehen im Fokus. Erlaubt ist, was gefällt. Dennoch zeichnen sich jedes Jahr Trends ab, die das Gartenjahr beschreiben.
Klimaschutz
Dieses Jahr stehen die Gartentrends klar im Zeichen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit. Nach dem Motto „Je grüner, desto besser“ liegt es im Sinn der Zeit, möglichst jedes noch so kleine Fleckchen Garten zu begrünen und sinnvoll zu nutzen, auch im Sinne von Urban und Rooftop Gardening.
Gärten, die der Natur nachempfunden sind und dieser sogar ein wenig die Kontrolle zurückgeben, liegen klar im Trend. Die Gartengestaltung darf also „wild“ werden. Anstelle des englischen Rasens erfreuen nun bunte Sommerblumen das Auge, aber auch die Tierwelt. Insbesondere heimische (Wild-)Blumen bieten ein Festmahl für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. In heimischen Bäumen und Sträuchern wie Berberitze, Liguster u.a. lieben Vögel es, sich ihre Nester zu bauen und sich zurückzuziehen. Generell gilt: Je artenreicher die Pflanzen in einem Garten, desto beliebter in der Tierwelt. Auch Totholz-Hecken bieten einen wunderbaren Unterschlupf für allerlei Getier.
Aber auch der Mensch profitiert: Die Gärten werden wieder bunter und abwechslungsreicher, die Zeiten der elegant-blassen Blütenblätter sind vorüber, es darf kunterbunt und farbintensiv werden. Mit der richtigen Auswahl an Pflanzen erfreut sich das Auge von Frühjahr bis in den Spätherbst an einer eindrucksvollen Blütenpracht.
Ein wesentlicher Vorteil heimischer Pflanzen besteht darin, dass sie sich optimal an unsere Witterungsverhältnisse anpassen. Grundsätzlich ist es ratsam, bei der Neuanschaffung speziell Augenmerk auf die Bedürfnisse der Pflanzen zu legen. Mit veränderten Klimaverhältnissen empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass Blumen, Sträucher, Bäume und Co. diesen standhalten, also möglichst resistent gegen Trockenheit und Hitze sind, aber auch robust bei anhaltenden Niederschlägen und Extremtemperaturen.
Leben im Freien
Dass sich die heimische Tierwelt in unseren Gärten wohlfühlen soll, ist die eine Sache. Genauso wichtig ist es jedoch, dass wir mit der Gartengestaltung Bereiche schaffen, die unser Herz erfreuen. Klarer Trend, bereits in den vergangenen Jahren, ist die gewünschte Vielseitigkeit eines Gartens. Im Idealfall soll er mehr als nur einen Zweck erfüllen, im Gegenteil, als Outdoor-Wohnzimmer und Küche, als Entspannungszone, Freizeit- und Arbeitsraum gleichzeitig dienen.
Herzstück eines jeden Gartens bildet die Terrasse. Um sie gemütlich wie auch funktionell zu gestalten, sind auch hier Naturmaterialien stark am Vormarsch, wie Holz und Stein. Neben Grill-/Kochplatz empfiehlt es sich, ein wenig abgegrenzt eine wahre Chill-out Zone einzurichten, mit gemütlichen Möbeln, die – vergleichbar mit der Wohnzimmercouch – geradezu verführen, es sich gemütlich zu machen. Rechtzeitig bedacht sollte, in Anbetracht heißer, sonnenreicher Sommer, auch die passende Beschattung werden, je nach Stil fügen sich Schirme, Markisen oder wetterfeste Terrassen- und Gartenüberdachungen ideal ins Gesamtkonzept ein.
Highlights werden durch Leuchten, Laternen oder Lichterketten gesetzt (am besten solarbetrieben), die auch nach Einbruch der Dunkelheit die gemütlichen Stunden draußen verzaubern.
Feuer und Wasser
Apropos Beleuchtung: Auch im Jahr 2023 gibt es nichts Romantischeres als ein Lagerfeuer. In den meisten Gärten eher problematisch aufgrund Rauch- und Geruchsbelästigung der Nachbarn bieten sich hier aber absolut stilgerechte und praktikable Alternativen in Form von Feuerschalen, großen Windlichtern und Kerzen.
Heiße Sommertage verlocken zum Sprung ins kühle Nass! Klar im Trend liegen Naturpools, die naturnah pflegeleichten und komfortablen Badegenuss für die ganze Familie bieten.
Text: Doris Thallinger Fotos: Klaus Lorke, Karl Sailer, adobe.stock.com