Durch Wind und Wetter
Minusgrade, rauer Wind und trockene Heizungsluft können Haut und Haar ganz schön zu schaffen machen. In der kalten Jahreszeit braucht es daher eine besonders intensive Pflege-Routine.
Text: Doris Thallinger
Foto: Adobe Stock
Feuchtigkeit, Feuchtigkeit und nochmals Feuchtigkeit. Das ist es, was Haut, Haare und Nägel jetzt ganz besonders brauchen. Sind es im Sommer Sonne, Chlor und Salzwasser, gegen die es zu schützen gilt, sind es nun die Kälte, die uns draußen empfängt und die trockene Luft in beheizten Räumen sowie – nicht zuletzt – der Temperaturunterschied zwischen dem einen und dem anderen Extrem.
Um die Haut, sei es im Gesicht, am Körper oder an den Händen, bestmöglich zu schützen, muss sie optimal mit Feuchtigkeit versorgt werden, idealerweise mit Cremes bzw. Lotionen, die nicht nur Feuchtigkeit spenden, sondern zudem rückfettend wirken. Sind in den Sommermonaten leichtere Texturen gefragt, dürfen die Produkte nun wieder reichhaltiger werden, bis hin zu Wintercremen. Doch Vorsicht – die Haut sollte auch nicht überfordert werden, darum empfiehlt es sich, die Pflegeroutine schrittweise in den Winterbetrieb umzustellen. Ideal eignen sich Pflegeprodukte, die mit hochwertigen pflanzlichen Ölen die Haut schonend pflegen und sie dabei unterstützen, ihre natürliche Schutzbarriere aufrecht zu erhalten.
Mehrschichtig
Nach der besonders sanften Reinigung – in der Früh idealerweise nur mit Wasser, abends mit einer leichten Reinigungsmilch – sollte die Gesichtshaut im ersten Schritt mit einem Serum oder Öl-Elixier verwöhnt werden, die die Haut – je nach Hauttyp – mit den entsprechenden Wirkstoffen pflegt und sättigt. Erst nach einer ausreichenden Einwirkzeit folgt die Pflege mit der gewohnten Tages- oder Nachtcreme, wobei im Winter insbesondere die Nachtpflege reichhaltiger sein darf als im Sommer.
Sehr reichhaltig und rückfettend sollte die Pflege vor allem bei Minustemperaturen ausfallen: Ab minus 8 Grad Celsius verweigern die Talgdrüsen ihren Dienst, der natürliche Fettfilm der Haut ist gestört und die Haut verliert an Feuchtigkeit. Bei solchen Temperaturen und bei besonders trockener Haut helfen feuchtigkeitsbindende Substanzen wie Urea, Glycerin o.ä.
Winterpflege für Hand und Fuß
Nicht nur das Gesicht, auch die Hände sind der Kälte im Winter oft ungeschützt ausgesetzt und brauchen besondere Pflege. Regelmäßiges Eincremen mit reichhaltigen Handcremes ist im Winter ein Muss. Verwöhnt man die Hände zudem ab und an mit einer kleinen Handmassage mit Jojoba- oder Arganöl, kann die Kälte kaum mehr was anrichten.
Unsere Fingernägel bestehen, wie Haut und Haar, aus Keratin und neigen bei kalten Temperaturen leichter dazu zu splittern oder zu brechen. Um den Nagel möglichst wenig zu beanspruchen, empfiehlt es sich stets, eine feinkörnige Sandblatt- oder Glasfeile zu verwenden. Immer nur in eine Richtung zu feilen, minimiert das Risiko, den Nagel zu beschädigen. Am besten nach dem Feilen den Nagel noch einmal mit dem Buffer feilen und verschließen und ein pflegendes Nagelöl einmassieren.
Definitiv zu kurz kommt während der kalten Monate bei den meisten die Fußpflege. Werden die Füße aber über Wochen oder gar Monate nicht gepflegt, kann sich eine dicke Hornhaut bilden. Abgesehen davon, dass diese äußerst unschön ist, neigt die Hornhaut zu Rissen, durch die wiederum Bakterien in die Haut eindringen können. Neben Schrunden-Cremes eignen sich vor allem Pflegeöle, die auch in feine Risse vordringen und so intensiv pflegen. Regelmäßiges sanftes Entfernen der Hornhaut sowie sanfte Peelings machen die Füße dann auch im Winter rasch wieder schmeichelweich.
Die richtige Haarpflege
„Die richtige Pflege der Haare ist im Winter sogar noch wichtiger als im Sommer“, erklärt Sabrina Kaufmann (Hairdesign Kaufmann), denn „Kälte und Heizungsluft trocknen das Haar irrsinnig aus.“ Wie bei der Haut lautet die Formel zur Winterpflege auch bei den Haaren, auf Feuchtigkeit zu setzen. „Die Pflege kommt natürlich immer auf den Haartyp an, aber gerade im Winter sollte man hochwertige Feuchtigkeits-Shampoos verwenden und das Haar nach der Wäsche unbedingt mit weiterer Feuchtigkeit versorgen, entweder mit dem geeigneten Conditioner oder einem Leave-in-Spray, der das Haar nicht beschwert. Feuchtigkeitssprays oder -Cremes eignen sich selbst für superfeine Haare.“ Der zusätzliche Vorteil: Gut mit Feuchtigkeit versorgtes Haar lädt sich nicht so schnell auf und „fliegt“ nicht.